Als Luxemburg brannte: Wie der Hardcore-Punk Esch Alzette eroberte

Als Luxemburg brannte: Wie der Hardcore-Punk Esch Alzette eroberte

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Vor 30 Jahren entstand in der heutigen Kulturfabrik eine antifaschistische Punkszene, die kaum dokumentiert ist. Rund ein Dutzend Bands, die heute nur noch den wenigsten ein Begriff sein dürften, spielten nicht nur Konzerte in Luxemburg, sondern erlangten auch im europäischen Ausland einen gewissen Bekanntheitsgrad. Musikaufnahmen und andere Zeugnisse von damals sind heute nur noch schwer zu finden. Wir haben uns mit Beteiligten auf Spurensuche begeben.

„To succeed in life in Luxembourg, you have to be a ’sleeve-rubber‘, to polish your boss‘ shoes. All the country is based on relationships and big bucks. The country is very small. If you go round the town you only see banks. There are more banks than cafés here I think, it’s horrible.“ So beschrieben Desperate Minds ihr Heimatland in einem Interview, das die vermutlich erste Punk-Band Luxemburgs im Januar 1989 einem Reporter des bekannten amerikanischen Punk-Fanzines Maximumrocknroll gab. Auf die Frage, weshalb Punk zu dieser Zeit in Luxemburg noch weitestgehend unbekannt war, antwortete der Gitarrist der Band: „It’s a very conservative country, people are small-minded, squarred. It’s hard.“

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Wenn es um Subkulturen des 20. Jahrhunderts geht, kann man getrost behaupten, dass Luxemburg stets einen Teil der Bewegung verschlafen hat. Sicher gab es in den 60ern Beat-Bands, in den 70ern Hippie-Rock und sogar die Studentenunruhen unserer Nachbarn hatten, wenn auch mit einigen Jahren Verspätung, Einzug in Luxemburg gehalten. Insgesamt blieb es aber stets etwas ruhiger, besonders wenn die subkulturelle Bewegung offene Konflikte nicht scheute.

Die Escher „Crew“

Die nihilistische Bewegung, die sich Anfang der 70er in New York um Bands wie Ramones oder New York Dolls gebildet hatte und später in Großbritannien zum Ausbruch gelangte, war in ihrer Urform dann wohl doch zu subversiv, als dass sie in Luxemburg Fuß fassen konnte. Zwar hatte Thierry van Werveke Ende der 70er einige Zeit in London verbracht und Guy Helminger war in der Kölner Punk-Szene unterwegs. André Mergen(thaler) hatte ab 1982 in Hannover bei der Underground-Band 39 Clocks mitgemacht und Änder Wagner hatte während seiner Studienzeit eine eigene Punk-Band in Stuttgart. Doch das konservative Großherzogtum war bis Mitte der 1980er Jahre für subversive Subkulturen nicht bereit.

Vor 1989 war Punk in Luxemburg vor allem ein Lifestyle. „Um 1983 oder 1984, als ich meine Lehre begann, hing ich mit der Escher Punk-Crew herum“, erinnert sich Claude „Pattex“ Werer. Die „Crew“ bestand aus einem Dutzend Teenager. Sie trugen meist schwarze Leder- oder Stoffjacken mit Aufnähern von The Clash und den Sex Pistols. Ihre Frisuren waren denen von Punk- und New-Wave-Stars wie Johnny Rotten, Sid Vicious oder Robert Smith von The Cure nachempfunden. „Wir waren gegen alles, was damals so herumlief“, erklärt Pattex ihre Philosophie.

Alternative Rockkonzerte

Eine der Hauptbeschäftigungen der Crew bestand darin, mit einem Sechserpack Bier vor dem Escher Bahnhof zu lungern. „Häufig kam nach einer halben Stunde die Polizei, hat unsere Ausweise überprüft und uns weggeschickt“, erzählt der heute 52-Jährige. In die meisten Cafés durften sie wegen ihres Aussehens nicht hinein. Deshalb sind sie öfters zum Feiern nach Trier in den Club Wellblech gefahren oder hingen mit deutschen Punks am Petrusbrunnen, wo sie Touristen anschnorrten, wenn diese sie fotografieren wollten.
Um abends wegzugehen, kam in Luxemburg eigentlich nur das Bogart’s (später Casablanca/Pulp) am Boulevard d’Avranches in der Hauptstadt infrage. Dort wurde vor allem New Wave gespielt, doch ab und zu seien The Exploited oder Dead Kennedys gelaufen, sagt Carlo „Sloggy“ Dries, ein weiterer Pionier der alternativen Musik in Luxemburg.

Pattex (l.) und ein Bekannter Mitte der 1980er Jahre (Foto: Wolfgang Osterheld)

Auch im Clair-Obscur in Düdelingen und im Café 2000 in Beles wurde bisweilen Underground- Musik gespielt. Obwohl Bands wie The Cure, The Cramps, Siouxsie and the Banshees, Motörhead oder der progressive Rocker Peter Hammill Anfang der 80er im Blue Note in Rodange auftraten, waren alternative Rockkonzerte zu der Zeit in Luxemburg doch eher die Ausnahme. Blues- und Jazz-Rock prägten die Szene. Deshalb sind Pattex, Sloggy und die anderen öfter zu Konzerten nach Belgien gefahren. 1985 wurde bei Hasselt das erste Pukkelpop veranstaltet. In den Anfangsjahren traten dort The Ramones, Sonic Youth, Fuzztones, Jesus and the Mary Chain oder Front 242 auf.

Im März 1986 gründeten Sloggy, Pattex, Isabelle Brink und Karin Tintinger ihre eigene Band. Sie hieß Acid Brains. Mit Drumcomputer, verzerrter Gitarre und Bass ahmte sie ihre Vorbilder nach. Im Juli 1986 nahm sie im Café Clair-Obscur in Düdelingen eine Kassette mit zwei Songs auf. Diese Kassette ist heute leider nicht mehr aufzutreiben. Im November 1986 löste sich Acid Brains auf.

Anarchie im Melusina

In dieser Zeit versuchte Desperate Minds, die Jugendlichen in der Stadt Luxemburg für Punk zu begeistern. Auch wenn ihre Musik wohl eher im New Wave oder Rock anzusiedeln ist, war sie zumindest von der Einstellung her Punk. Im April 1988 bekannte die Band sich in einem in der Revue veröffentlichten Artikel von Mike Koedinger unmissverständlich zu Antikapitalismus, Antifaschismus und Pazifismus. Desperate Minds trat im Casino in Bonneweg oder im hauptstädtischen Jugendhaus auf, wo sie auch ihren Proberaum hatte. Ende März 1988 spielte sie als Vorgruppe der Metal-Rockband New Deal im Melusina. Einem Bericht des Non-X-Magazine zufolge waren 200 bis 300 Punks und New Waver bei diesem Gig, einige davon aus Düdelingen und Trier. Von Anfang an sei beim Auftritt von Desperate Minds Pogo getanzt worden.

Flyer von einem Subway-Arts-Konzert im Blue Joke in Oberkorn und vom Desperate-Minds-Konzert im Melusina

Unbestätigten Berichten zufolge zog nach diesem Konzert eine Gruppe von Punks durch die Hauptstadt und hinterließ ein Bild der Verwüstung. Neben unzähligen weggeworfenen Bierdosen ließen sie Graffiti zurück, einigen Aussagen zufolge auch auf dem großherzoglichen Palais. Trotz dieses Aufschreis fehlte aber noch eine kritische Masse an Gleichgesinnten, damit so etwas wie eine subkulturelle Bewegung oder Szene in Luxemburg entstehen konnte. Das sollte sich aber bald ändern. Richtig los ging es 1989, als junge Menschen im Süden, angefeuert von der kulturellen Langeweile und der sich ihnen offenbarenden inhaltlichen Leere einer kleinbürgerlichen Existenz, sich zusammenfanden, um ihren ganzen Frust von der Seele zu schreien.

„Asozialer Punk“

Nach Acid Brains gründeten Sloggy und Pattex Anfang 1989 zusammen mit Vic Federspiel sowie Marco und Nino Vieni in Esch die Underground-Rockband Elvis just left the Building (EJLTB). Ihr Song „Being bored in Luxembourg“ reflektiert den damaligen Zeitgeist nur allzu gut. Punkrock-Einflüsse sind auf den noch existierenden Aufnahmen deutlich zu hören, auch wenn ihre Musik insgesamt eher in die Kategorie Noise-Rock fällt. Im Mai 1990 spielten sie ihr erstes Konzert im Escher „Schluechthaus“. Im gleichen Jahr gründeten Änder Wagner, Dan Gehlen und Gérard Marx im „Schluechthaus“ die Noise-Rock-Band Waiting for GM. Im Juni 1990 begleiteten sie mit düsteren und verstörenden Klängen die von Fränk Feitler und Paul Kieffer inszenierte Performance „Die Hamletmaschine“ von Heiner Müller, mit der die Theater GMBH im „Schluechthaus“ zehnjähriges Bestehen feierte.

Die Hardcore-Band Wounded Knee im August 1994 im „Schluechthaus“
(Foto: Stéphan Mackel)

Anfang 1989 beschlossen in Differdingen die Schulfreunde Steve „Diff“ Differding und Claude „Bourano“ Bour, gemeinsam „Kaméidi“ zu machen. Blues, Metal oder Rock kamen für sie nicht infrage. Sie wollten „asozialen Punk“ spielen. Zusammen mit François „Fränz“ Laureys und David Klein gründeten sie im Juli 1989 die Band Subway Arts. Subway Arts war die erste Punk-Band in Luxemburg, die diesen Namen wirklich verdient. Ihre Musik war schneller und rotziger als alles andere, was Luxemburg bis dahin gehört hatte. Zu Beginn spielte Subway Arts vor allem in kleinen Cafés. 1990 zogen auch sie ins Escher „Schluechthaus“. Zusammen mit den Mitgliedern von EJLTB und Waiting for GM legten sie dort den Grundstein für Luxemburgs erste und bislang einzige autonome Punk-Szene.

„Poopst haal d’Maul“

Ihr erstes Konzert fand am 7. Oktober 1989 auf der Ponderosa in Düdelingen statt. Unter den Besuchern waren auch zwei Jugendliche, für die das Subway-Arts-Konzert ein Schlüsselerlebnis darstellte. Einer von ihnen war Christian „Schof“ Schäfer. Ende 1989 gründete er zusammen mit Marc „Brego“ Bregoli, Marc „Gartie“ Schramer und Fränk Kehl die nach einem beliebten Abführmittel benannte Punk-Band Microlax. Ihr wohl größter Hit „Poopst haal d’Maul“, der von Dan Luciani geschrieben wurde und den sie eigenen Angaben zufolge an einem Sonntagmorgen in einem Bierzelt gespielt haben, während draußen gerade die Sonntagsprozession vorbeimarschierte, ist bezeichnend für die Einstellung der Band. Microlax spielte insgesamt nur sieben Konzerte und steuerte vier Songs zu einem Tape-Sampler bei. Doch die Besetzung wechselte mehrmals und 1991 gingen aus Microlax die Alternative-Rock-Band Because und die wohl brachialste und einflussreichste Hardcore-Band Luxemburgs, Wounded Knee, hervor. Ebenfalls 1991 gründeten Mitglieder von Subway Arts die schnellere und politischere Band No More. Aus EJLTB wurde Gauged und zwei Mitglieder von Waiting for GM gründeten nach dem frühen Tod ihres Drummers Sonic Attack.

Im Escher „Schluechthaus“, das seit 1980 besetzt und ab 1983 von der Kulturfabrik asbl. quasi autonom verwaltet wurde, fanden in den ersten zehn Jahren vor allem Theatervorstellungen und Kunsthandwerk statt. 1990 sollte es dann zum Mutterschiff einer antifaschistischen Punkszene werden. Der Rechtsextremismus breitete sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch in Luxemburg aus. Neonazis kontrollierten in der Escher Alzettestraße die Papiere von Einwanderern und randalierten in Kneipen und auf Festen. Gleichzeitig fand die rechtsextreme Partei „National-Bewegong“ immer mehr Zuspruch.

Im „Schluechthaus“ wurden Themen wie Antifaschismus, Antikapitalismus, Gleichstellungs- und Menschenrechte, Anarchismus und linke Theorie immer häufiger in Texten und Ansagen aufgegriffen. Zeitgleich hielten die Vegetarismus- und die Straight-Edge-Bewegung Einzug in die Szene. Fanzines wie Disagreement und You Decide veröffentlichten neben politischen Texten auch Konzertkritiken und Plattenreviews.

Subway Arts bei einem Konzert im Herbst 1990 (Foto: Fränz Laureys)

Verbundenheit

Musikalisch beschränkte man sich nicht auf das, was in der Populärkultur als „Punk“ bezeichnet wird. Klischees wie etwa die Sex Pistols gehörten eh der Vergangenheit an und zählten mittlerweile kaum noch als Einfluss. Stattdessen war es die zweite oder dritte Welle des amerikanischen Hardcore-Punk, die die Jugendlichen in Esch begeisterte. Platten und Tapes von Bands wie Minor Threat aus Washington DC, Gorilla Biscuits aus New York,
7 Seconds aus Reno oder Black Flag aus Los Angeles waren damals heiß begehrt. Andere bevorzugten Musik von Gruppen wie Sonic Youth, die eine etwas künstlerischere Seele hatten.

Trotz der musikalischen Vielfalt gab es – zumindest für einen gewissen Zeitraum – ein Gefühl der Verbundenheit: Diese Menschen hatten gemeinsam, dass sie den Lebensstil der eigenen Eltern oder auch der älteren Geschwister, die vielleicht immer noch ihren Hippie-Legenden nachtrauerten, überdrüssig waren und etwas „Neues“ erschaffen wollten.
Die meisten Musiker und auch der größte Teil des Publikums stammten aus dem Süden Luxemburgs. Viele von ihnen verbrachten ihre Schulzeit in einem der beiden Escher Gymnasien und waren wohl keine klassischen Arbeiterkinder, doch die Kathedralen und Ruinen der Stahl- und Eisenindustrie, die schon damals langsam, aber sicher ihrem Ende entgegenging, boten die ideale Endzeitkulisse für eine wütende und rebellische No-Future-Bewegung mit ethischem Anspruch.

Die Band No More (Foto: Christian Schaeffer)

Politischer Druck

Wounded Knee spielte ihr erstes Konzert am 27. März 1992 als Vorgruppe der mittlerweile legendären New-York-Hardcore-Band Yuppicide im Speichersaal über dem heutigen Café „Ratelach“. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Fast jeden Monat wurden mindestens ein oder zwei, manchmal sogar drei bis vier Hardcore- und Punk-Konzerte im „Schluechthaus“ organisiert. Alleine 1992 waren es 20. Heute bekannte Szene-Bands wie Born Against (USA), Hiatus (B), Boxhamsters (D), Nations on Fire (B), Rorschach (USA), Hammerhead (D), Kina (I) oder Downcast (USA) zogen Jugendliche aus Luxemburg und der Großregion an. Gleichzeitig erlangten vor allem Subway Arts, No More und Wounded Knee hohes Ansehen im europäischen Ausland.

Im Laufe der Zeit wurde der politische Druck der Stadt Esch auf die Verantwortlichen der Kulturfabrik immer größer. Nachdem sie in den 1980ern erfolgreich den Bau einer Tankstelle auf dem Standort verhindert hatten, mussten sie sich 1992 gegen ein privates, kommerzielles Kulturzentrum wehren, das der Schöffenrat anstelle des „Schluechthaus“ errichten wollte. Vor allem die CSV wetterte regelmäßig gegen die selbstverwaltete Struktur, die ihr ein Dorn im Auge war. Der Abgeordnete François Colling sprach von einem „Dreckseck“ und sein Parteikollege Ady Jung prägte den Begriff „Ratelach“, den die Leute aus dem „Schluechthaus“ aufgriffen und sich aneigneten. Daneben führte die von zwei benachbarten Familien beeinflusste „Biergerinitiativ Lalleng“ 1992 Klage, um die Schließung des „Schluechthaus“ zu erwirken. Eine fehlende Kommodo-Genehmigung und Sicherheitsbedenken waren die Hauptargumente der Kläger. Im Gegenzug gründeten zahlreiche Künstler aus Luxemburg ein Unterstützungskomitee, um sich mit der Kulturfabrik solidarisch zu zeigen.

Der Anfang vom Ende

Der politische Druck und darauf zurückführende Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bands, die bis dahin die meisten Konzerte selbst veranstaltet hatten, und den Verantwortlichen der Kulturfabrik führten dazu, dass es 1993 etwas ruhiger im „Schluechthaus“ wurde. Die Kulturfabrik asbl. beschloss, sich den Kommodo-Bestimmungen anzupassen, und hoffte im Gegenzug auf finanzielle Unterstützung aus dem Kulturministerium, insbesondere für die Europäische Kulturhauptstadt 1995. Deshalb beschloss man 1993, die Konzerte nicht mehr auf dem Speicher, sondern im großen Saal (heutiger kleiner Konzertsaal) zu veranstalten. 1994 stieg die Zahl der Konzerte wieder leicht an.

Der Erfolg der „Schluechthaus“-Bands ermutigte viele andere Jugendliche, eine eigene Gruppe zu gründen. Manche spielten, wenn überhaupt, nur wenige Konzerte, von Aufnahmen ganz zu schweigen. Zwei Bands, die ab 1993 von sich reden machten, waren Desiderata aus Frisingen und die bestbekannten Def Dump, die in Tetingen begannen, und nach anfänglicher Skepsis dann doch einen Proberaum im Escher „Schluechthaus“ bezogen. Weitere erwähnenswerte Bands waren d’Rotzbouwen, die 1994 von Mitgliedern von No More und Because gegründet wurde, und Bakunin’s Children, die 1996 entstand. Im gleichen Jahr wurde im „Schluechthaus“ auch die Oi-Punk-Band Toxkäpp! gegründet. Es ist die einzige Band aus dieser Zeit, die heute noch existiert, auch wenn sich ihr musikalischer Stil inzwischen grundlegend gewandelt hat.

Am 12. und 13. Juli 1996 fand im „Schluechthaus“ das Shutdown-Festival statt. Schon zuvor hatte die angekündigte Sanierung des selbstverwalteten Kulturzentrums bei vielen Bands für Unmut gesorgt. Nach der Wiedereröffnung 1998 war es mit der Selbstverwaltung vorbei. Der Staat und die Stadt Esch hatten nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Kontrolle über die Kulturfabrik übernommen. Diese Institutionalisierung bedeutete den Tod der Underground-Musikszene in Esch.

Zu einer Zeit als die (etwas) stubenreineren Kinder des 80er Punks wie Nirvana oder Green Day bereits zu Rockstars mutiert waren, zogen manche „Schluechthaus“-Musiker immer noch mit Instrumenten im Gepäck durch Luxemburg und Europa. Einige von ihnen gründeten nach ihrem Auszug oder Rausschmiss aus der Kulturfabrik auf dem Kaltreis in Bonneweg das autonome Kulturzentrum „De schwaarzen Drot“, das bis 1999 offiziell Bestand hatte. Viele der ursprünglichen Bands hatten sich zu der Zeit aber schon aufgelöst und Platz für die nächsten Generationen von Musikern gemacht.

Nepu
4. Juli 2022 - 20.59

Vacant Faces machten auch 2 Konzerte in der Kulturfabrik. Wenn ich mich richtig erinner war BeCause damals auch vorband. Das letzte bekannte Konzert war von White Rose organisiert. Gespielt hat Vacant Faces damals nicht da die Polizei den Saal 5 Sekunden vor Saitenanschlag "stürmte" und das AntiFa-Konzert beendete. Punks aus De und Fr waren nicht sehr froh ... Habe sogar noch ein paar Aufnahmen dieser Band aus den Proberäumen in Gonderange.

Simone
6. Juni 2019 - 16.33

Immenz gudd recherchéierten Artikel, zumool d'Chronologie wärt vill Zeit kascht hun. Bravo Luc a MERCI vir de nostalgesche Moment! Simone

Tolli
5. Juni 2019 - 14.42

Heen schaft net fir Neischt, och net gratis an och net em sos. Heen kritt jo eng Pei vum Tageblatt. Tageblatt kritt dat vleit net bezuelt mee well sie jo Subsiden kreien sollt dat ze verkraften sinn. Genee wei bei aneren Artikelen och

Soll...
5. Juni 2019 - 10.17

...den Här Laboulle seng opwänneg Recherchen dann für Lau machen? Ken schafft fir neischt.

Simone
4. Juni 2019 - 16.37

Ech schléisse mech zu 100% dem RapZodi un. Een Artikel iwwert d'lëtz. Punkszene vu fréier wärt éischter jonk Leit intresséieren an di "Aal", di deemools dobei waren. Net jiddréen ass bereet 2x2€ ze berappen, vu datt den Artikel an 2 Deeler kënnt. Et ass schued vir dem Luc Laboulle seng opwändeg Recherchen, déi sou nëmmen engem bezuehlwëllegen Publikum zugänglech gemaach gin. Informatiounen iwwert d'lëtz. Kulturszeen vu fréier an haut solle gratis sin, da géingen d'Leit sech vleicht éischter dovir opmaachen. Traureg!

Jean Henry
4. Juni 2019 - 15.29

de RapZodi huet recht. Et ass sëcher keng ganz clever fir esou Artikeln déi souwiesou nëmmen eng Minoritéit liesen, payant ze machen. Dann awer gleichzeiteg "Artikel" iwwert den Doud vum Grumpy Cat frai veröffentlechen.

Heintje
3. Juni 2019 - 18.56

Den Nikloseck um Lampertsbierg wier och eng Story Wert.

A fir dei Aal dei nach emmer leiwer Epps am Grapp hun?...
3. Juni 2019 - 18.48

...d´Zeitung kann en all Dag kafen, oder an de Reenert e Kaffi drenke goen, do kann en se och liesen, wa ken Aneren driwer anschleift. A wann en Owes heem kennt, an der e puer eran huet as nach emmer Zeit fir hei sein Quatsch zum Beschten ze gin. Awer Moies leiwer net no liesen.

RapZodi
3. Juni 2019 - 18.07

Gudden Mëtten Här Goebel, ech denken dass dir mein Argument schon verstidd. Et geet weder em den 1€ nach em dei 2€ mee dorems dass ausgerechnet op deen doten flotten Artikelen muss Suen gemeet ginn. Et ass weder am Senn vum Punk nach em Senn vun der lëtz. Geschicht wann sou Artikel net verfügbar sinn. Ween interesseiert sech dann dofir? Dei 100 Mann dei deemools derbei waren? Vernoleisegbar Mass! An dann nach dei Jonk dei selwer haut virun der Fro stinn wat et zu Lëtz als Subkultur gouf. Dei dei an den Schoulen iwert eis Subkulturen rechercheieren - jo där gëtt et! - an an den Kafeen bei den interessanten Gespreicher ass dat interessant. All dei aner hunn sech deemools net dofir interesseiert an wärten et och haut net. Awer dass dir als Redeaktioun mat deem Argument kommt dass et fir jidvereen verfügbar ass ass vergleichbar mat der Ausso wann een seet das jidvereen Porsche fueren kann wann een sech een kafen kann. An Zeiten vun Staatlecher Subventioun - dovun profiteiert jo och dir masseg - ass dat doten genee op deser Platz een lächerlecht Argument. Trotzdeem freen ech mech op dei ganz Serie. Do ginn wichteg Dokumenter geschaafen dei eiser Geschichtsschreiwung dingen. An Zeiten vun Rocklab an MusicLX ass et net falsch wann dei Jonk an dei aner dei sech dofir interesseieren hir lokal Geshicht kennen. Dass dei hir Lokal Scene net kennen an net driwer schwetzen ass een vun den villen Grënn firwat dei Lëtz Bands nie grous goufen. A bonne entendeur RapZodi

Frank Goebel
3. Juni 2019 - 16.50

Liebe(r) RapZodi, das Tageblatt ist selbstverständlich für jeden zugänglich – das Probeabo gibt es ab 1 Euro/Monat, einen Daypass für 2 Euro! https://abo.tageblatt.lu/homepage Beste Grüße - Ihre Redaktion

RapZodi
3. Juni 2019 - 15.19

Ech kann net verstoen firwat genee dei doten Artikelen - dei ganzer 100 Mann betreffen - och nach extra am Premium sinn mussen. Do gett Lëtz Geschicht just fir e pur Leit zougänglech gemach

Christophe
2. Juni 2019 - 18.15

desperate minds, wounded knee, a nach top bands, schluechthaus war mega. antifa, punk, autonom, et war einfach hummer dei zait. cool leit, an enner anerem nach d punkszene vum buer op de pless, jugendhaus op der biederplaz, wou de fraenz nach d'teistuff haat, lauter chaoten :-) skins and punks unite!