Sonntag21. Dezember 2025

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Fußball„Alle fiebern mit“: Traum-Insel Curaçao auf dem Weg zur WM

Fußball / „Alle fiebern mit“: Traum-Insel Curaçao auf dem Weg zur WM
Dick Advocaat hat sich eine vielversprechende Truppe zusammengebastelt Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Auf der kleinen Karibik-Insel Curaçao bahnt sich Großes an – der Fußball-Winzling darf von der WM träumen.

Das Handy von Kenji Gorré steht nicht mehr still. Natürlich nicht. „Mein Telefon vibriert ständig, auf der Insel sind unsere Spiele das Tagesgespräch“, sagt der Angreifer, der mit Curaçao zur WM will: „Die Leute sind begeistert, die Stimmung ist gut, es wird gelacht und Musik gemacht. Alle fiebern mit.“

Und tatsächlich bahnt sich auf der kleinen Karibik-Insel etwas ganz Großes an, schließlich haben Gorré und Co. – ausgerechnet am Nationalfeiertag – Jamaika mit 2:0 besiegt. Im kleinen Stadion der Hauptstadt Willemstad feierten die Fans eine riesige Party, und nun träumen die rund 150.000 Einwohner von der WM 2026. Es wäre mehr als ein Märchen, es wäre ein echtes Fußball-Wunder.

Denn eigentlich ist Curaçao ja vor allem als Urlaubsparadies bekannt, mit atemberaubenden Stränden, mehr als 3.000 Sonnenstunden pro Jahr und den vielen bunten Cocktails. „Es ist eine Ehre, für die Insel zu spielen“, sagt Livano Comenencia: „Wir sind noch lange nicht am Ziel.“

Doch nach dem überraschenden Sieg gegen Jamaika liegt Curaçao, das vom früheren niederländischen Bondscoach Dick Advocaat betreut wird, in der Qualifikation Nord- und Mittelamerikas zur Halbzeit mit sieben Punkten aus drei Spielen an der Tabellenspitze der Gruppe B. In der Nacht zu Mittwoch könnte die ehemalige niederländische Kolonie gegen Trinidad und Tobago den nächsten Schritt auf dem Weg zum WM-Debüt machen.

„Wir sind einfach eine Familie“, sagt Comenencia, der wie Gorré gegen Jamaika traf, über das Erfolgsgeheimnis des Fußball-Zwergs. Und neben dem Zusammenhalt setzt Advocaat, der bereits mit den Niederlanden und Südkorea bei Weltmeisterschaften dabei war und ein kurzes Intermezzo bei Borussia Mönchengladbach hatte, noch auf ein anderes naheliegendes Konzept: Der „kleine General“ bedient sich an der Kolonialgeschichte Curaçaos und setzt auf in den Niederlanden ausgebildete Nationalspieler.

Ein Großteil der Mannschaft wurde in den Niederlanden geboren, die meisten stehen bei Klubs in Europa unter Vertrag. Linksaußen Jearl Margaritha ist wie FLF-Kapitän Laurent Jans Stammspieler beim belgischen Zweitliga-Tabellenführer SK Beveren und Linksverteidiger Jayden Candelaria ist ein Teamkollege von Enes Mahmutovic beim niederländischen Erstligisten NAC Breda. Obwohl die „Blaue Welle“ zusammengewürfelt ist, spricht Advocaat von einer „einzigartigen Truppe“, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Leidenschaft des Teams seien „beeindruckend“.

Und so könnte Curaçao eine vielleicht einmalige Chance nutzen. Schließlich sind USA, Mexiko und Kanada direkt für die XXL-WM mit 48 Teams qualifiziert und fallen als mögliche Qualifikations-Gegner aus. Curaçao bekommt es so nun noch zweimal mit Trinidad und Tobago sowie einmal mit Jamaika zu tun. „Noch drei Spiele“, sagt Comenencia: „Wir müssen einfach alle drei gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger.“

Noch drei Spiele bis zum großen Glück. Und vielleicht wird aus der Traum-Insel dann ja die größte Party-Insel der Karibik. (SID)

Luxmann
13. Oktober 2025 - 9.07

Da bei der FIFA verbandswechsel ja relativ einfach sind (Australien spielt in Asien,Kazakstan und Israel in Europa)sollte Luxemburg auch mal versuchen in einen anderen verband zu wechseln.
Bei der Concacaf oder noch eher Ozeanien klappt es vielleicht mit einer qualifikation fuer eine WM endrunde.
Und schoene urlaubsreisen fuer spieler und fans sind inklusive.