FLBB-KapitänAlex Laurent: „Vertrauen in den Körper und Spaß am Basketball sind zurück“

FLBB-Kapitän / Alex Laurent: „Vertrauen in den Körper und Spaß am Basketball sind zurück“
Alex Laurent fordert die Luxemburger dazu auf, gegen Kroatien Kämpferherz zu zeigen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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In der dritten Partie der Vorqualifikation für die EM 2025 geht es für die FLBB-Herren am Mittwochabend im Heimspiel gegen ein „übermächtiges“ Team aus Kroatien darum, sich so gut wie möglich zu verkaufen. Kapitän Alex Laurent, der noch auf der Suche nach einem neuen Profi-Verein ist, fühlt sich nach einer mental schwierigen Saison mit Verletzungssorgen wieder fit.

Vor einer Woche gegen Irland hatte man sich insgeheim einen Sieg erhofft, doch am Ende verlor das Team von Nationaltrainer Ken Diederich 76:96. Laut Alex Laurent zogen die Iren ihren „Gameplan“ von Anfang bis zum Ende durch. „Jeder von uns hat auf seine Weise versucht, eine bessere zweite Hälfte zu spielen, doch wir sind auf keine gemeinsame Lösung gekommen“, sagt der Nationalspieler rückblickend und betont, dass es im Sport nun einmal auch Momente gibt, in denen es weniger gut läuft. „Wir spielen seit einiger Zeit unseren Basketball. Dass die Leute sich auf uns einstellen, ist bekannt.“

Dass gegen die Nummer 25 der Welt Kroatien nicht viel zu holen ist, dessen war man sich im Vorfeld bewusst, und es wurde im Hinpsiel bestätigt (98:62). „Wir müssen aus unseren Fehlern aus dem Spiel gegen Irland lernen, als Team gegen Kroatien auftreten und Kämpferherz zeigen“, erklärt Alex Laurent die Zielsetzung. Er unterstreicht, dass die Kroaten es eiskalt ausnutzen werden, sollten die FLBB-Herren individuell in das Spiel starten.

Den Luxemburgern ist es besonders wichtig, ein anderes Gesicht zu zeigen als vor einer Woche gegen Irland, zumal man vor heimischem Publikum antritt. Beim ersten Heimspiel waren mehr als 1.400 Zuschauer präsent. „Es ist einfach mega, in der Coque vor so vielen Leuten zu spielen. Ich bin jedem einzelnen Zuschauer dankbar, dass er uns unterstützt. Das gibt auf jeden Fall einen zusätzlichen Push. Jahrelang war die Halle halb leer. Wir haben lange dafür gekämpft, dass wir in solch gefüllten Hallen spielen können. Es ist schön, zu sehen, dass die harte Arbeit der letzten Jahre ihre Früchte trägt“, so der Kapitän.

„Internationale Spiele sind stets ein Sprungbrett für jeden Luxemburger, der ins Profigeschäft kommen will“, erklärt Laurent, für den die Partien mit der Nationalmannschaft momentan ebenfalls eine Gelegenheit sind, sich zu zeigen, da sich die Wege zwischen ihm und Trier bekanntlich trennen werden.

Ohne Druck bei der Vereinssuche

Der 30-Jährige blickt auf eine lange Saison, die mental und physisch anstrengend und von Verletzungssorgen geprägt war, zurück. „Die Spiele der keinen Staaten waren für mich ein Test, um zu sehen, ob ich nochmals das Niveau erreiche, auf dem ich vor meiner Verletzung war. Den Test habe ich bestanden. Da es keine richtige Pause zwischen Malta und der Vorqualifikation gab, bin ich zwar physisch müde, doch ich fühle mich fit, um auf diesem Niveau zu spielen. Zudem kann ich wieder in den Rebound oder in den Zweikampf gehen, ohne dabei an meinen Rücken zu denken“, sagt er. „Das komplette Vertrauen in meinen Körper und der Spaß am Basketball sind zurück. Ich bin extrem dankbar für die Zusammenarbeit mit dem LIHPS (Luxembourg Institute for High Performance in Sports), da mir dort geholfen wurde, dieses Selbstvertrauen zurückzufinden.“

Da ich schon längere Zeit im Profigeschäft bin, denke ich, dass ich dank meiner Erfahrung ein Puzzleteil einer Mannschaft sein kann

Alex Laurent, FLBB-Kapitän

Wo die Reise in der kommenden Saison hinführen wird, ist noch ungewiss. Vergangene Saison in Trier zu spielen, war für der 30-Jährigen ein Privileg aufgrund der geringen Entfernung zu Luxemburg, des guten Niveaus und des professionellen Umfelds. „Ich habe es genossen, in Trier zu spielen“, sagt Laurent. „Hinzu kam, dass Freunde und Familie mich regelmäßig unterstützen konnten. Natürlich würde es mich freuen, wieder einen Verein zu finden, der nicht zu weit entfernt ist. Doch man muss sehen, welche Angebote auf dem Tisch liegen: Im Endeffekt schaut man dann doch prioritär darauf, wie die Liga ist und welche Ambitionen das Team hat. Da ich schon längere Zeit im Profigeschäft bin, denke ich, dass ich dank meiner Erfahrung ein Puzzleteil einer Mannschaft sein kann. Ein Team, das im Aufbau ist, ist somit weniger interessant für mich.“

Der Kapitän der Nationalmannschaft erklärt, dass er selbst und sein Körper in diesem Sommer auf der Prioritätenliste ganz oben standen. „Dieses Jahr habe ich mich weniger vom Druck, einen Verein zu finden, stressen lassen. Ich habe versucht, diesen Stress nicht an mich heranzulassen“, so Laurent, der nicht ausschließt, in naher oder etwas ferner Zukunft in der LBBL zu spielen: „Ich muss sehen, wie es physisch geht und wie es im Privaten ausschaut. Luxemburg ist eine Option – ob nun dieses Jahr, nächstes Jahr oder in zwei Jahren, das steht in den Sternen. Das hängt eben von den Angeboten ab.“

Vorerst liegt der Fokus des 30-Jährigen jedoch auf den beiden letzten Spielen der Vorqualifikation der EM gegen Kroatien und dann am Samstag in Irland. „Ich habe mir diesen Sommer Zeit gelassen für meine Entscheidung und im Moment gelebt“, erklärt Laurent, der mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Spielen der kleinen Staaten auf Malta auf einen sehr großen Erfolg zurückblicken kann.