Freitag7. November 2025

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DiekirchÄrger um die Sauerbrücken soll bald ein Ende haben

Diekirch / Ärger um die Sauerbrücken soll bald ein Ende haben
Die schwimmende „Ponton-Brücke“ könnte bald der Vergangenheit angehören. Genaue Pläne für die „Ficellesbréck“ (im Hintergrund) liegen noch nicht vor. Foto: Roger Infalt

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Die Schrägseilbrücke zwischen dem Diekircher Park und der „Sauerwiss“ wurde letztes Jahr aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auf die Schnelle wurde eine sogenannte „Ponton-Brücke“ vor Ort angelegt, doch für die Zeit der Planungen und Reparaturarbeiten an der erstgenannten Brücke ging im Mai 2024 seitens der Straßenbauverwaltung von einer Ersatzbrücke die Rede, die kurzfristig über das Sauerbett hinweg errichtet werden sollte. In der Zwischenzeit ist ein ganzes Jahr verstrichen, ohne dass sich etwas getan hat. „Das nervt“, so Bürgermeister Charles Weiler.  

Anfang April dieses Jahres sah sich die Gemeinde Diekirch gezwungen, den Zugang zu der im Volksmund so genannten „Ficellesbréck“, die für Fußgänger und Radfahrer ausgelegt ist und eine wichtige Verbindung zwischen dem Stadtviertel „Sauerwiss“ und dem Bahnhof ist, komplett zu sperren. Untersuchungen der Straßenbauverwaltung hatten ergeben, dass mindestens eines der tragenden Stahlseile durch die Witterungsbedingungen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde und somit die Sicherheit in Frage gestellt sei. 

Die auf der Sauer schwimmende „Ponton-Brücke“, die kurzfristig als Notlösung angebracht wurde, ist bei weitem nicht jedermanns Sache. Abgesehen davon, dass sie gleich zweimal vom Hochwasser beschädigt wurde, ist diese schwimmende, meist sehr glitschige Brücke vor allem älteren Mitbürgern sowie Gehbehinderten ein Dorn im Auge.  

„Wir warten nun seit zwölf Monaten darauf, dass sich dort etwas tut. Ich habe mehrmals bei der zuständigen Straßenbauverwaltung nachgehakt, da sich unzählige Bürger im Rathaus über den jetzigen Zustand beschwert hatten. Und das mit Recht, denke ich“, so Charel Weiler im Gespräch mit dem Tageblatt. „Auf weiteren Druck hin soll aber nun endlich mit dem Anbringen einer Ersatzbrücke begonnen werden. Verzögerungen soll es deshalb gegeben haben, weil die geplante Ersatzbrücke die neuen Richtlinien des Hochwasserrisikomanagements erfüllen muss, oder anders ausgedrückt, sie muss höher als die bestehende ‚Ficellesbréck’ aufgelegt werden.“ Unseren Informationen zufolge sollen die dafür notwendigen Aufleger an den beiden Ufern der Sauer in Kürze fertiggestellt sein, damit die mobile Ersatzbrücke spätestens bis zum kommenden Juli endlich ihren Dienst aufnehmen kann. 

Ein neues Profil

Als hätte eine gesperrte Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Sauer in Diekirch nicht gereicht, wurden gleichzeitig umfangreiche Arbeiten am Übergang in Höhe der „al Schwämm“ in die Wege geleitet. Der Bauherr ist auch in diesem Fall die Straßenbauverwaltung. Diese Arbeiten, die eigentlich ebenfalls schon für das vergangene Jahr geplant waren, umfassten das Anbringen eines neuen Belags auf der gesamten Länge der Brücke, da der aus Holzelementen bestehende Belag stellenweise morsch geworden war und somit eine Sicherheitsgefährdung darstellte. 

Wie uns der Baustellenleiter und Chef der Schlosserabteilung der Firma Ameco, Jean-Marc Weiler, vor Ort erklärte, besteht der in den letzten Wochen angebrachte neue Belag aus einem Keramik-Glas-Verbundmaterial, das dank einer speziellen Beschichtung eine wesentlich bessere Griffigkeit aufweist. Ein spezielles Baugerüst erlaubte unter anderem das Anbringen von rund 1.200 Klammern, die das neue Bodenprofil mit dem Unterbau verbinden. „Im Laufe unserer Arbeiten stellten wir fest, dass der Aufleger stellenweise oberflächlich verrostet war. Diese Stellen mussten zuerst behandelt werden, an anderen Stellen brachten wir neue Inox-Profile an“, so Jean-Marc Weiler. 

Vergangene Woche hieß es vonseiten der Firma Ameco, dass ihre Arbeiten in wenigen Tagen beendet seien. Die Brücke wird aber wohl noch nicht freigegeben, da Mitarbeiter des „Département d’ouvrages d’art“ der Straßenbauverwaltung vom erwähnten Baugerüst profitieren, um die Brüstungen der Brücke mit Hochdruck zu reinigen. „Das wird voraussichtlich noch ein bis zwei Wochen dauern“, so ein Mitarbeiter des DOA, „die darauffolgende Imprägnierung des Mauerwerks soll zwischen dem 19. und 21. Mai stattfinden“. „Am 29. Mai sollen wir die neuen Handläufe anbringen“, fügte Jean-Marc Weiler hinzu. „Die mussten aufgrund der neuen Richtlinie für Brücken auf Radwegen umgeändert werden, da sie nicht mehr 1,10 Meter, sondern eine Höhe von 1,30 Metern aufweisen müssen.“ Aller Voraussicht nach soll diese Brücke um den 2. Juni herum wieder betriebsbereit sein.