In dankbarer Erinnerung gedenken wir Raymond Souvignier. Als Turnkamerad und geschätzter Freund wird er uns mit seiner Lebensfreude, Menschlichkeit und seiner Hingabe für den Turnsport unvergessen bleiben. Am 11. Juli erreichte uns die traurige Nachricht von seinem Tod. Sein Herz schlug unerschütterlich für den Turnverein „La Liberté“ Niederkorn. Ehrenvizepräsident Claude Dahm fand dazu bewegende Worte: „Eise gudde Frënd de Raym ass dout, jorelaang huet hien de Veräinsfändel fir eis verstuerwe Memberen opgestallt, elo ass et un eis, him mat deemselwechte Fändel déi lescht Éier ze erweisen.“
Raymond, von allen liebevoll „Zuff“ genannt, war eine tragende Säule unseres Vereins. Den 89-Jährigen kannte und schätzte man. Er war hilfsbereit, charmant, verlässlich und sympathisch. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er im Arbed-Werk in Differdingen. Für ihn war der Turnsaal mehr als nur ein Ort des Sports – er war sein zweites Zuhause und wir Turnfreunde waren seine zweite Familie. Jahrzehntelang engagierte er sich als Wettkampfturner und Trainer der Altherrenriege. Unvergessen bleibt sein Beitrag zum Landesmeistertitel im Jahr 1981 an der Seite von „Moniteur“ Fred Schmit.
Er bewies, dass Alter nur eine Zahl ist: Auch in späteren Jahren beeindruckte er mit dem „Fändel“ an der Sprossenwand, Handständen und humorvollen Kommentaren wie „Den Alen ass ëmmer nach gutt …“. „Zuff“ nahm an allen Vereinsaktivitäten teil – vom Maikranzbinden bis zum Fastnachtsball „Alles am Gelli“. Er hatte stets ein Lächeln im Gesicht und packte überall mit an. Raym brachte nicht nur sein sportliches Können ein, sondern auch sein musikalisches Talent und seine Lebensfreude. Vielen klingt noch heute der Refrain unseres Turnerlieds im Ohr, das er uns im Vereinslokal „Annette Weber“ so oft vorgesungen hat.
Auch an Vereinsausflügen und den unvergesslichen Sportferien 1977 in Donoratico nahm er teil. Seine Präsenz war für uns eine Quelle der Kraft und festigte den Zusammenhalt innerhalb unserer Turnfamilie. Für seine über 50-jährige Vereinstreue und seine vorbildliche Einstellung zum Turnsport wurde er im Jahr 2007 mit der Auszeichnung „Aktiver op Liewenszäit“ geehrt. Mit seiner väterlichen Art war er insbesondere für die Jugend ein leuchtendes Vorbild. Trotz schwerer Schicksalsschläge – allen voran der frühe Verlust seiner Tochter Marion – und seiner späteren Demenzerkrankung blieb er warmherzig, offen und authentisch.
Wir werden unseren „Nidderkuerer Jong“ in bester Erinnerung behalten. Erinnerungen sind wie Fenster, durch die wir dich, lieber „Zuff“, immer wieder lächeln sehen können. Die Worte seiner Familie treffen es genau: „Du bass net méi do, wou s du waars, mee du bass iwwerall, wou mir sinn.“ Du bleibst in unseren Gedanken, in unseren Erzählungen und in unserem Verein. „Äddi a merci fir alles, léiwen Zuff, rou a Fridden!“ Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie.
De Maart
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