Die seit Heiligabend beobachtete Kaltfront hat uns in der Nacht zum Donnerstag überquert und ein Gemisch aus Schnee und Schneeregen gebracht. Wie erwartet, fielen die relevantesten Mengen auf den Anhöhen des Öslings: Die ASTA-Wetterstation in Reuler registrierte gegen 11 Uhr ein Maximum von 5,8 cm – für die dortigen Verhältnisse nicht viel, doch wenigstens wieder ein bisschen Winterwetter. Andernorts, wie beispielsweise entlang der Mosel oder auch in der Hauptstadt, reichte die geringfügige Menge nicht einmal für Messungen aus.
Bis zum Wochenende werden die Luftmassen kalt genug bleiben, damit die Reste des Schnees noch weiterhin sichtbar sein werden. Bis zum Samstag kann es noch zeitweise zu vereinzelten Schauern mit winterlichem Charakter kommen, bevor wir ab der Nacht zum Sonntag unter die milde Vorderseite eines Tiefdruckgebiets geraten.
Vorsicht in der Nacht zum Sonntag
Es deutet sich seit einigen Modellläufen an, dass sich am Wochenende eine interessante Wetterlage zeigen wird. Die kalten Luftmassen, samt Frost, bleiben uns, wie gesagt, noch bis zum Samstagabend erhalten. Was dann passiert, ist wieder einmal pure Physik: Die milde Vorderseite, die uns in der Nacht zum Sonntag von einem Tief zugespielt wird, schiebt sich wie ein Keil über die kühlen Luftmassen am Boden. Da Kaltluft schwerer ist als Warmluft, wird es während des Luftmassenwechsels zu verschiedenen Niederschlagsphasen kommen.
Die erste Phase ist die, in der die Warmluft noch nicht zureichend in die darunterliegende Kaltluft „einschneidet“: Es kommt verbreitet zu Niederschlägen, die noch meist als Schnee herunterkommen. Im weiteren Verlauf wird aus dem Schnee zunehmend Schneeregen, der weiterhin auf eine immer noch unterkühlte Oberfläche trifft – die Glättegefahr hält also weiter an, obwohl es in der Höhe schon wärmer wird. Dieser Prozess wird so weit fortgeführt, bis aus dem Schneeregen schließlich Regen wird. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Temperaturen in direkter Bodenhöhe jedoch immer noch nahe dem Gefrierpunkt, was bedeutet, dass auch diese Wassertropfen, unten angekommen, zu Eis werden. Erst in der finalen Phase, in der der Warmluftkeil die Kaltluft bis in die untersten Schichten verdrängt hat, taut es auch am Boden und die Glättegefahr nimmt ab.
Wie lange sich diese Phasen hinziehen werden, ist ein sehr wichtiges, aber leider noch ungewisses Detail. Die Antwort auf diese Frage entscheidet darüber, wie viel Flüssigkeit tatsächlich am Boden gefrieren kann, bevor der Luftmassenwechsel abgeschlossen ist. Je länger die Phasen dauern, desto gefährlicher wird die Glätte. Stand jetzt sollte man die Situation im Auge behalten, besonders falls man eine Autofahrt oder einen nächtlichen Spaziergang plant.
Was die weiteren Aussichten betrifft, ergeben die Wettermodelle weiterhin ein sehr „chaotisches“ und nicht viel aussagendes Bild. Es wird sehr wechselhaft bleiben, ohne dass sich beispielsweise warme oder kalte Luftmassen stabil und nachhaltig über uns durchsetzen kann. Es wird viel in der Wetterküche herumgerührt.
De Maart
Es ist eingesalzt, der Regen kann kommen!