LuxemburgAbsolute Spitze beim Import von Schutzmasken

Luxemburg / Absolute Spitze beim Import von Schutzmasken
Mittlerweile werden auch in Luxemburg Schutzmasken hergestellt – im ersten Halbjahr 2020 hatten die Importzahlen jedoch schwindelerregende Höhen erreicht Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Als die Luxemburger Regierung angekündigt hatte, das notwendige Geld zur Bekämpfung der Pandemie auf den Tisch zu legen, waren das keine leeren Worte: Das belegen die Zahlen der Importe von Schutzmasken von außerhalb Europas im ersten Halbjahr 2020.

Um die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie einzudämmen, haben Länder auf der ganzen Welt eine Vielzahl von restriktiven Maßnahmen ergriffen, die sich negativ auf den internationalen Warenhandel ausgewirkt haben. Das berichtete Europas statistisches Institut Eurostat am Mittwoch. Gleichzeitig ist jedoch die Nachfrage nach manchen Produkten, die zur Bekämpfung der Pandemie beitragen können, gestiegen. Eines der sichtbarsten dieser Produkte sind Gesichtsmasken, die heute nicht mehr nur von medizinischen Fachkräften, sondern von vielen von uns im täglichen Leben getragen werden.

Der Anstieg der Nachfrage war enorm. Hatten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union im ersten Halbjahr 2019 Gesichtsmasken im Wert von 800 Millionen Euro aus Drittstaaten importiert, so ist das Volumen der Importe im ersten Halbjahr 2020 um satte 1.800 Prozent explodiert. In Geld ausgedrückt: ein Anstieg auf 14 Milliarden Euro. China war der Hauptpartner der EU für den Import von Gesichtsmasken und lieferte 92 Prozent der Schutzmasken.

Importe (in Euro pro Kopf) pro Land im ersten Halbjahr 2020 
Importe (in Euro pro Kopf) pro Land im ersten Halbjahr 2020  Screenshot: Eurostat

Selbstverständlich haben Mitgliedstaaten mit einer großen Bevölkerung mehr Gesichtsmasken importiert als jene mit einer kleineren Bevölkerung, berichtet Eurostat weiter. Betrachtet man jedoch die Pro-Kopf-Importe, so erkennt man bemerkenswerte Unterschiede. Einige Länder wie Bulgarien (3 Euro pro Kopf), Griechenland (6 Euro pro Kopf) oder Schweden (7 Euro pro Kopf) importierten nur relativ wenig. Bei anderen jedoch, allen voran Luxemburg, sind die Zahlen geradezu explodiert.

Pro Einwohner hatte Luxemburg in den ersten sechs Monaten Gesichtsmasken im Wert von 121 Euro importiert. Das sind mehr als doppelt so viel wie Europas Nummer zwei, Belgien (53 Euro pro Kopf), importiert hatte. Neben Belgien hatten nur noch Deutschland und Frankreich Importe von über 50 Euro pro Person verbucht.

Im Jahresvergleich wird die Explosion der Luxemburger Importe richtig deutlich. Im Gesamtjahr 2019 hatte das Großherzogtum Gesichtsmasken im Wert von etwa einer halben Million Euro importiert; 2018 waren es gerade mal 262.017 Euro. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist die Summe dann auf über 75 Millionen Euro gestiegen. Dass die Zahlen derart hoch sind, dürfte auch daran liegen, dass Luxemburgs Regierung den Einwohnern und Grenzgängern 50 Masken pro Kopf kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Große monatliche Unterschiede

Ganz interessant auch die Entwicklung der Einkäufe Luxemburgs: Lagen sie in den ersten zwei Monaten des Jahres noch bei rund 10.000 Euro, so sprangen sie im März auf über sechs Millionen. Im April wurde mit 41 Millionen der Monatsrekord erreicht. Im Juni sind die Importe wieder auf eine Million zurückgegangen.

Des Weiteren geben die Eurostat-Zahlen Aufschluss darüber, wie viele Kilo an Masken pro Monat eingeführt wurden. Waren es in den beiden ersten Monaten des Jahres zusammengerechnet rund 1.000 Kilo, so lag die Summe allein im April bei satten 568.800 Kilo Gesichtsmasken. Aus diesen Zahlen wiederum kann man errechnen, dass ein Kilo Masken zu Jahresbeginn etwa 23 Euro gekostet hat, im März jedoch bereits 54 Euro. Der höchste Preis wurde demnach im Mai, mit fast 83 Euro pro Kilo, erreicht. Im Juni waren die Preise wieder auf rund 40 Euro das Kilo gefallen.

So hoch wie in diesem Jahr werden die Importe in Zukunft jedoch nicht bleiben. Mittlerweile hat Luxemburg eine eigene Produktion von Schutzmasken aufgebaut. In Gasperich stellt das Unternehmen „Santé Services“ (Tochter der Fondation Hôpitaux Robert Schuman) heute etwa 20.000 Masken pro Tag her. Gut für die Versorgungssicherheit und auch gut für die Handelsbilanz des Landes.

Jimbo
11. Oktober 2020 - 17.03

An ech hun elo 3 Keschten voll hei leien a nach keng eenzeg benotzt..