Sonntag26. Oktober 2025

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Luxemburg-Stadt43,6 Millionen für Umgestaltung: Die „Cinémathèque“ wird erneuert 

Luxemburg-Stadt / 43,6 Millionen für Umgestaltung: Die „Cinémathèque“ wird erneuert 
Das inmitten der Hauptstadt gelegene Kino wird renoviert und vergrößert Foto: Editpress/Julien Garroy

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Drei Jahre soll sie dauern und rund 43,6 Millionen Euro kosten: die Umgestaltung der „Cinémathèque“. Wie das Kino am Theaterplatz in Zukunft aussehen wird, wurde in der Gemeinderatssitzung am Montag präsentiert. Dabei erklärte Bürgermeisterin Lydie Polfer auch, wie es mit dem unterirdischen Parkhaus vor Ort weitergeht.

Die „Cinémathèque“ wird renoviert und vergrößert – und das lässt die Stadt Luxemburg sich rund 43,6 Millionen Euro kosten. In seiner Sitzung am Montag diskutierte der Gemeinderat über das historische Kino am Theaterplatz, das ein umfangreiches Archiv an Filmen beherbergt und nun um einen Neubau erweitert wird. Dieser soll im Innenhof hinter der „Cinémathèque“ in Richtung rue Willy Goergen entstehen. Die Bauarbeiten sollen 2026 beginnen und laut Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) drei Jahre dauern. 

Das neue Gebäude mit dem Titel „LUX“ wird einen zweiten Kinosaal mit Platz für 177 Personen – darunter sechs für Menschen mit eingeschränkter Mobilität – und eine Bühne beherbergen. Das Foyer kann zur Ausstellung von Filmelementen, aber auch für Empfänge genutzt werden. Die Fassade wird aus Lochblechpaneelen bestehen. Das Gebäude soll zudem ein begrüntes Dach mit Fotovoltaikmodulen erhalten. Durch eine unterirdische Verbindung wird der Neubau an die bestehenden Räumlichkeiten angebunden.

Diese werden nun „VOX“ genannt und sollen ohne größere Eingriffe renoviert werden. Das stattliche Treppenhaus bleibt erhalten. Die größten Änderungen umfassen eine Öffnung der Südfassade. Dadurch verschwinden die in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen, die Platz für einen Lift machen. Dieser wird Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen reibungslosen Kinobesuch ermöglichen.

Gastronomiebereich geplant

Zuerst wird die „Cinémathèque de la Ville de Luxembourg“ umgestaltet, erst danach sind der Theaterplatz und das unterirdische Parkhaus dran
Zuerst wird die „Cinémathèque de la Ville de Luxembourg“ umgestaltet, erst danach sind der Theaterplatz und das unterirdische Parkhaus dran Foto: Editpress/Julien Garroy

„Endlich ist das möglich, denn bisher war das äußerst schwierig“, begrüßte Ratsmitglied Claudie Reyland („déi gréng“) die Tatsache, dass bei der Ausarbeitung des Projekts an die Barrierefreiheit gedacht wurde und dass das bislang im Innenhof des Komplexes gelegene „Bistro social“ des Roten Kreuzes in der Nähe bleiben soll. Reyland stellte fest, dass 43 Millionen Euro zwar ein „stolzer Preis“ sind, betonte jedoch die Notwendigkeit eines kulturellen Ortes, an dem Filme gezeigt und Festivals organisiert werden können. 

Filme werden weiterhin in dem Kinosaal laufen, den man bereits von der „Cinémathèque“ kennt. Dieser bietet Platz für 72 Personen, davon vier für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Eine Etage tiefer entsteht bei der Kasse ein gastronomischer Bereich mit Brasserie und einer im Innenhof gelegenen Terrasse. Im Kellergeschoss entstehen neue Toiletten, außerdem wird es Lagerräume, eine kleine Küche und Räumlichkeiten für einen Teil der Technik geben. Von dort aus gelangt man auch zum neuen Teil.

Parkhaus wird abgerissen

Mit zwei Kinosälen für 249 Gäste, einem gastronomischen und einem pädagogischen Bereich will die „Cinémathèque“ ihr Angebot ausbauen und mehr Veranstaltungen organisieren. Auch während der Bauarbeiten werden Vorstellungen organisiert, dies in Zusammenarbeit mit dem Kapuzinertheater oder als Open Air, wie es in der Ratssitzung hieß.

Gabriel Boisanté (LSAP) räumte ein, dass 43 Millionen viel Geld seien, aber dass ein kulturelles und solch wichtiges Projekt im Herzen der Hauptstadt das wert sei. Das Oppositionsmitglied wunderte sich allerdings, dass das Vorhaben dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt werde, ohne dass bislang geklärt sei, wie der gesamte Theaterplatz in Zukunft aussehen soll. Lydie Polfer kündigte an, dass das „Parking Théâtre“ komplett abgerissen wird und es dort deshalb einige Jahre lang „ein riesiges Loch“ geben wird.

„Das wird allerdings erst passieren, wenn das Projekt der Cinémthèque abgeschlossen ist“, so die Bürgermeisterin. Das unterirdische Parkhaus soll in den kommenden Jahren also so bleiben, wie es aktuell ist und durch Wartungsarbeiten instand gehalten werden. „Das Wichtigste ist jetzt die Cinémathèque, die renoviert und auch vergrößert wird“, so Polfer. Der Kostenvoranschlag von 43,6 Millionen wurde einstimmig vom Gemeinderat angenommen.

Der blaue Klaus
20. November 2024 - 11.18

Dann wird hoffentlich ein beheizter Aufenthaltsraum mit WC für die Strummerten und Heescherten mit ihren Hunden geschaffen und warum nicht auch eine Terrasse für die schönen Tage? Dann kann auch der Normalo sich wieder auf einer Bank an der Theaterplâtz niedersetzen und bei schlechtem Wetter unbelästigt am Pâfekino vorbei gehen.