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Luxemburg31 Tage trocken: „Dréchene Januar“ soll zum Alkoholverzicht motivieren

Luxemburg / 31 Tage trocken: „Dréchene Januar“ soll zum Alkoholverzicht motivieren
Beim „Dréchene Januar“ geht es darum, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten – oder den Konsum zu reduzieren Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Einen Monat lang auf Alkohol verzichten, oder den Konsum zumindest reduzieren – so lautet das Ziel des „Dréchene Januar“, den der Suchtverband Lëtzebuerg zum dritten Jahr in Folge ausruft. Im Interview mit dem Tageblatt erklärt die Psychologin und Psychotherapeutin Claude Besenius, welche Vorteile der Verzicht mit sich bringt und welche Hilfen man bei einem Alkoholproblem in Anspruch nehmen kann.

Ein Gläschen Sekt, oder vielleicht auch zwei … Was als kleiner Genuss bei besonderen Anlässen anfängt, kann sich im schlimmsten Fall zu einer Alkoholsucht entwickeln. Aktuellen Studien zufolge ist Alkohol die psychoaktive Substanz, die weltweit am häufigsten konsumiert wird. Das schreibt der Suchtverband Lëtzebuerg in einer Pressemitteilung zum „Dréchene Januar“. Zum dritten Jahr in Folge ruft der Verband dazu auf, vom 1. bis 31. Januar auf alkoholische Getränke zu verzichten. Denn: In vielen Ländern ist Alkohol die zweithäufigste Todesursache nach dem Tabakkonsum. Außerdem leiden, laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 237 Millionen Männer und 46 Millionen Frauen unter übermäßigem Alkoholkonsum.

Die Folgen: Zunehmende Isolierung – sowohl privat als auch beruflich –, Gewalt, finanzielle Schwierigkeiten, Konzentrationsstörungen … Auch Krebserkrankungen können häufiger auftreten, so der Suchtverband. Um die Bevölkerung für Alkoholmissbrauch zu sensibilisieren, wurde 2013 erstmals der „Dry January“ in Großbritannien ins Leben gerufen. Seit zwei Jahren nimmt auch das Großherzogtum – unter der Initiative des Suchtverband Lëtzebuerg – am „Dréchene Januar“ teil. „Es gibt immer mehr Leute, die davon hören und daran teilnehmen. Vergangenes Jahr habe ich sehr viel Feedback gekriegt“, sagt Claude Besenius, Schatzmeisterin des Suchtverbands Lëtzebuerg und Direktionsbeauftragte beim Therapiezentrum in Useldingen (CTU). „Ich denke, dass diese Initiative sich auch in den anderen Ländern entwickelt und immer beliebter wird.“

Auf keinen Fall abwarten

Was sich bereits zum Positiven verändert habe: Mittlerweile werden alkoholfreie Getränke – insbesondere Bier – immer häufiger zum Verkauf angeboten. „Wenn man am ‚Dréchene Januar’ teilnimmt, ändert man vielleicht auch sein Verhältnis zum Alkohol“, meint Besenius. Die Teilnehmer können sich der positiven Auswirkungen des Alkoholverzichts bewusst werden und sich in Zukunft häufiger gegen alkoholische Getränke entscheiden. Um die Initiative zu unterstützen, wird der Suchtverband Lëtzebuerg im Laufe des Monats auf seinen Social-Media-Kanälen auf die positiven Auswirkungen des Alkoholverzichts hinweisen: Mehr Energie und Konzentration, eine bessere Schlafqualität und weniger finanzielle Schwierigkeiten zählen u.a. dazu.

Als Psychologin und Psychotherapeutin ist Besenius viel mit (ehemaligen) Alkoholsüchtigen in Kontakt. Das CTU bietet stationäre Therapien für Patienten, die einen Entzug in einer Klinik hinter sich haben. Im CTU lernen sie, Rückfälle zu vermeiden. Außerdem erhalten sie Hilfe im Fall von gesundheitlichen Problemen, Depressionen und Ängsten. Und wenn man selbst von Alkoholproblemen betroffen ist, oder Angehörige in dieser Situation kennt? Abwarten sollte man auf keinen Fall. „Viele Leute machen erst dann eine Therapie, wenn das Problem nicht mehr ignoriert werden kann“, sagt Besenius. „Das ist natürlich schade, weil es viel mehr bringen würde, wenn die Leute sich früher helfen lassen würden.“

Die Therapeutin empfiehlt den Betroffenen, mit ihrem Hausarzt über Alkoholprobleme zu sprechen. Zusätzlich können sie beim Centre ÄDDI-C (+352 2682 7701 / [email protected]) in Luxemburg-Stadt bei einer Informationssitzung herausfinden, ob sie Hilfe benötigen und wie diese aussehen könnte. Auf alkohol.lu bietet das Gesundheitsministerium verschiedene Hilfeleistungen im Fall eines Alkoholproblems an. Auch auf der Internetseite des „Centre national de prévention des addictions“ cnapa.lu gibt es verschiedene Anlaufstellen, wo Betroffene über ihre Probleme reden können.

Angehörige sollten mit den Betroffenen ebenfalls darüber sprechen, allerdings ohne über das Problem zu urteilen. Zudem können sie sich beim CTU (+352 2682 7929 / [email protected]) oder beim Centre ÄDDI-C melden, um mit einem Professionellen über mögliche Lösungen zu reden.

Luxmann
3. Januar 2025 - 16.00

Eine gute idee die wie so manche andere anscheinend aus den USA kommt😀🙈
Ich trinke einen monat nur wasser und hole diesen verzicht dann in den folgenden 11 monaten nach.
Der ramadan ist ein bisschen aehnlich und das christlische fasten auch.

Joël
3. Januar 2025 - 10.11

Wat e Blödsinn, Gesabbels well duerno drénke se 11 Méint duebel esou vill an téinen iwerall dass se e Mount keen Alkohol gedronk hun. Esou schéisst ee sech selwer un. Prost Neijoer.