Unzählige von den Veranstaltern zusammengestellte Szenarien halfen den Besuchern dabei, in die unterschiedlichsten Playmobil-Welten einzutauchen. Die Bandbreite reichte von Fantasie über Science Fiction bis hin zu maßstabsgetreuen Nachbauten existierender Sehenswürdigkeiten aus Europa und Übersee.
Ganz aktuell war zweifelsohne die „Schueberfouer“ von Gérard Venner aus Herserange (F). Der ehemalige Fernfahrer befindet sich inzwischen im Ruhestand. Seit zehn Jahren baut der 63-Jährige an seinem Playmobil-Nachbau des beliebten Luxemburger Volksfestes. Ob er familiäre Verbindungen zu Schaustellern habe? „Nein, die habe ich nicht“, so Gérard. „Ich liebe das Zirkus- und Kirmesleben.“ Das Playmobil-Fieber habe ihn vor etwas mehr als zehn Jahren gepackt. „Damals, als ich noch Fernfahrer war, brauchte ich Abwechslung in der Freizeit. Diesen Ausgleich fand ich in der Welt der kleinen Plastikfiguren.“
Und so kam beides zusammen. Bei Zirkus- und Kirmesbesuchen sei die Kamera immer mit dabei. Gérard fotografiert Stände und Fahrgeschäfte, die er dann zu Hause nachbaut. Seine Fantasie integriert er in die originalgetreue und maßstabsgerechte Reproduktion der Kirmesbuden. „Was nicht passt, wird halt passend gemacht“, lacht Gérard. „Mit einer Trennscheibe und Superkleber ist das kein Problem“, so der passionierte Playmobil-Bauingenieur.
Für Jung und Alt
Am Beispiel eines Wohnwagens erläutert Gérard Venner die arbeitsintensiven Anpassungen. Ausgestattet mit seiner Flex, werden zwei originale Playmobil-Wagen aufgeschnitten. Mit den Einzelteilen wird dann der neue Großraum-Wohnwagen nachgebaut, ausgestattet bis ins letzte Detail. Nach dem Verkleben geht es an die Karosseriearbeit. Mit Schleifpapier bearbeitet er die Oberflächen, bis die Klebenähte unsichtbar sind. Dann werden die neuen Nachbauten lackiert. Das Ergebnis lässt sich sehen, einen Unterschied zu einem industriellen Fabrikationsprozess sieht man kaum.
Unterstützung erhält er von seiner Frau, wie er einem Besucher erzählt. Seine Gattin arbeitet in der Keramikindustrie und ist mit den Techniken der Keramikmalerei vertraut. Diese flossen beispielsweise in die Gestaltung der Geisterbahn mit ein. Dazu kommt das Know-how in puncto Elektroinstallation. Seine Fahrgeschäfte funktionieren wie auf der „Fouer“, inklusive Beleuchtung. Für Gérard gibt es kein schöneres Hobby.
„Diese Leidenschaft teilt jeder Playmobil-Fan“, verrät Präsident Claude Hengel von den „Playmo-Frënn Lëtzebuerg“. Als er mit seinem Vorstand 2006 die erste Auflage der Lux-Playmo-Days ins Leben rief, habe man den Erfolg der Veranstaltung noch nicht absehen können. Inzwischen aber kommen regelmäßig tausende Besucher, um sich in die Fantasiewelten entführen zu lassen. Nun sind Playmobil-Sets vor allem bei Kindern sehr beliebt. Wie viele Erwachsene aber diesem Hobby in Luxemburg nachgehen, sei nicht genau herauszufinden, so Hengel. Seinen Beobachtungen zufolge und dem Feedback der Verkäufer nach sind es viele.
schoen
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