Rund 250.000 Menschen haben nach Angaben des Vatikans im Petersdom Abschied von Papst Franziskus genommen. Damit kamen bis zur Schließung des Sarges mit dem verstorbenen Pontifex um 19.00 Uhr am Freitag mehr Gläubige in die Kirche als erwartet, wie der Heilige Stuhl weiter mitteilte. Den offenen Sarg von Franziskus’ Vorgänger Benedikt XVI. hatten rund 195.000 Gläubige besucht. Einer der letzten Besucher, die von Papst Franziskus Abschied nahmen, war Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Der Sarg des am Ostermontag verstorbenen Papstes wurde am Abend in einer privaten Zeremonie versiegelt, bevor Franziskus am Samstag im Beisein von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beigesetzt wird. Bei der Trauerzeremonie ab 10.00 Uhr auf dem Petersplatz in Rom werden zudem hunderttausende Gläubige erwartet.
Um den Andrang zu bewältigen, blieben die Tore des Petersdoms in der Nacht zum Freitag erneut länger geöffnet. Erst um 2.30 Uhr wurde die Kirche für etwa drei Stunden geschlossen. Nachdem Besucher mit Selfies vor dem Sarg des verstorbenen Papstes für Unmut gesorgt hatten, hatte der Vatikan am Donnerstag ein Kameraverbot im Petersdom verhängt.
Das hielt tausende Menschen nicht davon ab, sich für einen kurzen Blick auf den verstorbenen Papst anzustellen. „Wir lieben den Papst, wie fühlen uns gesegnet, ihn ein letztes Mal sehen zu können“, sagte Michelle Alcaide von den Philippinen. „Er war ein sehr sympathischer Mensch, der einiges für die Kirche erreicht hat, auch wenn er noch ein bisschen fortschrittlicher hätte sein können“, sagte die 55-jährige Eva Diepenseifen.
Drohnen-Flugverbot und Scharfschützen
Rund um den Petersplatz gilt nach Angaben italienischer und vatikanischer Behörden ein Drohnen-Flugverbot, Scharfschützen sind auf den Dächern im Umkreis platziert und Kampfflugzeuge einsatzbereit. Während der Trauerfeier am Samstag gilt ein Flugverbot.
Am Samstag wird Franziskus nach einer Zeremonie auf dem Petersplatz auf eigenen Wunsch als erster Papst seit mehr als einem Jahrhundert nicht im Petersdom bestattet, sondern in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore im Stadtzentrum von Rom. Seine letzte Ruhestätte wird ein schlichtes Marmorgrab mit der lateinischen Inschrift „Franciscus“.
Am Donnerstag veröffentlichte der Vatikan weitere Details zu der Grabstätte des Papstes. Der Marmor des Grabes kommt demnach aus der Region Ligurien im Nordwesten Italiens, aus der die Vorfahren von Franziskus stammten. Franziskus ist der achte Papst, der in der Kirche Santa Maria Maggiore ruhen wird. Zuletzt war dort Clemens IX. im Jahr 1669 beigesetzt worden.
Der Papst war am Ostermontag in seiner Residenz Santa Marta gestorben, nachdem er am Tag zuvor noch der Ostermesse beigewohnt hatte. Der 88-Jährige war im Februar und März wegen einer schweren Lungenentzündung wochenlang im Krankenhaus behandelt worden. (AFP)
De Maart
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