Unfallbilanz 2019 22 Verkehrstote im Vorjahr, 14 weniger als 2018

Unfallbilanz 2019  / 22 Verkehrstote im Vorjahr, 14 weniger als 2018
Massenkarambolage auf der A7: Bei schieren kollidierten im Dezember 2019 sechs Fahrzeuge miteinander Foto: Police/Editpress-Archiv

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39 Prozent weniger Verkehrstote, 9 Prozent weniger Schwerverletzte, 11 Prozent mehr Leichtverletzte – dies sind die Eckdaten der Unfallbilanz 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Auffallend ist allerdings die Zunahme der Unfälle, bei denen Alkoholkonsum als Ursache festgehalten wurde. Nach überhöhter Geschwindigkeit ist Fahren in betrunkenem Zustand der zweithäufigste Auslöser des Kontrollverlustes über die Verkehrsmittel.  

Minister François Bausch legte am Mittwoch die detaillierte Unfallstatistik des vergangenen Jahres vor. Erstmals stellte auch die „Administration des enquêtes techniques“ bzw. deren Direktor Paul Meyers einen Bericht zu den Verkehrsunfällen vor. Zweck der Übung ist eine gesteigerte Sicherheit im Straßenverkehr.

22 Menschen starben im Vorjahr an den Folgen von Verkehrsunfällen; das sind 14 weniger als 2018. Insgesamt zählte das Ministerium 988 Unfälle mit Verletzten (+4 Prozent), 248 Personen wurden hierbei schwer und 1.048 weitere leicht verletzt. Der Luxemburger Fuhrpark zählt 509.975 Fahrzeuge, das sind 25 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren – eine Entwicklung, die parallel zur Einwohnerzahl verläuft. Die tödlichen und schweren Unfälle nahmen während der Periode 2009-2019 hingegen um 8 Prozent ab. 

Die Autofahrer sind die Gruppe mit den meisten tödlichen und schweren Unfällen (117), gefolgt von Motorradfahrern (49), Fußgängern (41) und Radfahrern (22). 2019 wurde kein Radfahrer so schwer verletzt, dass er starb, 22 Mal allerdings wurden Nutzer des ökologischen Transportmittels mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Während die Gesamtzahl der Radunfälle zunahm, gingen jene mit Motorrädern leicht zurück. 2018 wurden neun verstorbene Motorradfahrer statistisch erfasst, 2019 waren es vier.

Landstraßen am gefährlichsten 

Die meisten tödlichen Unfälle geschehen auf Landstraßen (72 Prozent), während Autobahnen und Ortschaften mit jeweils 17 Prozent sicherer sind. Die meisten Schwerverletzten sind innerorts zu beklagen (47 Prozent), gefolgt von den Überlandstraßen mit 45 Prozent.

118 Mal stießen bei tödlichen und/oder schweren Unfällen zwei Autos zusammen, 45 Mal wurde ein Fußgänger von einem Auto erfasst, 34 Mal rammte ein Fahrzeug ein Gebäude und 23 Mal einen Baum. Zusammenstöße mit Wild führten zu lediglich zwei schweren Unfällen.

Die meisten Verkehrsunfälle passieren im Sommer, gefolgt vom Frühjahr und Herbst. Während der Winterzeit scheinen die Verkehrsteilnehmer ganz besonders gut aufzupassen: Es ist die Jahreszeit mit den wenigsten Unfällen. In diese Logik passt auch die Tatsache, dass dreimal mehr Unfälle auf trockener Straße geschehen als auf nasser Fahrbahn.

Die Tageszeiten des Berufsverkehrs sind die gefährlichsten auf den Straßen, dann passieren die meisten schweren Unfälle; nachts hingegen sind nur wenige zu verzeichnen.

Viel Alkohol, weniger andere Drogen

Hauptunfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit, gefolgt von Alkohol am Steuer. Andere Drogen werden viermal seltener bei schweren Unfällen festgestellt als das legale Rauschmittel. Die Tendenz der Unfallursache Drogen ist allerdings steigend. 

Eine gefährliche Fahrweise ist eine weitere Hauptunfallursache. Nicht beachtete Fahrbahnmarkierungen und gefährliche Überholmanöver sind in etwa als Unfallursache so weit verbreitet wie die Alkoholfahrten. 

Die 25- bis 34-Jährigen sind laut Statistik jene Fahrer, die die meisten Unfälle verursachen.