Mittwoch22. Oktober 2025

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Wetterkolumne20 Grad am Wochenende und dann kommt die Kälte – sogar Schneeflocken möglich

Wetterkolumne / 20 Grad am Wochenende und dann kommt die Kälte – sogar Schneeflocken möglich
Eine sehr angenehme Woche zum meteorologischen Frühlingsbeginn Foto: dpa/Jens Kalaene

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Derzeit lässt das Wetter kaum Wünsche offen: Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsbeginn werden wir von viel Sonnenschein verwöhnt und auch die Natur erwacht so langsam wieder. Am Wochenende wird es noch etwas milder, doch dann kommt wieder eine relevante Veränderung ins Spiel.

Unser lang angekündigtes Hochdruckgebiet liegt derzeit immer noch über uns, jedoch nur noch mit seiner westlichen Flanke. Bevor wir auf eine bevorstehende Veränderung eingehen, blicken wir nochmal auf den Temperaturverlauf der bisherigen Woche zurück. Am Montag erreichten wir tagsüber bereits zwischen 11 und knapp 16°C, zum Dienstag und Mittwoch hin wurde diese Marke mehrmals erreicht und auch geknackt. Am Mittwoch wurden Höchsttemperaturen von nur knapp unter 18°C registriert, am Donnerstag wurden sie überschritten. Die Sonne könnte sich nicht besser durchsetzen.

Für einen Hingucker sorgt derzeit ebenfalls eine sogenannte „Inversionswetterlage“, wie es sie in den vergangenen Wochen immer wieder gegeben hat. Darunter versteht man, dass die Temperaturen mit der Höhe steigen, statt zu fallen. Ein gutes Beispiel hierzu ergab sich am Montag, als unsere Wetterstation am Hareler Poteau (467 Meter über dem Meeresspiegel) gegen 20 Uhr noch 7,4°C registrierte, während die nur 3 Kilometer Luftlinie entfernte Kachelmannwetter-Station in Böwen (327 Meter über dem Meeresspiegel) nur noch -0,1°C feststellte. Inversionswetterlagen führten also auf kleinstem Raum zu großen Temperaturunterschieden, wobei auch die Topografie unseres Landes eine Rolle spielt.

Am frühen Montagmorgen wurden verbreitet Werte von unter -5°C gemessen, am kältesten wurde es an der ASTA-Station in Breidfeld mit -7,8°C. Schon etwas mehr unter inversiveren Bedingungen wurde in der Nacht zum Dienstag ein Minimum von knapp unter -6°C erreicht, am Mittwochmorgen -7° und erst am Donnerstagmorgen -5°C.

Veränderungen stehen an, jedoch nicht sehr niederschlagsreich

Der Samstag verläuft noch recht sonnig bei Höchsttemperaturen von bis zu 19°C, doch schon im Laufe des Sonntags nimmt die Bewölkung schleichend zu. Die Temperaturen könnten laut aktuellem Berechnungsstand jedoch ein neues wöchentliches Hoch erreichen, mit bis zu 20°C entlang der Mosel. Dieser zusätzliche Ruck an milderen Luftmassen besorgt uns ein Tiefdruckgebiet, das zu diesem Zeitpunkt knapp westlich der spanischen und portugiesischen West- und Nordküste liegt. Durch seine Rotationsbewegung gegen den Uhrzeigersinn und das Zusammenspiel aus Hochdruckeinfluss über Südosteuropa gelangen milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum zu uns. Das gleiche Tief wird allerdings am Montag seine Fühler etwas weiter nach Luxemburg ausbreiten, je nach Modell können einzelne und meist schwache Niederschläge nicht ganz ausgeschlossen werden. Auch am Dienstag und am Mittwoch wird diese eher niedrige Wahrscheinlichkeit bestehen.

Wichtiger zu erwähnen ist allerdings, dass die Temperaturen wieder zurückgehen werden. Der Grund dafür ist die Veränderung unserer allgemeinen Großwetterlage, die dann aus einem Hoch nordwestlich von Großbritannien und einem Tief über dem Nordwesten Russlands besteht. Gleichzeitig dreht auch noch ein weiteres kleines Tief über Norditalien seine Kreise. Alles in allem hat diese Konstellation zur Folge, dass vorübergehend deutlich kühlere und spätwinterliche Luftmassen angezapft und nach Luxemburg gebracht werden. Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit einzelner Flocken am Dienstag oder Mittwoch nicht null – doch ausdrücklich immer noch sehr gering.

Der Rest der Woche ist voraussichtlich eher hochdruckgeprägt, Niederschläge sollten also keine primäre Rolle spielen. Trotzdem werden auch einige temporäre Tiefdruckstörungen simuliert, die dann dennoch zeit- und gebietsweise für geringe Niederschläge sorgen können.