Mittwoch5. November 2025

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Stade de Luxembourg2.000 Plätze mehr: Georges Mischo und Paul Philipp äußern sich zu möglichem Ausbau

Stade de Luxembourg / 2.000 Plätze mehr: Georges Mischo und Paul Philipp äußern sich zu möglichem Ausbau
Der anhaltende Hype rund um die „Roten Löwen“ kennt derzeit keine Grenzen  Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Das Tageblatt hatte die Kapazität des Stade de Luxembourg bereits 2023 infrage gestellt. Die nagelneue Arena wurde der anhaltenden Nachfrage mit ihren rund 9.400 Plätzen von Anfang an nicht gerecht. Dass sich etwa 2.000 weitere Sitzschalen anbringen lassen könnten, ist kein Geheimnis. Sportminister Georges Mischo scheint von einem Ausbau nicht abgeneigt. 

Scherze über das Stadion am 1. April gehören zur nationalen Tradition wie das Gebäck zu „Bretzelsonndeg“. In diesem Jahr waren es die Kollegen von fupa.lu, die ihren Lesern glaubhaft machen wollten, dass ein Ausbau des Stade de Luxembourg noch vor dem anstehenden Heimspiel gegen Deutschland (am 14. November) fertiggestellt sein würde. Dem wird nicht so sein. Ein wenig Wahrheit ist an der Behauptung dennoch dran, denn in diesem Dossier dürfte es schon bald Bewegung geben.

Inzwischen ist es über ein Jahr her, dass Sportminister Georges Mischo bei einer Pressekonferenz zu Protokoll gegeben hatte, dass die aktuelle Kapazität um rund 2.000 Sitzplätze erhöht werden könnte. „Als ich Sportminister geworden bin, war der mögliche Ausbau des Stadions eines der Themen, das bei der ersten Sitzung mit den Verantwortlichen der FLF angesprochen wurde“, erinnerte sich der CSV-Politiker. Heute liegt der Ball beim Fußballverband: „Ich sagte damals, ich könnte es mir vorstellen, aber es ist noch keine klare Anfrage auf dem Tisch des Sportministeriums angekommen.“

Ich gehe davon aus, dass nicht der Bauherr, sondern das Sportministerium einen Ausbau finanzieren würde

Georges Mischo, Sportminister

Zumindest ein Punkt scheint bereits geklärt: Der Bauherr des Projekts auf Kockelscheuer, die Stadt Luxemburg, wird nicht für diese Zusatzkosten aufkommen wollen. „Die Bürgermeisterin hat mich eine Woche nach der Pressekonferenz darauf angesprochen und mir dann mit einem Lachen zu verstehen gegeben, dass diese Rechnung auf meine Kappe gehen würde“, meinte Mischo. Die Kostenexplosion, für die die Ville de Luxembourg letztlich aufkommen musste, ist allseits bekannt: 2019 war der Gemeinderat der Hauptstadt gezwungen, einen Zusatzkredit von 18 Millionen Euro zu stimmen, um die Finanzierung des Projektes abzusichern.

Dauer und Kosten

Um also mit Mischos Worten zu schlussfolgern: „Ich gehe davon aus, dass nicht der Bauherr, sondern das Sportministerium einen Ausbau finanzieren würde.“ Doch konkrete Zahlen und Pläne gibt es nicht: „Ich weiß nicht, wie schnell so etwas umgesetzt werden kann. Selbst wenn in einem Monat alles geklärt wäre, stellt sich die Frage, ob das Budget vorhanden ist und wie lange diese Arbeiten dauern würden.“ Die Ville de Luxembourg hatte bis Mittwoch noch nicht auf die Anfrage des Tageblatt reagiert.

Niemand möchte, dass das Stadion wegen Umbauten zwei Jahre außer Betrieb ist

Paul Philipp, FLF-Präsident

Die zusätzlichen Sitzschalen würden Tageblatt-Informationen zufolge auf dem oberen Betonring (der als Plateau und Durchgang benutzt wird) angebracht werden. Bei der FLF will man nichts überstürzen und das Gespräch suchen. „Wir werden derzeit regelrecht mit Ticketanfragen überrannt“, fasste Präsident Paul Philipp zusammen. „Für uns wäre es wichtig, erst einmal einige Fragen mit allen Beteiligten zu klären – um zu erfahren, ob wirklich ein Wille da ist. Niemand möchte, dass das Stadion wegen Umbauten zwei Jahre außer Betrieb ist. Es bräuchte zu diesem Zeitpunkt also erst einmal Aufklärung, was Organisation, Kosten und Zeitrahmen angeht.“

Für Philipp und die FLF hat nämlich eines oberste Priorität: „Es sollen keinesfalls Brücken zwischen den Partnern zerschlagen werden. Die Stadionkapazität ist nicht unser größtes Problem, aber eine Vergrößerung würde sicherlich helfen, ohne dass man dafür größenwahnsinnig werden sollte. Ich möchte mich hier auch nicht auf hohem Niveau beschweren.“ 

Wahlen beim UEFA-Kongress in Belgrad 

Am Mittwochmorgen brach FLF-Präsident Paul Philipp nach Belgrad auf. Beim UEFA-Kongress werden am Donnerstag mehrere Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees sowie Vertreter für den FIFA-Rat gewählt. Aus Luxemburger Sicht wünscht man sich vor allem Kandidaten, die dafür sorgen, „dass die Struktur bestehen bleibt“. Denn durch die vielen neuen Jugendturniere sind die Reisekosten gestiegen – und einige Verbände bereits nicht mehr in der Lage, an sämtlichen Wettbewerben teilzunehmen. „Es muss geklärt werden, was die UEFA diesbezüglich unternehmen will. Zudem gibt es wohl viele Förder-Programme, doch die bringen nicht immer etwas. Sie haben vieles versprochen, was die Finanzierung für den Damen-Bereich angeht, doch wir warten noch immer.“