Radsport109. Tour de France: Kopfsteinpflaster, L’Alpe d’Huez und zwei Zeitfahren

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Julian Alaphilippe, Tadej Pogacar und Mark Cavendish verfolgen aufmerksam die Präsentation der Tour de France Foto: AFP/Anne-Christine Poujoulat

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Die Tour de France bietet auch in der 109. Auflage alle Zutaten für ein Spektakel. Am Donnerstag wurde der Etappenplan für 2022 vorgestellt. 

Während einige Bora-hansgrohe-Profis die Route der 109. Tour de France neugierig im Team-Camp im fernen Öztal verfolgten, plante Tadej Pogacar im Pariser Palais des Congrès beim Blick auf den Kurs schon den nächsten Angriff auf das Gelbe Trikot: Ein Favoriten-Showdown in Alpe d’Huez, Sturzgefahr auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix und ein Herzschlagfinale im Kampf gegen die Uhr – die Frankreich-Rundfahrt geizt auch 2022 nicht mit Höhepunkten.

„Es ist eine schöne Tour, aber auch eine anstrengende“, sagte Ralph Denk, Teamchef des Top-Teams Bora-hansgrohe, dem SID am Donnerstag: „Mit klassischen Anstiegen wie Alpe d’Huez oder Hautacam beschäftigt sich der Fan noch intensiver als mit anonymen Bergen.“

Einen großen Einfluss auf das Gesamtergebnis dürften neben den Bergetappen in Alpen und Pyrenäen die beiden Zeitfahren spielen. Der Startschuss fällt mit einem 13 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr in Kopenhagen, Dänemark wird damit zehntes Gastgeberland des Grand Départ. Das Einzelzeitfahren der vorletzten Etappe nach Rocamadour ist stolze 40 Kilometer lang.

Respekt vor dem Kopfsteinpflaster

Die 21 Etappen der Tour de France 2022 
Die 21 Etappen der Tour de France 2022  Foto: AFP Photo/ASO

Dass sicher geglaubte Siege im Zeitfahren noch verspielt werden können, bewies zuletzt der Slowene Pogacar, als er 2020 seinem Landsmann Primoz Roglic vor dem Schlusstag noch das Gelbe Trikot entriss. Im kommenden Jahr peilt der 23-Jährige vom Team UAE Emirates den dritten Erfolg in Serie an. „Die Zeitfahren sind wichtig, sie werden mehr gewürdigt als in der Vergangenheit“, sagte Denk.

Für Diskussionen dürfte die fünfte Etappe sorgen, die für rund 20 Kilometer über die Kopfsteinpflaster-Passagen des Klassikers Paris-Roubaix führt. „Ich würde es mir wünschen, dass die Etappe für alle Favoriten gut über die Bühne geht“, sagte Denk. „Man kann die Tour dort durch Pech verlieren.“ Das sei auch auf den anderen Etappen der Fall, aber „man fordert es durch solche Aktionen heraus“. 

Nach Abstechern nach Belgien und in die Schweiz warten mit den Bergankünften am 2413 m hohen Col du Granon und L’Alpe d’Huez zwei Favoriten-Showdowns in den Alpen. In den Pyrenäen sind drei Etappen angesetzt. Auf dem Weg von Kopenhagen nach Paris sind insgesamt 3.328 Kilometer im Sattel zu absolvieren.

Am Schlusstag in Paris fahren dann auch die Frauen ins Rampenlicht. Die Neuauflage der „Tour de France Femmes“ startet im Schatten des Eiffelturms und führt im Anschluss über acht Etappen zur „Planche des Belles Filles“. 

Die Etappen

1. Etappe (Freitag, 1. Juli): Kopenhagen/Dänemark – Kopenhagen (13 km/Einzelzeitfahren)
2. Etappe (Samstag, 2. Juli): Roskilde – Nyborg (199 km)
3. Etappe (Sonntag, 3. Juli): Vejle – Sönderborg (182 km)
Transfer nach Dünkirchen (4. Juli)
4. Etappe (Dienstag, 5. Juli): Dünkirchen/Frankreich – Calais (172 km)
5. Etappe (Mittwoch, 6. Juli): Lille Metropole – Arenberg Porte du Hainaut (155 km)
6. Etappe (Donnerstag, 7. Juli): Binche/Belgien – Longwy/Frankreich (220 km)
7. Etappe (Freitag, 8. Juli): Tomblaine – La super Planche des Belles Filles (176 km)
8. Etappe (Samstag, 9. Juli): Dole | Lausanne/Schweiz (184 km)
9. Etappe (Sonntag, 10. Juli): Aigle – Chatel Les Portes du Soleil/Frankreich (183 km)
1. Ruhetag in Morzine (Montag, 11. Juli)
10. Etappe (Dienstag, 12. Juli): Morzine Les Portes du Soleil – Megeve (148 km)
11. Etappe (Mittwoch, 13. Juli): Albertville – Col du Granon (149 km)
12. Etappe (Donnerstag, 14. Juli): Briancon – Alpe d’Huez (166 km)
13. Etappe (Freitag, 15. Juli): Bourg d’Oisans – Saint-Etienne (193 km)
14. Etappe (Samstag, 16. Juli): Saint-Etienne – Mende (195 km)
15. Etappe (Sonntag, 17. Juli): Rodez – Carcassonne (200 km)
2. Ruhetag in Carcassonne (Montag, 18. Juli)
16. Etappe (Dienstag, 19. Juli): Carcassonne – Foix (179 km)
17. Etappe (Mittwoch, 20. Juli): Saint-Gaudens – Peyragudes (130 km)
18. Etappe (Donnerstag, 21. Juli): Lourdes – Hautacam (143 km)
19. Etappe (Freitag, 22. Juli): Castelnau-Magnoac – Cahors (189 km)
20. Etappe (Samstag, 23. Juli): Lacapelle-Marival – Rocamadour (40 km/Einzelzeitfahren)
21. Etappe (Sonntag, 24. Juli): Paris La Defense Arena – Paris Champs-Elysees (112 km)

Gesamtlänge: 3.328 km