Tour de FranceJungels im Pech: Luxemburger verliert Zeit – Jakobsen und Groenewegen siegen

Tour de France / Jungels im Pech: Luxemburger verliert Zeit – Jakobsen und Groenewegen siegen
Hatte mit viel Pech am Samstag und Sonntag zu kämpfen: Bob Jungels Foto: Marco Bertorello/AFP

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Fabio Jakobsen und Dylan Groenewegen heißen die Tour-de-France-Etappensieger vom Wochenende. Das Gelbe Trikot hat Wout van Aert übernommen. Bob Jungels hingegen stürzte am Samstag, und am Sonntag ließ er sich nach einem Sturz aufhalten. Der Luxemburger, der am Samstag auf Platz elf im Gesamtklassement lag, verlor am Sonntag 39 Sekunden auf das Hauptfeld mit den Favoriten. 

Noch am Samstag war die Welt nach der 2. Etappe von Roskilde nach Nyborg (202,2 km) in Dänemark für Bob Jungels in Ordnung. Während sich Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) im Sprint vor Wout van Aert (Jumbo-Visma), der sich damit das Leadertrikot holte, und Mads Pedersen (Trek-Segafredo) durchsetzte, fuhr Jungels als 148. über die Ziellinie – allerdings etwa drei Minuten nach dem Etappensieger. Jungels stürzte nämlich 2,5 Kilometer vor dem Ziel, zog sich aber keine schlimmeren Verletzungen zu. 

Weil sich der Sturz allerdings innerhalb der letzten drei Kilometer ereignete, wurde Jungels in derselben Zeit wie der Sieger gewertet (diese Regel gilt nicht bei Zeitfahren oder Bergankünften). Kevin Geniets (Groupama-FDJ), der genau wie Alex Kirsch (Trek-Segafredo) am gesamten Wochenende Helferarbeit leistete, wurde 107., Kirsch wurde 130. – alle in der gleichen Zeit wie der Etappensieger.

Jungels kletterte im Gesamtklassement damit sogar auf Platz elf vor und näherte sich den Top Ten an. Bitter wurde es für den luxemburgischen Landesmeister im Zeitfahren aber vor allem am Sonntag. Die letzte Etappe, die in Dänemark zu bestreiten war, führte über 182 Kilometer von Vejle nach Sonderburg. Etwa zehn Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem Sturz, in den Jungels zwar nicht verwickelt war … – doch der 29-Jährige ließ sich davon aufhalten.

Vorne sorgten die Mannschaften der Sprinter für hohes Tempo, hinten versuchten einige Gesamtklassement-Fahrer, den Anschluss wiederherzustellen. Doch dieser gelang nicht – der Sieg ging an Dylan Groenewegen (BikeExchange-Jayco), vor dem Gelben Trikot von van Aert und Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck). Geniets fuhr mit der Hauptgruppe als 39. durchs Ziel, Kirsch wurde 171. (auf 3:27). Die beiden Luxemburger sind bei dieser Tour als Helfer designiert. 

Cort mit großer Show in der Heiamt

Jungels allerdings schaffte den Anschluss nicht mehr, wurde 98. und verlor insgesamt 39 Sekunden. Neben Jungels fuhren eine Reihe Favoriten ebenfalls mit dieser Gruppe ins Ziel: Die Verlierer des Tages hießen Rigoberto Uran, Damiano Caruso, Thibaut Pinot, Jack Haig, Louis Meintjes, Guillaume Martin, Bauke Mollema oder auch Michael Woods. 

In der Gesamtwertung ist damit immer noch ein belgisches Duo an der Spitze. Van Aert führt weiterhin vor Yves Lampaert (Quick-Step Alpha Vinyl). Lampaert trug das Gelbe Trikot nach seinem Sieg beim Zeitfahren auf der 1. Etappe. So kommt es auch, dass nun Geniets der beste Luxemburger im Gesamtklassement ist. Geniets hat 1:05 Minute Rückstand auf den Führenden und ist 43.. Jungels ist 50. (auf 1:09), Kirsch 164. (auf 5:58). 

Die großen Favoriten verloren am Sonntag keine Zeit. Titelverteidiger Tadej Pogacar hat acht Sekunden Vorsprung auf den Vorjahreszweiten Jonas Vingegaard, der in seiner dänischen Heimat frenetisch gefeiert wurde. Pogacars Landsmann Primoz Roglic liegt neun Sekunden hinter dem Champion zurück.

Eine ganz große Show für seine begeisterten Landsleute lieferte Magnus Cort ab. Der 29-Jährige sicherte sich am Samstag das Bergtrikot und wurde bei der Siegerehrung wie ein Popstar gefeiert. Einen Tag später ging Cort dann als Solist auf die Reise, hatte zeitweise 6:30 Minuten Vorsprung und sammelte unter Riesenjubel die Bergwertungen ein. Nach 130 km Alleinfahrt wurde er schließlich fröhlich winkend eingeholt.

Am Montag kehrt der Tour-Tross von Dänemark nach Frankreich zurück. Für die Reise ins Hexagon haben die Fahrer einen frühen Ruhetag erhalten. Am Dienstag wird dann die vierte Etappe über 171,5 Kilometer von Dunkerque nach Calais ausgetragen.

Im Überblick

2. Etappe: Roskilde – Nyborg (199 km):
1. Fabio Jakobsen (Niederlande/Team Quick-Step Alpha Vinyl) 4:34:34 Stunden, 2. Wout van Aert (Belgien/Jumbo-Visma), 3. Mads Pedersen (Dänemark/Trek-Segafredo), 4. Danny Van Poppel (Niederlande/Bora-hansgrohe), 5. Jasper Philipsen (Belgien/Alpecin-Deceuninck), 6. Peter Sagan (Slowakei/TotalEnergies), 7. Jérémy Lecroq (Frankreich/B&B Hotels KTM), 8. Dylan Groenewegen (Niederlande/Team BikeExchange-Jayco), 9. Luca Mozzato (Italien/B&B Hotels KTM), 10. Hugo Hofstetter (Frankreich/Team Arkea-Samsic), … 107. Kevin Geniets (Luxemburg/Groupama-FDJ), … 130. Alex Kirsch (Luxemburg/Trek-Segafredo), … 148. Bob Jungels (Luxemburg, Ag2r-Citroën) alle gleiche Zeit

3. Etappe: Vejle – Sonderburg (182 km):
1. Groenewegen 4:11,33 Stunden, 2. Van Aert, 3. Philipsen, 4. Sagan, 5. Jakobsen, 6. Christophe Laporte (Frankreich/Jumbo-Visma), 7. Alberto Dainese (Italien/DSM), 8. Hofstetter, 9. Caleb Ewan (Australien/Lotto Soudal), 10. Van Poppel, … 39. Geniets alle gleiche Zeit, … 98. Jungels 0:39, … 171. Kirsch 3:27

Gesamtwertung nach drei von 21 Etappen:
1. Van Aert 9:01:17 Stunden, 2. Yves Lampaert (Belgien/Team Quick-Step Alpha Vinyl) 0:07 Minuten zurück, 3. Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) 0:14, 4. Pedersen 0:18, 5. Mathieu van der Poel (Niederlande/Alpecin-Deceuninck) 0:20, 6. Jonas Vingegaard (Dänemark/Jumbo-Visma) 0:22, 7. Primoz Roglic (Slowenien/Jumbo-Visma) 0:23, 8. Adam Yates (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 0:30, 9. Stefan Küng (Schweiz/Groupama-FDJ) gleiche Zeit, 10. Thomas Pidcock (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 0:31, … 43. Geniets 1:05, … 50. Jungels 1:09, … 164. Kirsch 5:58