Gute Verbindungen, klare Regeln
Der Naturpark Öewersauer weist darauf hin, dass es mehrere Möglichkeiten gebe, mit dem Bus anzureisen, zum Beispiel mit der Linie 535 Ettelbrück-Arsdorf, 624 Wiltz-Boulaide oder 627 Wiltz-Liefrange. Außerdem fährt stündlich die „Stausee-Navette“ (Linie 690) gratis die 40 Kilometer rund um den Stausee.
Um Konflikte zwischen den Besuchern und auch mit den Anwohnern zu reduzieren, wurden einige Regeln aufgestellt: So ist das wilde Grillen und das Mitbringen von Hunden auf die Liegewiesen zum Beispiel verboten – ebenso, wie in ganz Luxemburg, das wilde Zelten.
Alle praktischen Informationen zum Obersauerstausee gibt es unter www.visitluxembourg.com/de/stausei.
Das hitzige Wochenende hat in Luxemburg bei nicht wenigen Einwohnern den verständlichen Wunsch aufkommen lassen, sich in kühles Nass zu stürzen oder zumindest nebendran den Tag zu verbringen. Allerdings war der Andrang dann zeitweise doch zu groß: Am Samstagnachmittag musste die Polizei mitteilen, dass „sämtliche Schwimmbäder im Süden des Landes überfüllt sind und die Türen aufgrund des hohen Andrangs für neue Badegäste geschlossen wurden und auch nicht mehr geöffnet werden“. Das war etwa in Düdelingen, Differdingen, Esch und in der Therme Strassen der Fall.
Und auch am Stausee hieß es: Land unter – vor lauter Menschen: „Wegen des hohen Andrangs sind seit dem frühen Nachmittag sämtliche Parkplätze in der Stauseeregion völlig ausgelastet.“ Die Strände Rommwiss, Fuussefeld, Burfelt, Insenborn und Bonnal seien hoffnungslos überfüllt, außerdem „herrsche starkes Verkehrsaufkommen in den anliegenden Dörfern“, die Zufahrt nach Bonnal-Insenborn musste gesperrt werden. Die Polizei sei vor Ort im Einsatz, auch, „um sich um Falschparker zu kümmern“.
Feuerwehr wird zugeparkt
Die sorgten sogar für eine Situation, die angesichts der Trockenheit wohl brenzlig genannt werden muss: In Lultzhausen war nämlich das Gebäude der Feuerwehr durch Wildparker blockiert, wie die Polizei gegenüber dem Tageblatt mitteilt. Wie lange die Situation genau andauerte und wie sie gelöst wurde, konnten am Sonntagabend aber weder Polizei noch CGDIS sagen. Marco Schank, seit 2017 Bürgermeister von Esch/Sauer, erklärt gegenüber dem Tageblatt, man werde den betreffenden Bereich jetzt wohl noch stärker gegen unbefugtes Darauffahren und Parken absichern müssen.
Die Badestrände rund um den See hätten wirklich einen der nicht durchgehend typischen, aber doch ab und an vorkommenden, durchaus extremen Tage erlebt: „Wir haben etwa 1.000 kostenpflichtige Parkplätze und weitere Auffangparkplätze, aber die waren alle vollkommen belegt – und dann fangen die Leute natürlich an, illegal zu parken.“ Das und der entstehende Parksuchverkehr habe dann dazu geführt, dass (wie oben erwähnt) die Ortschaft Insenborn entsprechend abgeschottet werden musste.
Jean-Luc Linster, der in dem Ort einen Wohnsitz hat, fand die Zufahrt zu seinem Grundstück so zugestellt, dass er nicht mehr daraufkam. „Ich habe in der Vergangenheit schon mal erlebt, dass Leute den Tisch auf meiner Terrasse wegstellen wollten, um ihr Auto da zu parken“, erzählt er am Telefon dem Tageblatt. Er habe das Gefühl, dass die Menschen immer rücksichtsloser werden, erzählt von knallenden Autotüren, quietschenden Reifen und aufheulenden Motoren, wenn der See seine Schuldigkeit getan hat – den Linster selbst auch sehr schätzt, aber nicht nur, wenn es warm ist: Er ist passionierter Taucher und bringt sich als solcher auch bei der Freiwilligen Feuerwehr ein. Er taucht praktisch bei jeder Witterung: „Zwei- bis dreimal die Woche, weil ich mich da oben einfach glücklich fühle!“ Regelmäßig teilt er seine Unterwassererlebnisse dann in beeindruckenden Facebook-Posts.
800-mal geteiltes Leid ist halbes Leid
Am Sonntag waren es aber weniger glückselige Eindrücke, über die er einen Beitrag in dem sozialen Netzwerk veröffentlichte – am frühen Morgen schien nämlich die neu aufgehende Sonne auf wenig pittoreske Haufen aus Müll und Hinterlassenschaften: Flaschen, Verpackungen, Tüten und auch mal komplette Grills standen in der Gegend herum – nicht nur die kleinen Aluschalen, die auf dem Boden verbrannte Erde zurücklassen, sondern auch größere Geräte aus Metall. Sein Frust-Posting mit Fotos von der Bescherung traf offenbar einen Nerv, wurde bis Sonntagabend weit mehr als 800 Mal geteilt – und heiß diskutiert: In manchen Kommentaren wurde angemerkt, es gebe immerhin nun mal nicht genügend Müllbehälter an den Stränden.
Das sei Unsinn, sagt Linster: Es gebe sehr viele Mülleimer, und einige davon habe er auch nicht mal voll vorgefunden: „Aber dann müsste man da ja 20 Meter hingehen“, und das sei den entsprechenden Leuten offenbar schon zu viel. Dass man seinen Müll ja wohl auch einfach wieder mitnehmen könne, wenn ein Mülleimer tatsächlich mal voll ist, wendet Bürgermeister Schank ein – und erklärt, wie das Kalkül der Bequemlichkeit mancher Leute, dass die Gesellschaft sich schon kümmert, tatsächlich erfüllt werde, unter anderem durch die Beschäftigungsinitiative CIGR aus Wiltz: „Die reinigen jeden Tag und bekommen noch massive Hilfe von der Gemeinde“, erklärt Schank. Und so konnte auch Frühaufsteher Linster sein genervtes Facebook-Posting nach kurzer Zeit mit einem Update versehen: „Heute Morgen um 8 Uhr war alles aufgeräumt und gereinigt! Eine tolle Arbeit und ein großes Dankeschön für die unermüdliche Arbeit!“, schrieb er.
Wirklich zufrieden macht ihn das aber natürlich nicht: Er fordert mehr Kontrollen und sagt, er habe von der Polizei am Samstag nicht viel gesehen. Auch wenn die problematischen Zustände an den Seeufern immerhin in den kühlen Tiefen des Gewässers noch keine Auswirkungen zeigten, mache er sich aus anderen Gründen doch Sorgen: Er erinnert daran, wie etwa vor rund zwei Jahren eine Fläche von zwei Hektar in Brand gestanden hat – und an das „Glück, dass es plötzlich tierisch zu regnen angefangen hat!“ In dem teils sehr unwegsamen Gelände um den See könne ein Feuer schnell tückisch werden.
Tatsächlich können Linsters Fotos von Grills, die von Alkoholflaschen und Müll gesäumt sind, teils noch ganz andere, beunruhigendere Bilder evozieren – von Situationen, in denen man sich wünscht, dass die Feuerwehr es zumindest aus ihrer Garage schafft.
So kann und darf das nicht weitergehen .... Vorsicht! "Der Krug geht so lange zu Brunnen bis er selbst hineinfällt".
De Ménsch as nun awer dat blödsten Lieweswesen op der Ärd. D'Erzéihung geet bei den Elteren un. Wann déi schon net vun hieren Elteren anständeg erzunn gi sin. duerf e sech nöt wonneren. An et gët nöt besser. ? Äis heiteg Gesellschaft as e Spigelbild vun der antiautoritärer Erzéihung vun sougenannten Gudmënschen.?
"..aber solang die Musik spielt und der Krug mit Bier sich füllt, bleiben wir noch ein wenig sitzen und wollen laut juchitzen." Spaßgesellschaft on the limits.
An solch chaotischen Zuständen Stausee komplett sperren. Wann wird diese Gesellschaft vernünftig, Respektlosigkeit, Arroganz, usw.nehmen Überhand.
Würde mich nicht wundern, wenn so mancher seine Mülltüte(n) von zuhause noch mitbringt, statt umgekehrt - echt widerlich, diese "Zivilisierten"...
Do sin ech mol eng Keier mat averstanen dass Henn net därfen matt. Well ech geiw mengem Hond dat net undoen an deier Hetzt an Kameidi an Knascht do ze leien. An un All dei Hoteler an Restauranten usw. Dei Henn net akzepteieren et sin net Henn dei alles futti machen an knaschdeg machen an klauen mai sin Menschen.
Mit dem Bus anreisen? Mit Kind und Kegel und Boot und Zeltstangen,Kasten Bier und Hund????? So heiß kann es nicht werden,dass ich mich da untermische. Dann lieber auf einem Hocker unter der Dusche.