SchöffenratSexueller Übergriff in Hesperinger Schule – Opposition kritisiert mangelnde Kommunikation

Schöffenrat / Sexueller Übergriff in Hesperinger Schule – Opposition kritisiert mangelnde Kommunikation
Die Hesperinger Schule in der rue de Bettembourg Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der Gemeinderat beschäftigte sich am Freitagnachmittag mit dem sexuellen Übergriff Anfang des Monats in einer Grundschule. Die Opposition kritisierte dabei Bürgermeister Marc Lies heftig wegen dessen Kommunikationspolitik in dieser Sache. Lies verweist auf die Schulbehörde: Das sei deren Aufgabe.

Am vorigen 7. Oktober war es in einer Hesperinger Grundschule zu einem Übergriff auf eine Schülerin gekommen. Ein Erwachsener hatte sich nach bisherigen Erkenntnissen in einer Schultoilette versteckt und ein Mädchen sexuell belästigt. Am Freitag beschäftigte sich der Gemeinderat fast anderthalb Stunden mit der Affäre. Stellenweise wurde auch gestritten. Zu den Vorgängen selbst wollte Bürgermeister Marc Lies (CSV), mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei, keine Angaben machen.

Er fasste lediglich noch einmal zusammen, was die Gemeinde bereits alles in puncto Schulsicherheit seit 2017 unternommen hat. Die Sicherheit sei damals erhöht worden, indem alle Türen mit elektronischen Schlössern versehen wurden. Auch würden seither wöchentliche Sicherheitskontrollen auf den Schulgeländen durchgeführt. Schließlich habe der mutmaßliche Täter dank einer anderen Sicherheitsmaßnahme so schnell ausfindig gemacht werden können: den Überwachungskameras.

Am Montag voriger Woche hatte der Schöffenrat beschlossen, die Sicherheit rund um und in den Schulgebäuden zu erhöhen, indem alle Eingänge aller Schulen geschlossen werden und Erwachsene nicht hineindürfen. Ausnahmen hätten bisher für das „Précoce“ gegolten, wo Eltern die Kinder ins Schulgebäude begleiten durften. Das sei die „lacune“ gewesen, da deshalb einige Türen offen blieben. Man habe den Eltern erlaubt, den Kindern kurz vor der Klassentür quasi die letzte Träne vor dem Abschied abzuwischen. Damit ist jetzt Schluss. Auch sei fortan ein Pförtner bis 9.00 Uhr am Eingang, um die Kinder hereinzulassen, die zu spät kommen. Kommen einige nach neun Uhr, müssen die Eltern klingeln.

Carole Goerens („déi gréng“) griff Lies in diesem Punkt heftig an. Sie bemängelte die Kommunikationspolitik des Schöffenrats. Besorgte Eltern hätten sich bei ihr gemeldet, um Informationen zu erhalten. Es sei aber die Aufgabe des Bürgermeisters, Präsenz in seiner Gemeinde zu zeigen und zu kommunizieren. Auch wenn es nicht möglich sei, sich zu dem Vorfall selbst zu äußern, so bedeute Kommunikation auch, den Menschen wenigstens zuzuhören.

Unterstützung erhielt Goerens vonseiten der LSAP. Rita Velazquez beklagte sich, dass sie erst aus der Presse vom Vorfall erfahren habe. Warum der Gemeinderat nicht in einer Sondersitzung darüber informiert wurde, so wie es bei der Veruntreuungsaffäre der Fall war, wollte sie wissen. Was die Kommunikation mit den Eltern angehe, meinte sie: „Man muss Empathie zeigen. Es ist nicht verboten, etwas mehr zu tun, auch wenn es nicht unsere Aufgabe ist.“

Lies wies jedes Versagen in Sachen Kommunikation von sich. Er betonte mehrmals, dass alles, was innerhalb der Schule passiere, in den Kompetenzbereich des Bildungsministeriums falle, insbesondere auch die Kommunikation zu diesen Vorfällen – das sei ganz klar Aufgabe der Schulbehörde. „Es ist nicht unsere Mission, in den Schulbetrieb einzugreifen“, so der Bürgermeister.

Scbullerpiir
24. Oktober 2021 - 14.22

Vun der Schoul-Scheffin heiert an geseidt éen näischt. Wei emmer.