Gymnasiasten für FairnessProjekt soll Luxemburger Schüler für Fairtrade sensibilisieren

Gymnasiasten für Fairness / Projekt soll Luxemburger Schüler für Fairtrade sensibilisieren
Die Gymnasiasten des LTC in Limpertsberg haben ein Projekt zum fairen Handel zusammengestellt Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die Gymnasiasten der 2BIFA1 des „Lycée technique du Centre“ in Luxemburg haben ein Projekt zum fairen Handel entwickelt. Auf spielerische Art und Weise wollen sie damit informieren, sensibilisieren und dazu auffordern, beim Kauf verschiedener Waren auf ethische Varianten zurückzugreifen.

Im Rahmen ihres „Baccalauréat international“, des internationalen Abiturs, haben Schüler des „Lycée technique du Centre“ (LTC) in ihrem zweitletzten Gymnasium-Jahr ein soziales Projekt zustande gebracht: „LTC pour l’équité“. Das Projekt läuft während einer der zwei Fairtrade-Wochen vom 2. bis 16. Mai und wird von „Fairtrade Lëtzebuerg“ gesponsert. Es soll die Schüler über fairen Handel aufklären und zur Thematik sensibilisieren. 18 Klassen nehmen an den verschiedenen Stationen teil, um die sozialen, ökologischen und ökonomischen Probleme der konventionellen Produktionsmethoden auf spielerische Weise kennenzulernen. Außerdem erfahren sie mehr über das Fairtrade-Siegel und lernen, aufmerksam zu sein, wenn sie einkaufen gehen. Bryan, einer der Projektschüler, sagt: „Es gibt viele Schüler, die sich sehr für diese Thematik interessieren.“

Im Eingang des Gymnasiums steht ein Fairtrade-Infostand, an dem sich Schüler und Lehrer informieren können. Dort sitzen zwei Mitarbeiter von „Fairtrade Lëtzebuerg“ und beantworten aufkommende Fragen. An dem Stand ist zum Beispiel auch faire Kleidung zu sehen, die den Schülern ausgeliehen wird. Bryan erklärt, dass die Kleidung auf die Katastrophen im Bereich der Textilproduktion aufmerksam machen soll. „Es passiert viel zu oft und wir sind uns dem nicht unbedingt bewusst“, sagt Bryan. Im Vergleich mit Marken wie Nike oder Supreme sei der Preis außerdem der Gleiche. Man könne sich auch mit fairen Marken gut anziehen – und diese Kleidung sei zudem einfach in Luxemburg zu finden.

Am Info-Stand können die Schüler und Lehrer sich über den fairen Handel informieren
Am Info-Stand können die Schüler und Lehrer sich über den fairen Handel informieren Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Vier Themen spiegeln die Thematik wider

Die vier Stationen des Projektrundgangs sind nach Themen eingeteilt: Fußbälle, Rosen, Schmuck und Gold, Bananen, Kaffee und Schokolade. An jeder Station erklären die Schüler den verschiedenen Gruppen, wie die jeweiligen Waren auf konventionelle Art und Weise hergestellt werden und was dabei problematisch sein kann. Dabei wird thematisiert, wie Fairtrade den Arbeitern und Familien eine bessere Lebens- und Arbeitsqualität ermöglicht und sie vor Ausbeutung bewahren kann.

In den besagten Fällen werden immer die gleichen Probleme genannt: Die Arbeiter verdienen nicht genug Geld, ihre Kinder müssen deswegen auch arbeiten – unter anderem dadurch ist ihre Lebensqualität sehr schlecht. Meistens haben sie kein adäquates Material zum Arbeiten und werden ausgebeutet, damit große Konzerne mehr Geld verdienen können. Fairtrade dagegen soll den Arbeitern einen festen Lohn geben, verbietet den Kindern zu arbeiten und erlaubt ihnen somit, in die Schule zu gehen. Durch die Gewinne der Organisation werde auch ein Teil davon wieder in die Gemeinschaften investiert, um den Zugang zu Ärzten, Krankenhäusern, Trinkwasser oder den Transport zur Arbeit zu gewährleisten.

Kinderarbeit thematisieren die Schüler ebenfalls: Am Stand der Rosen, des Schmucks und des Goldes zeigen sie Bilder von Kindern, die in den Minen arbeiten. Sie tragen dabei keinen Schutz – weder Helm noch Masken. Maria, eine Schülerin, die beim Rundgang mitgemacht hat, sagt: „Es ist traurig, dass Kinder arbeiten müssen, um die Familie zu versorgen.“

Während des internationalen Abiturs werden die Schüler aufgefordert, in den 18 Monaten der zwei letzten Jahre Projekte durchzuführen. Diese finden im sozialen, kreativen und aktiven Bereich statt. Es sind kleinere individuelle Projekte sowie Gruppen-Projekte und große Klassenprojekte. Eine der zuständigen Lehrerinnen erklärt, dass verschiedene Schüler zum Beispiel wöchentlich mit älteren Menschen Karten spielen, ein Instrument lernen oder Ausstellungen auf die Beine stellen. Sie fügt hinzu: „Samuel ist für den ‚Relais pour la vie‘ 100 Kilometer in zwei Tagen gelaufen, um die Lehrer dazu zu animieren, Geld zu spenden. Dadurch haben wir am meisten gespendet und die erste Position erhalten.“

Samuel Mendes
9. Mai 2021 - 18.12

Merci beaucoup pour l'article, il est très captivant.