Prognose InflationNächstes Jahr steigen die Preise wieder schneller

Prognose Inflation / Nächstes Jahr steigen die Preise wieder schneller
Im Schnitt haben sich Lebensmittel innerhalb eines Jahres um 3,2 Prozent verteuert Foto: Bloomberg/Brendon Thorne

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Ab nächstem Jahr rechnet das statistische Institut Statec wieder mit schneller steigenden Preisen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Prognose hervor. Im laufenden Jahr ist die Inflationsrate deutlich niedriger als ursprünglich erwartet.

Zu Beginn des Jahres 2020 lag die Inflationsrate hierzulande bei fast zwei Prozent. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Krise (ab März) steigen die Verbraucherpreise kaum noch. Auch im Monat Oktober lag die Inflationsrate im Jahresvergleich erneut bei unter einem Prozent (0,66 Prozent), wie das Statec berichtet. Damit herrscht hierzulande weiterhin praktisch Preisstabilität.

Die insgesamt niedrige Preissteigerungsrate versteckt jedoch verschiedene Trends in unterschiedlichen Bereichen. So sind Ölprodukte stolze 16,9 Prozent billiger als vor einem Jahr. Auch Kommunikations- und Transportdienstleistungen sind günstiger (-3,66 bzw. -2,76 Prozent) als vor einem Jahr.

Andere Produkte, darunter auch Lebensmittel, wurden teurer. Vor allem für Obst und Gemüse müssen die Verbraucher heute 7 Prozent mehr zahlen als noch im Oktober 2019. Fleisch kostet 3,62 Prozent mehr. Im Schnitt haben sich Lebensmittel innerhalb eines Jahres um 3,2 Prozent verteuert, schreibt das Statec. Das statistische Institut fügt derweil hinzu, dass die Preise verglichen mit dem Monat Februar (also vor den ersten Eindämmungsmaßnahmen) nur um 1,1 Prozent höher seien.

Strom fast zehn Prozent teurer als vor einem Jahr

Teurer waren im Oktober 2020 jedoch nicht nur Lebensmittel. Auch Strom kostet (mit 9,81 Prozent) deutlich mehr als vor einem Jahr. Ebenfalls zugelegt haben die Preise für Unterhalt und Reparatur von Autos (plus 6,92 Prozent) sowie für Gartenbau (plus 5,92 Prozent), Zeitschriften (plus 5,71 Prozent) und Uhren bzw. Schmuck (plus 13,25 Prozent).

Bemerkenswert hoch ist die hausgemachte Luxemburger Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise von der Berechnung der Preisentwicklung ausschließt: Sie lag im Oktober – wie bereits im Vormonat – bei 1,6 Prozent.

In Zukunft werden die Preise wieder schneller steigen, davon ist das Statec überzeugt. Das statistische Institut geht davon aus, dass sich die Inflationsrate auf 1,8 Prozent im kommenden Jahr verdoppeln wird. Das geht aus einer neuen Prognose hervor. Für das laufende Jahr rechnet es mittlerweile mit einer Jahresinflationsrate von 0,9 Prozent; im November 2019 hatte das Institut noch 1,6 Prozent vorausgesagt.

Das Statec sieht mehrere Gründe, die zum Trend der steigenden Preise beitragen: etwa die Ölpreise, die (verglichen mit dem Tiefpunkt in 2020) nächstes Jahr wieder steigen werden. Gleichzeitig wird auch die neue CO2-Steuer ab Januar Produkte wie Benzin, Diesel, Heizöl und Gas verteuern. Zudem wird der kostenlose öffentliche Transport keinen Effekt auf die Statistik (mehr als ein Jahr nach seiner Einführung) mehr haben. 

Der Ölpreis wird also weiterhin einer der entscheidendsten Faktoren bei der Entwicklung der Inflationsrate sein. Wohl auch aus diesem Grund hat das Statec neben dem Basisszenario (Inflationsrate von 1,8 Prozent in 2021) auch ein Szenario mit höheren und eines mit niedrigeren Ölpreisen vorgelegt: In dem höheren käme Luxemburg 2021 auf eine Jahresinflationsrate von 2,2 Prozent. Eine Indextranche würde Ende des Jahres fallen. Beim niedrigeren Szenario käme Luxemburg 2021 auf Preissteigerungen von 1,5 Prozent und es gäbe keine Indextranche in dem Jahr.

Grober J-P.
10. November 2020 - 21.03

Statec, wo haben Sie die Preise denn her, bitte um Adresse des Supermarktes. Meine Inflationsrate liegt bei 17%. Erstaunlicherweise wurden meine Lieblingskekse wieder um 17% billiger, irgendjemand muss mitgelesen haben.

churchill
10. November 2020 - 19.59

an d'Leit hu keng Suen mei durch dei Corona-"Kris".

de Schmatt.
10. November 2020 - 19.23

Klar doch und wir machen weiter als ob nichts gewesen wäre. Nach Corona ist vor Corona.