SaisonstartDamen-Handball im Aufschwung: Fünf Mannschaften kämpfen um den Titel

Saisonstart / Damen-Handball im Aufschwung: Fünf Mannschaften kämpfen um den Titel
Käerjeng (grün) geht als Favorit in die neue Saison Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Am Samstag beginnt in der AXA League die Damenmeisterschaft. Vier oder fünf Mannschaften könnten sich den Titel streitig machen. Als Favorit geht allerdings Rekordmeister Käerjeng in die neue Saison.

Genau wie bei den Herren wurde die letzte Meisterschaft nach dem ersten Spieltag in der Titelgruppe abgebrochen und der damalige Tabellenerste Käerjeng kam zu Meisterehren. Das Double hatte dieser jedoch verpasst, denn im Pokal war er bereits im Viertelfinale an dem späteren Pokalsieger Diekirch gescheitert. Durch die Pandemie wurde die Liga auf acht Vereine aufgestockt.

Der Gejagte ist natürlich erneut Rekordmeister Käerjeng. Mit nur leicht verändertem Kader bleiben auch die Ambitionen dieselben. Wie beim Season Opening der FLH angedeutet, haben sie erneut das Double im Visier. Lovrencic macht verletzungsbedingt eine Pause, dafür haben sie mit Coralyne Mauvet von Motigny-lès-Metz eine französische Rückraumspielerin verpflichtet. Sara Thill aus der eigenen Jugend hat den Sprung in den Kader von Trainer Radojevic geschafft, während die junge Mutter Nikki Schilt wieder mitmischen wird.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Besonders der HBD will diesmal mehr. Die Niederlage im Pokalendspiel gegen Diekirch liegt den HBD-Mädchen schwer auf dem Magen. Dass sie höhere Ambitionen haben, zeigen die Verstärkungen: Joy Wirtz ist nach drei Jahren im Ausland wieder zurück und das wird der Mannschaft guttun. Mit der Kreisläuferin Laura Willems konnten sie eine weitere Nationalspielerin für sich gewinnen. Der jungen Eva Etoga wird mit Adriana Secara-Croitoru eine erfahrene Torhüterin zur Seite gestellt. Und dass Trainer Mina noch immer gute Verbindungen nach Metz hat, beweisen die Verpflichtungen von Manuella Ribeiro und Charlotte Bottoli. Auch Fiona Carrara steht nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung. Ein Kader also, der die Düdelinger hoffen lässt.

Ob Diekirch dieses Jahr eine führende Rolle spielt, muss man sehen. Denn sie haben doch einige wichtige Abgänge zu verzeichnen. Der Wechsel von Ewa Pietrasik zum HB Museldall schmerzt, obschon die Polin fast die gesamte Saison über verletzt war. Mit Kim Frauenberg und besonders Michelle Jung verlassen zwei weitere wichtige Stützen den Verein Richtung Ausland, wo sie studieren werden. Ersetzt wurden sie durch zwei junge Französinnen, Camille Ehrminger und Pauline Roussel. Mit Alina Molkova verfügt der CHEV aber weiterhin über eine Ausnahmespielerin. Ob die Estin zusammen mit Rodrigues, Steuer oder Zeimetz diese Abgänge vergessen lassen kann, bleibt abzuwarten.

Damen-Handball im Aufschwung

Mit einer neuen Trainerin geht der HB Museldall in die neue Saison. Maja Zrnec, die sowohl die Jugend als auch die zweite Mannschaft der Moselaner trainierte, ersetzt Berthold Kreuser am Schaltpult. „Wir haben uns mit fünf neuen Spielerinnen vor allem in der Breite verstärkt und werden uns dieses Jahr wohl mit der Außenseiterrolle zufriedengeben müssen. Auch wenn Ewa Pietrasik eine Topspielerin ist, dauert es wohl bis in den Januar hinein, ehe das Kollektiv so funktioniert, wie wir uns das vorstellen“, sagte uns Tun Kox, die „cheville ouvrière“ beim Verein aus Grevenmacher. Sie sieht Käerjeng oder den HBD auf der höchsten Stufe des Podiums, während sie den Red Boys die Rolle des Außenseiters zugesteht.

Als möglicher Außenseiter, der so manchem etablierten Verein ein Schnippchen schlagen könnte, werden die Red Boys von vielen Spezialisten angesehen. Sie verfügen über eine Truppe, die schon seit mehreren Jahren von Trainer Michel Scheuren aufgebaut wurde und lange zusammenspielt. Und da sie in dieser Saison einige französische Verstärkungen – darunter eine Torhüterin – an Land gezogen haben, könnten sie tatsächlich die Rolle des Spielverderbers übernehmen. Ein Platz auf dem Podium ist jedenfalls das Ziel.

Bei den Damen des hauptstädtischen Standard könnte es erneut zu Personalproblemen kommen, da einige ältere Spielerinnen mit dem Karriereende liebäugeln. Mit einigen Eigengewächsen will man versuchen, dies zu kompensieren.

Der Escher Trainer Heng Mauruschatt war sicherlich mit dem letztjährigen Abschneiden des HB Esch nicht zufrieden. Dass die erste Saison in der AXA League nicht einfach werden würde, war bekannt, nach zwölf Spielen in der Qualifikationsrunde ganz ohne Punktgewinn dazustehen tat allerdings weh. Dass sie es besser können, wollen sie in dieser Saison beweisen. Zum ersten Mal in der AXA League der Damen steht dann die Mannschaft aus Bettemburg. Der Aufsteiger will diese erste Saison vor allem nutzen, um zu lernen und Erfahrung zu sammeln.

Wie man sieht, ist der Damen-Handball weiterhin im Aufschwung. Die Zeiten, als nur eine oder maximal zwei Mannschaften die Meisterschaft dominierten, sind vorbei. Nun gibt es vier bis fünf Teams, die sich die Titel streitig machen können, und das gestaltet die Damenmeisterschaft interessanter und spannender. Am ersten Spieltag dürften zwar der HBD gegen Esch und Diekirch gegen Standard mit der klaren Favoritenrolle in die Meisterschaft gehen. Diekirch verfügt über genügend Potenzial, um Standard in die Schranken zu weisen. Spannend könnte die Partie zwischen den Red Boys und Museldall werden. Die Spielerinnen von Trainer Scheuren wollen mit einem Sieg gleich am ersten Spieltag ihre Ambitionen unterstreichen. Bettemburg hingegen wird sofort ins kalte Wasser geworfen, denn als erster Gegner des Aufsteigers wartet kein Geringerer als Rekordmeister Käerjeng.

Programm 1. Spieltag

Morgen Samstag:
18.00 Uhr: HBD – Esch (SR.: Dilber/Stock)
18.00 Uhr: Diekirch – Standard (De Waha/N. Keiffer))
Am Sonntag:
16.00 Uhr: Red Boys – Museldall (Duarte/Zuliani)
18.00 Uhr: Bettemburg – Käerjeng (Hoffmann/Manderscheid)