Publikation „Mutations“Die Südregion als Modellregion für nachhaltige Entwicklung

Publikation „Mutations“ / Die Südregion als Modellregion für nachhaltige Entwicklung
Die elfte Ausgabe der „Mutations“-Serie widmet sich der Südregion des Landes Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Während die Luxemburger Unesco-Kommission und das Gemeindesyndikat Pro-Sud noch auf die Antwort auf ihre Bewerbung für das Label „Man and Biosphere“ (MAB) der Unesco warten müssen, hat die „Fondation Bassin minier“ vor kurzem die elfte Ausgabe ihrer Serie „Mutations“ zu genau diesem Thema veröffentlicht.

Zur kulturellen Entwicklung im „Bassin minier“ (Luxemburger Erzbecken) beitragen: Das hat die 1989 gegründete, gleichnamige Stiftung zum Ziel. Für eine nachhaltige Entwicklung der Südregion soll hingegen das MAB-Label sorgen, für dessen Kandidatur die Unesco-Kommission und Pro-Sud zusammenarbeiten. In der elften Nummer der Serie „Mutations“ dreht sich alles um die Minettegegend als „Unesco Biosphere“ oder auch „le Sud en mutation“, wie Pro-Sud-Präsidentin Anouk Boever-Thill im Vorwort der Publikation schreibt.

Des Weiteren wurden in diesem Heft Texte von Autoren zusammengetragen, die bei der Kandidatur involviert sind, wie beispielsweise von Simone Beck, Präsidentin der luxemburgischen Unesco-Kommission, Lynn Reiter, Geschäftsführerin des ORT Süden, oder auch Gaëlle Tavernier, die für die Koordination der MAB-Kandidatur verantwortlich zeichnet.

„Man and Biosphere“ der Unesco wurde 1970 eingeführt. Ziel dieses Naturprogramms ist es, in den ausgewiesenen Gebieten die wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz der Natur in Einklang zu bringen. Bei Erhaltung von Biodiversität und der Ökosysteme soll eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Region garantiert und die wirtschaftliche Nutzung im Respekt der Natur vorangetrieben werden.

Biodiversität erhalten – für die Gesundheit aller

Simone Beck ging in ihrer Rede bei der Vorstellung von „Mutations“ am vergangenen Freitag im Düdelinger Kulturzentrum „opderschmelz“ noch mal auf die Dringlichkeit einer nachhaltigen Entwicklung ein: Naturschutz sei auch Gesundheitsschutz und der dramatische Rückgang der Biodiversität ein ernstes Problem. Den Tieren werde immer mehr Lebensraum weggenommen und die globalen Handelswege sowie Reisen in die ganze Welt trügen zur Verschlimmerung der Situation bei, so Beck.

Zu den Kernthemen der Unesco-Kandidatur gehören die Aufwertung des industriellen Erbes, die Vernetzung der kulturellen Institutionen, sanfter Tourismus, die Entwicklung von lokalen Produkten sowie die Nachhaltigkeit des Kulturhauptstadtprojektes „Esch 2022“. Der Red Rock Trail mit den geplanten „Gîtes“ entlang dieser Wanderstrecke soll eines der Vorzeigeprojekte für die Kulturhauptstadt und mit einem kulturellen Programm bespielt werden.

Die „Fondation Bassin minier“ ihrerseits beteiligt sich und fördert die Umsetzung von Projekten in den Bereichen Industrieerbe, Kultur, Umwelt, Tourismus und Innovation. Deren Vizepräsidentin Antoinette Lorang ging auf die Entstehungsgeschichte der Stiftung ein. 

Einsatz für ein Zentrum der Industriekultur

Ende der 80er Jahre und in Folge der Stahlkrise ist das Industrieerbe zum ersten Mal thematisiert worden: „Zu dieser Zeit war die Region von einem starken Wandel betroffen“, so die Vizepräsidentin. Neben vielen lokalen Initiativen habe es Unterstützung „von oben“ gegeben und ein neues Denkmalschutzgesetz sei erlassen worden. Zu den Projekten, für die sich die Stiftung einsetzt, gehört auch die Schaffung eines Zentrums für Industriekultur, von dem bereits im Jahr 2000 die Rede war.

2019 ist schließlich die Vereinigung „Industriekultur – CNCI“ entstanden, nachdem sich die Arbeitsgruppe „Eise’Stol“ 2017 zum ersten Mal traf, um über die „Man and Biosphere“-Kandidatur und das Projekt „Esch 2022“ zu diskutieren. Die Hauptaufgabe des CNCI besteht zum einen darin, als Netzwerk zu funktionieren und die einzelnen Akteure aus dem Bereich miteinander zu verbinden. Zum anderen will das Zentrum eine Anlaufstelle schaffen. 15 Vereinigungen und Institutionen zählen derzeit zu den direkten Partnern des CNCI. Anfang des Jahres haben die Verantwortlichen des nationalen Zentrums für Industriekultur und das Kulturministerium eine Konvention unterschrieben, bei der in einer ersten Phase 50.000 Euro als finanzielle Unterstützung vorgesehen sind.

Die Publikationen der „Mutations“ mit der „Fondation Bassin minier“ als Herausgeber sind aus einer Reihe von Kolloquien und Konferenzen entstanden. 2010 wurde die erste Ausgabe veröffentlicht. Zu den bisher behandelten Themen gehören unter anderem der Fond-de-Gras, der Erste Weltkrieg auf lokaler Ebene oder auch 20 Jahre „Centre des migrations humaines“ (CDMH).

Mehr dazu:

Weitere Informationen zu den „Mutations“ oder der Stiftung „Bassin minier“ sind auf der Homepage www.fondationbassinminier.lu zu finden.

Jemp
29. Juni 2020 - 19.52

Verseuchte Industriebrachen, welche auf Kosten der Steuerzahler saniert werden. Gutes Ackerland, das zu Indistriezonen oder Wohngebieten umgewandelt wird. Im Norden wern dann unfruchtbare, steinige Felder gepflügt um Kartoffeln zu pflanzen! Was soll das?