Kevin Spacey war „ein schlechter Witz“

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Die Übergriffe von Kevin Spacey auf Anthony Rapp sollen kein Einzelfall sein. Jetzt klagen weitere Schauspieler an.

Es ist ein bisschen so wie im Fall von Harvey Weinstein – irgendjemand muss den Mut haben, sich öffentlich hinzustellen und von einer persönlichen Erfahrung zu berichten. Dann bekommt er (oder sie) Unterstützung. Nur wenige Tage nach seinen Vorwürfen gegen Kevin Spacey steht auch Schauspieler Anthony Rapp nicht mehr allein da.

Am Montag schrieb der mexikanische Schauspieler Roberto Cavazos auf Facebook von seinen eigenen Erlebnissen mit dem zweifachen Oscar-Gewinner. Während Spaceys Zeit als künstlerischer Direktor des Old Vic Theatre in London sei es zwischen 2004 und 2015 zu zahlreichen Übergriffen gekommen.

Champagner-Picknick auf der Theaterbühne

„Viele von uns haben eine Kevin-Spacey-Geschichte“, schreibt Cavazos. „Man musste nur ein Mann von unter 30 sein, damit Herr Spacey sich die Freiheit nahm, uns anzufassen.“ Das sei so üblich gewesen, dass es irgendwann ein „schlechter Witz“ war.

Spaceys Vorgehen bei angeblich vorwiegend jungen Schauspielern erinnert in Cavazos‘ Schilderungen durchaus an Weinstein: „Er lud sie ein, um mit ihnen ‚über ihre Karriere‘ zu sprechen. Er bereitete dafür ein Picknick mit Champagner auf der Bühne vor, alles wunderschön erleuchtet“, schreibt der heute 35-Jährige in seinem Post.

Manchmal hätten die Einladungen auch an die Bar des Theaters geführt. „Da hat er mich das zweite Mal angefasst“, erinnert sich Cavazos. Er selbst sei zwar nie darauf eingestiegen. „Aber ich wusste, dass es Menschen gab, die davor zurückschreckten, ihn zu stoppen.“

Theater setzt externe Berater für Aufarbeitung ein

Spacey habe nie aggressive oder direkte Handlungen unternommen. Deshalb habe er das immer als „eine dieser Sachen“ abgestempelt. „Wäre ich eine Frau, dann hätte ich wahrscheinlich nicht so lange gezögert, über ihn auszupacken.“ Ähnlich wie Weinstein verfüge auch Spacey über ein Netzwerk an Freunden und Mittätern, die sein Verhalten unterstützen würden.

Die Theaterleitung des Old Vic hat sofort reagiert. In einem Statement schreiben sie: „Ungebührliches Verhalten jedes Mitarbeiters des Old Vic ist völlig inakzeptabel.“ Sie haben eine spezielle E-Mail-Adresse installiert, auf der sich Betroffene melden können. Zudem seien externe Berater eingesetzt worden, um das Theater bei der Aufarbeitung der Informationen zu unterstützen.

„Er fasste mir in den Schritt“

Der „schlechte Witz“ soll auch Tony Montana getroffen haben. Der Filmemacher traf 2003 auf Kevin Spacey, wie er gegenüber Radaronline.com sagt. „Ich wollte mir an der Bar einen Drink bestellen. Dann kam Kevin zu mir, legte seinen Arm um meine Schultern. Dann griff er mir mit voller Kraft in den Schritt.“ Er habe ihm dann den Daumen verdreht, damit Spacey seine Hand wegnehme.

Danach sei er ihm sogar noch aufs WC gefolgt. Er sei danach traumatisiert gewesen. „Ich litt danach während eines halben Jahres an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Ich habe bis heute nur mit meinen Therapeuten darüber gesprochen. Ich fühlte mich entmännlicht.“ Er habe die Erinnerungen tief in sich vergraben. Doch ganz vergessen konnte er den Vorfall nie.

bbe

Mike weber
1. November 2017 - 18.32

Dat hat en engleschen Bartender aus dem Pascha virun 25 Joer och eng Keier bei mir probeirt. Dat ganzt hat 3 Sekonnen gedauert an dono huet en nie mei probeirt.

Judd mat Gaardebounen
1. November 2017 - 16.46

Heute Jack Underwood, morgen Trump?