Tierschutz Gaspericher Tierasyl ist zeitweise überlastet

Tierschutz  / Gaspericher Tierasyl ist zeitweise überlastet
Hunde 2023 im Tierasyl in Gasperich: Nur 159 aus den Luxemburger Tierheimen konnten 2023 vermittelt werden Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Vier Tierasyle gibt es im Land und sie sind mehr als ausgelastet. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Piraten an das Landwirtschaftsministerium hervor. Das betrifft vor allem das Tierheim in Gasperich. Eine weitere Einsicht ist: Es sollte mehr Asyle geben – auch wenn das nur eine kurzfristige Lösung ist. 

Viele schaffen sich offensichtlich Haustiere an, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. 107 Hunde und 145 Katzen können derzeit in den vier Tierasylen des Landes aufgenommen werden. Sie sind mit Gasperich, Dudelingen, Schifflingen und Esch hauptsächlich im Süden und Zentrum des Landes konzentriert.

Ein weiteres Asyl im Norden des Landes würde helfen, die Situation zu entlasten, schreibt das Landwirtschaftsministerium. „Zumindest kurzfristig”, wie es in der Antwort heißt. Das eigentliche Problem, auch das zeigt die Antwort, ist die Haltung zur Anschaffung von Haustieren. Dass damit eine über die Lebenszeit des Tieres anhaltende Verpflichtung einhergeht, ist vielen nicht klar.

Deswegen verweist das Ministerium auf die regelmäßigen Kampagnen unter dem Motto „En Déier ass kee Moudenaccessoire“. Die Zahlen – die Asyle in Gasperich und Dudelingen haben welche geliefert – zeigen, wie die Situation ist. So manches Asyl platzt aus allen Nähten. Das betrifft vor allem Gasperich. Es meldet Platz für 76 Hunde, hat aber im Jahr 2023 weit mehr aufgenommen. Schon im Januar 2023 waren 82 Hunde untergebracht, bis zum Ende des Jahres steigt deren Zahl auf über 90 Tiere an.

Vergleichsweise wenige Hunde finden neue Besitzer

In Düdelingen sieht es besser aus. Das Tierasyl meldet Platz für zehn Hunde und beherbergt im Jahr 2023 zwischen einem und zwei Hunden pro Monat, wie die Einrichtung zu ihrer Auslastung berichtet. Eine Ausnahme ist der Monat Februar in dem Jahr. Zu dem Zeitpunkt leben sechs Hunde in Düdelingen. Bei den Katzen ist die Lage in Gasperich ähnlich wie bei den Hunden. Im Jahr 2023 müssen in mehreren Monaten mehr Tiere aufgenommen werden, als eigentlich Platz ist, nämlich für 40 Katzen.

Im April, Mai, Juni, Juli und September 2023 kommen deutlich mehr Katzen in dem Asyl im Zentrum unter, wie aus der Antwort hervorgeht. Erschreckend sind auch die Zahlen, was die Vermittlung von Tieren angeht. Lediglich 159 Hunde konnten 2023 in neue Hände vermittelt werden. Bei den Katzen ist die Lage erfreulicher.

290 Tiere konnten im gleichen Zeitraum vermittelt werden. Auf die Frage nach weiteren geplanten Unterbringungen für verlassene Tiere winkt das Ministerium ab. Vor einem Jahr wäre ein Aufruf an alle Gemeinden ergangen, nach Möglichkeiten zu suchen, ein Tierasyl einzurichten. Lediglich eine Gemeinde hätte Interesse daran gezeigt, ohne dass ein konkretes Projekt in Planung sei, heißt es in der Antwort. Welche das war, geht aus dem Schreiben nicht hervor.