LuxemburgKosmetik aus Kaffeesatz: Mini-Unternehmen „Coffee Charm“ produziert Seifen und Body Scrubs

Luxemburg / Kosmetik aus Kaffeesatz: Mini-Unternehmen „Coffee Charm“ produziert Seifen und Body Scrubs
Unter anderem Morena Panza, Thomas Pires, Yara Jesus und Sarah Coulibaly bilden das Schüler-Unternehmen „Coffee Charm“ Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Was kann man alles mit Kaffee anstellen? Diese Frage haben sich Schüler aus dem „Lycée Technique de Bonnevoie“ gestellt – und daraus Kosmetik produziert. Das Tageblatt hat sich mit vier Mitarbeitern des Mini-Unternehmens „Coffee Charm“ unterhalten.

Kaffee mit Sheabutter, Seifenbasis und ätherischen Ölen mag für manche zuerst etwas eigentümlich klingen. Für sieben Schüler des Mini-Unternehmens „Coffee Charm“ aus dem Lycée Technique de Bonnevoie (LTB) gehört die Kombination dieser Inhaltsstoffe jedoch mittlerweile zum Alltag. „Coffee Charm“ ist eins von vielen Schüler-Unternehmen, die im Zuge des Schulfaches „Mini-Entreprise“ gegründet wurden. So müssen die Schüler im Laufe eines Schuljahres ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickeln und vermarkten. Für Morena Panza, Thomas Pires, Yara Jesus und Sarah Coulibaly aus der 2e GCG („Générale Commerce“) sind es Seifen und Body Scrubs.

„Wir wollten ein Produkt entwickeln, das etwas mit Natur zu tun hat“, sagt Sarah Coulibaly, Buchhalterin des Mini-Unternehmens. „Kaffee soll sehr gut für die Haut sein. Deshalb haben wir uns für Seife und einen Body Scrub entschieden.“ Den Kaffeesatz erhalten die Schüler umsonst von einem Restaurant, das der Familie eines Mitarbeiters des Mini-Unternehmens gehört. „Wir produzieren unsere Kosmetikprodukte selbst, entweder in der Küche des LTB oder bei jemandem von uns zu Hause“, erklärt Yara Jesus, Vizedirektorin und Produzentin bei „Coffee Charm“. Für die Mini-Unternehmer eine völlig neue Erfahrung – und Herausforderung. „Am Anfang war die Produktion schwierig, wir haben das nicht richtig hingekriegt“, gibt Jesus zu. „Body Scrubs waren nie wirklich das Problem, aber die Seife war viel zu dunkel oder zu flüssig.“ Mit Tutorials und Ausprobieren ist es den Schülern letztendlich gelungen, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Teilnahme an nationalem Wettbewerb

 „Am Anfang mochten die Leute den Geruch der Seife nicht“, sagt Thomas Pires, der bei „Coffee Charm“ unter anderem für Administratives und Marketing verantwortlich ist. „Aber seit wir uns mehr mit der Produktion auseinandergesetzt und andere Methoden gefunden haben, kriegen wir positives Feedback.“ Tipps und Unterstützung erhalten die Schüler dabei von sogenannten „Coaches“, die die Mini-Unternehmer bei ihrem Projekt beraten und unterstützen. Das sind jedoch keine Lehrer, sondern externe Fachleute. Diese werden den Schülern entweder von Lehrern oder den „Jonk Entrepreneuren Luxembourg a.s.b.l.“ (JEL) vermittelt.

Auf Initiative der JEL nehmen die Mini-Unternehmen an einem nationalen Wettbewerb teil, bei dem u.a. der Business-Plan, die Internetseite, die Social-Media-Präsenz und die Produkte bzw. Dienstleistung bewertet werden. Die Mini-Unternehmer von „Coffee Charm“ sind überzeugt, dass Kaffee-Kosmetik die breite Menge ansprechen wird – und denken bereits über die nächsten Schritte nach. „Wenn wir es weit schaffen, dann würde es mich nicht stören, an diesem Projekt weiterzuarbeiten“, meint Coulibaly. Die Schüler sind sich jedoch auch der Herausforderungen bewusst. „Wir müssen lernen, bewusst mit unserem Budget umzugehen und nicht alles auf einmal auszugeben“, sagt Morena Panza. „Und es ist schwierig, eine gute Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu finden“, ergänzt Pires. „Entweder haben die Leute zu viele Ideen – oder niemand hat eine.“

Gemeinsamer Verkauf der Mini-Unternehmen

Ein gemeinsamer Verkauf aller Mini-Unternehmen des Landes findet diesen Freitag und Samstag in der „Belle Etoile“ in Bartringen statt. Hier entscheidet eine Jury der „Jonk Entrepreneuren Luxembourg“, bestehend aus ehemaligen Teilnehmern des Programms, über den „besten“ Verkaufsstand. Bei der Wahl werden die Mini-Unternehmer u.a. für ihre Kreativität bei der Dekoration ihres Standes und für ihre Verkaufstechniken belohnt, so die JEL auf ihrer Internetseite. Für Besucher soll die Möglichkeit bestehen, am sogenannten „Public Choice Award“ teilzunehmen und für ihren persönlichen Favoriten abzustimmen.