Luxexpo48. „Antiques & Art Fair“: Erlesene Stücke aus vergangenen Zeiten

Luxexpo / 48. „Antiques & Art Fair“: Erlesene Stücke aus vergangenen Zeiten
Für Kenner ist die Messe immer ein Besuch wert Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Zum 48. Mal fand am Wochenende die „Antiques & Art Fair Luxembourg“ in der Luxexpo statt. Die Antiquitätenmesse gilt als eine der führenden Messen dieser Art in Europa. Auf 4.500 Quadratmetern stellten über 90 Händler und Galerien ihre erlesenen Stücke aus der Welt der Gemälde, Skulpturen, Möbel und Schmuck aus.

Zweifelsohne bot die Fachmesse den Sammlern und Liebhabern die Gelegenheit, einzigartige und hochwertige Antiquitäten zu erwerben. Es war aber auch einer der seltenen Anlässe, sein eigenes Wissen in der Kunstgeschichte während vier Tagen in Luxemburg zu vertiefen. Möglich war dies durch persönliche Gespräche mit Händlern und Experten oder durch den Besuch der täglich stattfindenden Vorträge mit Kunsthändlern und Kunsthistorikern.

Über die Entwicklung des Umsatzes im Antiquitäten- und Kunsthandel nach der Pandemie und mitten in einer wirtschaftlichen Krise gehen die Meinungen weit auseinander. Verschiedene Antiquitätenhändler konnten bereits am ersten Tag gute Geschäfte verzeichnen. Bei anderen Händlern wiederum hielt sich der Umsatz in Grenzen. Im Allgemeinen ziehe aber der Handel mit erlesenen Stücken wieder gut an, da endlich wieder Messen stattfinden dürfen, meint einer der Aussteller aus Deutschland. Die Verbote von Messen hätten das Kulturdenken zerstört.

Händler locken mit erlesenen Stücken aus längst vergangenen Tagen
Händler locken mit erlesenen Stücken aus längst vergangenen Tagen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Auf die Frage, welche antiken Möbel im Trend sind, liefern Anna und Egbert aus Münster eine klare Antwort: höchste Qualität, unabhängig von der Epoche. Jene Menschen, die in Antiquitäten investieren möchten, würden auf jeden Fall die bestmögliche Qualität vorziehen, erklärt das Händlerpaar aus Münster. Sogar bei jungen Leute käme der Trend auf, moderne Einrichtungen mit antiken Möbeln zu kombinieren. Und das aus gutem Grunde, wie Egbert und Anna erklären: Ein antikes Möbelstück habe eine Seele, eine Geschichte. Ein Schrank aus dem 17. Jahrhundert habe Leid und Freud erlebt, das könne ein modernes, industriell hergestelltes Teil, auch wenn es noch so teuer sei, niemals vermitteln, weil ihm die Seele fehle, unterstreicht Egbert.

Das Händlerpaar mit jahrzehntelanger Erfahrung gibt der Jugend weitere Denkanstöße mit auf den Weg. Ein antikes Möbelstück sei sehr langlebig, „überlebe“ problemlos mehrere Umzüge. Ergo sei dieses nachhaltiger als Massenware aus riesigen Möbelhauskonzernen. Zudem seien wir in der „Pflicht“, Antiquitäten zu erhalten, sie seien Teil der Geschichte und stellten einen erheblichen kunsthistorischen Wert dar, so Egbert. Annas Denkanstoß geht noch weiter, ihrer Meinung nach müssten Jugendliche in ihrer schulischen Laufbahn wieder lernen, wie man Möbel baut und restauriert.

In der Branche des Luxusmodeschmucks zeigt sich Traute Conrad aus Baden-Württemberg eher unzufrieden. Der Andrang halte sich in Grenzen, dennoch verzeichne auch sie einen Umsatzanstieg, seit wieder Messen organisiert werden dürfen. Während der Pandemie hätten insbesondere jene Händler gelitten, die sich auf das Messegeschäft spezialisiert hätten. Im stationären Handel laufe das Geschäft nach wie vor gut, wie andere Händler berichten. Antiquitäten seien immer gesucht, dies hänge vorwiegend mit dem geringen Wertverlust zusammen, wie uns ein Luxemburger Händler verrät. Denn die Leute seien immer bereit, für hochwertige Qualität zu zahlen.