FestnahmeNach Messerangriff in Petingen: Mutmaßlicher Täter stellt sich der Polizei

Festnahme / Nach Messerangriff in Petingen: Mutmaßlicher Täter stellt sich der Polizei
In der rue d’Athus hat die Polizei Blutspuren markiert (Detailfoto) Foto: Editpress/Cédric Feyereisen 

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In Petingen ist es in der rue d’Athus am frühen Dienstagmorgen (29.11.) zu einer Gewalttat gekommen, die blutige Spuren hinterlassen hat. Die Polizei hat später einen „Messerangriff“ gemeldet – und die Großfahndung nach einem flüchtigen Täter begonnen. „Im Laufe der Mittagsstunden“ habe sich der mutmaßliche Angreifer jedoch der Polizei gestellt.

In der rue d’Athus finden sich am Dienstagmittag (29.11.) Blutspuren auf dem Asphalt der Straße, in Höhe der 30er-Hausnummern. Die Spurensicherung der Polizei hat diese offenkundigen Folgen einer Gewalttat mit Kreide umsprüht, auch auf dem Gehsteig finden sich einige derartige Markierungen. Der Polizei zufolge ist ihr am frühen Morgen gegen 5.35 Uhr gemeldet worden, dass „eine Person in der rue d’Athus in Petingen Opfer eines Messerangriffs“ geworden sei. Tatsächlich sei eine Person aufgefunden und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Die Straße wurde für die Ermittlungen zeitweilig gesperrt.

Ein Anwohner erklärt gegenüber dem Tageblatt, er habe gegen 5.20 Uhr eine klagende Stimme („Gekreisch“) gehört, die er einer Frau zugeordnet habe. Später habe er beim Blick aus dem Fenster eine weinende, möglicherweise weibliche Person am Boden gesehen und danebenstehend eine offenbar telefonierende Person. Nach kurzer Zeit sei ein Krankenwagen gekommen und habe die mutmaßliche Frau mitgenommen. „Als ich um 9.30 Uhr das Haus verließ, stand immer noch die Polizei vor der Tür“, sagt der Mann. Von der Polizei befragt wurde der Anwohner, der einen Teil des Geschehens per Blick aus dem Fenster verfolgen konnte, bis dahin aber offenbar nicht.

Ein anderer Anwohner sagt, er habe um 8.00 Uhr sein Auto aus der Garage holen wollen – und erst dann gemerkt, dass etwas passiert ist: Die Polizei war vor Ort und wollte nicht, dass er die Straße befährt. Andere Anwohner können dem Tageblatt vor Ort gar nichts sagen: Sie hätten schlichtweg nichts von dem Geschehen mitbekommen, das zu den Blutspuren geführt hat.

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll ein möglicher Streit zwischen zwei Männern der Tat zugrunde liegen. Der Angreifer ist laut Polizei vom Tatort geflüchtet. Eine umfassende Großfahndung inklusive Polizeihubschrauber wurde eingeleitet. Die Polizei meldet jedoch am Nachmittag gegen 14.50 Uhr, dass sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt habe, daraufhin sei er festgenommen worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt gegenüber dem Tageblatt, dass die Ermittlungen noch andauerten und man sich deshalb derzeit nicht äußere.

Der Petinger Bürgermeister Pierre Mellina (CSV) wurde am Dienstagmorgen gegen 9.00 Uhr von der Polizei über den Vorfall informiert. „Wir arbeiten nicht zusammen, aber wenn sie unsere Hilfe benötigen, bekommen sie diese natürlich“, sagt der Bürgermeister gegenüber dem Tageblatt. Es sei immer schlimm, wenn so etwas in einer Gemeinde passiere. „Ich weiß nicht, ob das jetzt ein Familiendrama war oder sonst etwas – aber wir wissen, dass diese Geschichten mittlerweile öfter vorkommen, sogar in der Familie wird radikaler und viel mehr mit Waffen gehandelt“, sagt Mellina.

Die Hemmschwelle sei nicht mehr dieselbe wie vor 20, 30 Jahren. Damals habe es zwar auch Schlägereien gegeben, aber nun werde immer öfter zum Messer gegriffen. „Und das gibt natürlich zu denken“, meint der Bürgermeister. „Ich hoffe jedenfalls, dass das Opfer schnell gesund wird.“

Dieser Artikel wird bei Vorliegen neuer Informationen aktualisiert. Letzte Aktualisierung: 14.54 Uhr