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SommerprognosenEU-Kommission sieht Rezessionsgefahr bei akuter Gaskrise

Sommerprognosen / EU-Kommission sieht Rezessionsgefahr bei akuter Gaskrise
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni präsentierte gestern die Wirtschaftsprognosen Foto: François Walschaerts/AFP

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Die EU-Kommission stutzt wegen des Ukraine-Kriegs ihre Wachstumsvorhersage und mahnt im Kampf gegen den Gasmangel zur Eile.

Die Brüsseler Behörde erwartet in ihrer am Donnerstag vorgestellten Sommerprognose für dieses Jahr nur noch einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,6 Prozent. Im Frühjahr hatte sie noch 2,7 Prozent veranschlagt. 2023 soll dann nur noch ein mageres Plus von 1,4 Prozent herausspringen – statt der bisher erwarteten 2,3 Prozent. Falls Russland der EU den Gashahn komplett zudrehe, drohe in der zweiten Jahreshälfte 2022 eine Rezession, warnte EU-Kommissar Paolo Gentiloni. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sei dies mehr als nur ein hypothetisches Szenario: „Ein Sturm ist möglich, aber soweit sind wir noch nicht“, fügte der Italiener hinzu.

Im Vergleich dazu sieht es gemäß den Zahlen aus Brüssel für Luxemburg nicht schlecht aus. Auch dem Großherzogtum wird in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent prognostiziert. In ihren Frühjahrsprognosen ging die Kommission noch von einem Wachstum von 2,2 Prozent aus. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Land noch ein Wachstum von 6,9 Prozent. Im kommenden Jahr würde es bei 2,1 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Unionsdurchschnitt liegen, heißt es weiter in den gestern veröffentlichten Prognosen. Getrieben werde dieses Wachstum 2023 weiterhin durch den privaten Konsum. Über den Prognosezeitraum hinweg würden ein dynamischer Arbeitsmarkt, während der Pandemie angehäufte Ersparnisse sowie finanzielle Unterstützungsprogramme, die wegen der derzeitigen Energiepreisentwicklungen für die privaten Haushalte und Unternehmen aufgelegt wurden, den privaten Verbrauch und somit das Wachstum stützen.

Rekordinflation in diesem Jahr

Zugleich rechnet die Brüsseler Behörde für dieses Jahr nun mit einer im Zuge der Energiekrise anziehenden Teuerungsrate von 7,6 Prozent (bisher 6,1 Prozent) im Euroraum. In Luxemburg soll die Inflationsrate in diesem Jahr bei 8,5 Prozent liegen. Gentiloni sieht die Folgen des Krieges als Treiber der Entwicklung: „Russlands grundlose Invasion der Ukraine sendet weiter Schockwellen durch die Weltwirtschaft.“ Dadurch würden die Energie- und Getreideversorgung durcheinandergebracht. In der Folge stiegen die Preise und das Vertrauen leide, betonte der Italiener. In Luxemburg würden neben den Rohstoffpreisen wie der Energie, auch die Lebensmittelpreise in diesem Jahr hoch bleiben.

Es sei zu erwarten, dass die Rekordinflation in diesem Jahr ihren Gipfel erreiche und 2023 schrittweise nachgeben werde. 2023 ist laut der EU-Kommission aber zu erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Ziel von 2,0 Prozent bei einer Inflationsrate von voraussichtlich 4,0 (Frühjahrsprognose: 2,7) Prozent deutlich verfehlt. In Luxemburg wird im kommenden Jahr eine Inflationsrate von 3,0 Prozent erwartet.

In Europa habe das Hochfahren der Wirtschaft nach der Coronavirus-Pandemie zwar das Wachstum angekurbelt. Doch trotz einer vielversprechend angelaufenen Urlaubssaison im Sommer sei im zweiten Halbjahr auch beim Ausbleiben eines Krisen-Szenarios nur mit gedämpften Wirtschaftsaktivitäten zu rechnen, ergänzte der Wirtschafts- und Währungskommissar.

Kurti
15. Juli 2022 - 18.50

EU-Bonzen,nur weiter pennen und laabern,
anstatt Nägel mit Köpfen zu machen.
Lamentabeles und armseliges Getue.