Die „17. Open Luxembourg Nationals“ hatten eine sehr ordentliche Qualität, der auch die ausländischen Mannschaften ihren Stempel aufdrückten. Auch wenn die Teilnehmerschar mit 206 Schwimmern, 94 Damen und 112 Herren, eher im kleinen Kreis gehalten wurde, so wurden dennoch 859 Einsätze notiert. Und da Masse nicht immer gleichbedeutend mit Klasse ist, fielen die Entscheidungen in den 32 Einzelrennen spannend und schnell aus. Maßgeblichen Anteil hatte die „Fédération francophone belge“, die mit einer starken Mannschaft im 50m-Becken antrat, wobei die FFB-Akteure Pflichtzeiten für die Europameisterschaften in Rom (11.-21. August) anstrebten. Jérôme Emo (50 m Kraul), Alisée Pisane (800 m Kraul) und Lucas Henveaux (200 m und 400 m Kraul) sollte dies gelingen, ebenso wie der Türkin Dafne Tanig (200 m Delfin und Rücken). Die 200 m Schmetterling der Frauen waren stark besetzt, Lou Jominet schlug als Luxemburger Meisterin auf Platz 4 an. Achtmal mussten sich die Luxemburger der ausländischen Konkurrenz geschlagen geben.
EM-Norm war für Julie Meynen, Monique Olivier, Julien Henx, Max Mannes, Pit Brandenburger und Remi Fabiani kein Thema, sie sind bereits für Rom qualifiziert und nutzten die OLN als Formtest unter Praxisbedingungen. Für sie waren die Zeiten irrelevant, die Titel überwogen. Das Sextett schwamm oft deutlich über den persönlichen Bestzeiten. Auch Julien Henx, der sich über 50 m Delfin viel vorgenommen hatte, verfehlte sein Top-Chrono und war langsamer als vor drei Wochen bei der WM in Budapest.
Ralph Daleiden, der die Norm für die EM bereits geschwommen war, konnte die Pflichtzeit (50“58) am Samstag auf das Hundertstel genau bestätigen. An seinen angestrebten Landesrekord (49“97) reichte der 19-Jährige nicht heran. Das wohl spannendste Duell waren die 200 m Kraul der Männer, wo Brandenburger, Mannes, Daleiden und Stephan Vanderschrick gegeneinander antraten, mit den größeren Titelchancen für Brandenburger. Der Differdinger (1‘56“20) enttäuschte aber mit Platz vier, knapp vor Vanderschrick (1‘57“17). Während Henveaux (B, 1‘48“81) vorn davon schwamm, sicherte sich Daleiden (1‘51“08), eigentlich Spezialist auf den kürzeren Strecken, den Titel vor Mannes (1‘51“65). Auf den 50 m und 100 m Kraul kämpfte Daleiden gegen Fabiani, mit je einem Sieg. Fabiani verpasste im Sprint den Gesamtsieg gegen Razeto (D) um 4/100, Daleiden lag weitere 25/100 zurück.
Banky große Gewinnerin
Für Brandenburger gab es ebenfalls ein kleines Happy End. Neben dem obligatorischen Titel über 400 m Kraul konnte er den Spezialisten Rolko über 200 m Brust um 67/100 bezwingen. Dies in Abwesenheit des Titelverteidigers Finn Kemp, der bei der Junioren-EM im Einsatz war. In der gleichen Disziplin konnte Madeleine Bordonaro, hinter Grace Palmer (B, 2‘35“09), einen Titel für Barracuda Esch gewinnen, mit 1‘70“ Vorsprung auf Maud Allar. Die erst 14-jährige Allar brauchte sich nicht zu grämen, sie holte für Petingen zwei Titel. Folglich ging die bisherige Spezialistin, Neele Albers (SCDE), gänzlich leer aus.
Wie schon vor Jahresfrist war Jackie Banky die große Gewinnerin. Die SL-Schwimmerin büßte gegenüber dem Vorjahr zwar einen Titel ein, schaffte aber mit drei Rücken- und der 100m-Meisterschaften die größte Ausbeute. Hinzu kamen zwei Staffeltitel. Die 15-jährige Leeloo Reinesch büßte drei Titel ein und musste sich (als Fünftplatzierte) mit den 200 m Lagen begnügen. Die Monnericherin befindet sich im Aufbau für das „European Youth Olympic Festival“ in Banska Bystrica (SVK, 24.-30. Juli).

Insgesamt waren die 200 m Lagen sehr stark besetzt, wo sich Remi Fabiani (SCD) bei den Männern behaupten konnte. Der „kalifornische Student“ konnte wie 2021 drei Titel gewinnen. Lou Jominet (SL) schaffte die gleiche Anzahl, aber ohne internationalen Titel. Florian Frippat (SCD) musste ebenfalls auf drei Titel verzichten und wurde (wegen seiner belgischen Nationalität) zweimal Verbandsmeister. Sein Landsmann Théo Marti ist ein neuer Name in der Titelhistorie, er bescherte dem CN Wiltz nach langer Abstinenz eine Meisterschaft. Pit Brandenburger, Monique Olivier (SCD), Julie Meynen (SCDE), Maud Allar (CNP) und Julien Henx (CNDü) konnten je zwei Meisterkronen einheimsen. Interessant war, dass die 100 m Delfin gänzlich nach Düdelingen gingen, mit Lena Peters als Siegerin bei den Frauen.
Insgesamt konnten sich 18 FLNS-Schwimmer in die Gewinnerliste eintragen, zehn Männer und acht Frauen. Im Medaillenspiegel schaffte es der Swimming Luxemburg, sich mit elf Goldmedaillen dann doch knapp vor Differdingen (10) zu behaupten. Dahinter folgten Düdelingen, Ettelbrück (je 3), Petingen (2), B. Esch, Monnerich und Wiltz (je 1).
Die Meister
50 m Freistil: Julie Meynen (SCDE) 25″98, Remi Fabiani (SCD) 22″84
100 m Freistil: Jackie Banky (SL) 58″32, Ralph Daleiden (SL) 50″58
200 m Freistil: Monique Olivier (SCD) 2’02″88, Ralph Daleiden (SL) 1’51″08
400m Freistil: Monique Olivier (SCD) 4’18″80, Pit Brandenburger (SCD) 4’09″69
800m/1500 m Freistil: Lou Jominet (SL) 9’24″48, Stephan Vanderschrick (SL) 17’02″12
50 m Rücken: Jackie Banky (SL) 30″94, Remi Fabiani (SCD) 26″18
100 m Rücken: Jackie Banky (SL) 1’05″83, Max Mannes (SCD) 57″84
200 m Rücken: Jackie Banky (SL) 2’24″70, Théo Marti (CNW) 2’14″68 (Verbandsmeister)
50 m Brust: Maud Allar (CNP) 35″82, Joao Carneiro (SCDE) 29”58
100 m Brust: Maud Allar (CNP) 1’18″64, Ricky Rolko (SL) 1’05″23
200m Brust: Madeleine Bordonaro (BEN) 2’54″41, Pit Brandenburger (SCD) 2’26″52
50 m Schmetterling: Julie Meynen (SCDE) 28″89, Julien Henx (CNDü) 24″07
100 m Schmetterling: Lena Peters (CNDü) 1’06″00, Julien Henx (CNDü) 55″29
200m Schmetterling: Lou Jominet (SL) 2’34″42, Florian Frippiat (SCD) 2’11″56 (Verbandsmeister)
200 m Lagen: Leeloo Reinesch (SCM) 2’33″25, Remi Fabiani (SCD) 2’09″48
400m Lagen: Lou Jominet (SL) 5’19″54, Florian Frippiat (SCD) 4’40″49 (Verbandsmeister)
4×100 m Freistil: Swimming 4’03″62 (Banky, Vanderschrick, Jominet, Hric), SC Differdingen 3’26″13 (Frippiat, Fabiani, Brandenburger, Mannes) (Verbandsmeister)
4×100 m Lagen: Swimming 4’44″74 (Vanderschrick, Jominet, Banky, Hric), SC Differdingen 3’54″41 (Mannes, Frippiat, Brandenburger, Fabiani) (Verbandsmeister)
4×100 m Freistil mixed: Swimming 3’42″75 (S. Vanderschrick, Hric, L. Vanderschrick, Daleiden)
4×100 m Lagen mixed: Differdingen 4’19″73 (Mannes, Frippiat, Han, Olivier)(Verbandsmeister)
De Maart
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