Die Finalserie im nationalen Herrenbasketball wird, wie im Vorfeld von allen Seiten erwartet wurde, nicht mit einem klaren 3:0 enden, sondern über mindestens vier Spiele gehen. Am Sonntag geht es für Steinsel und Düdelingen somit erst einmal um den ersten Matchball, denn wer gewinnt, kann sich sechs Tage später in der „Forge du Sud“ auch zum Meister krönen.

Dass Steinsel einem gewissen Druck standhalten kann, hat das junge Team in der zweiten Partie am Mittwoch eindrucksvoll bewiesen. Lehren aus dem ersten Spiel hatte die Mannschaft von Trainer Etienne Louvrier auf jeden Fall gezogen: Mit einer deutlichen Steigerung in der Defensive, in der die Zonenverteidigung T71-Profi Jimmie Taylor – Matchwinner der ersten Partie – nicht mehr so frei wie noch am vergangenen Samstag agieren ließ, legte die Amicale den Grundstein zum wichtigen Auswärtssieg. Jarvis Williams mit 30 Punkten und ein omnipräsenter Bobby Melcher mit 22 Zählern trugen das Team konzentriert von den ersten Minuten der Partie an. Doch auch Tom Konen – mit wichtigen Distanztreffern und insgesamt 19 Punkten – sowie Jonas Theisen – der in der Verteidigung verbissen ackerte und hier deutlich mehr Impulse als in der ersten Partie setzen konnte – unterstrichen ihren Stellenwert in den Steinseler Reihen. Mit dem 19-jährigen Ivor Kuresevic konnte dieses Mal zudem auch ein Bankspieler einen entscheidenden Beitrag leisten. 

Auf Düdelinger Seite wurde die zweite Partie hingegen in der Defensive verloren. Bereitete Dino Ceman dem derzeit stärksten luxemburgischen Spieler, Bobby Melcher, vor einer Woche noch phasenweise Probleme, so fand der Nationalspieler seinen gewohnten Radius zurück und war nur schwer zu bremsen. Auch Williams stellte sich besser auf die Verteidigung seines Gegenspielers Moses Greenwood ein und fand zu seiner gewohnten Stärke zurück, da half auch ein erneut stark aufspielender Joé Kalmes, der einmal mehr einen hervorragenden Job gegen Dallas erledigte, nichts. Zwar kämpfte sich der T71 immer wieder in die Partie zurück, doch schwächelte der amtierende Meister am Ende dann von der Freiwurflinie. 

Somit steht es in der „Best of five“-Serie nun 1:1 und die Karten werden wieder neu gemischt. Gespannt sein darf man, ob die Amicale mit einer neuen Euphorie das zweite Heimspiel angehen wird oder ob der T71 einmal mehr beim Gegner stark aufspielen wird. Die Antwort gibt es am Sonntag ab 20.15 Uhr.