Montag27. Oktober 2025

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VolleyballÜber Favoriten und Außenseiter: Vorschau auf die Meisterschaftsendspiele

Volleyball / Über Favoriten und Außenseiter: Vorschau auf die Meisterschaftsendspiele
Die vier Kapitäne der Finalteams: Ralf Lentz (links), Nathalie Braas (oben), Cindy Schneider (unten) und Steve Weber (rechts)

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Am Samstagabend geht die Volleyball-Meisterschaft in die letzte Runde. Die ersten Spiele des Finales finden jeweils beim Tabellenersten der regulären Saison statt. Bei den Herren empfängt Strassen also Bartringen und bei den Damen reist Gym nach Walferdingen. Die Finalspiele werden im Best-of-three-Modus bestritten. Das bedeutet, dass das neue Meisterteam zwei Partien gewinnen muss. Das Tageblatt hat mit den Kapitäninnen und Kapitänen der Teams über ihre Chancen gesprochen. 

Ralf Lentz (Strassen): Ausstieg mit 12. Titel?

Ralf Lentz (Nummer 8) will noch einmal über einen Meistertitel jubeln
Ralf Lentz (Nummer 8) will noch einmal über einen Meistertitel jubeln Archivbild: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

Das Strassener Urgestein Ralf Lentz will mit einem zwölften Meistertitel in den Ruhestand gehen. Die Sportschuhe sollen also endgültig an den berühmten Nagel gehängt werden. „Aber hoffentlich mit einem weiteren Titel“, erklärt Kapitän Lentz. „Gleich am Montag, nach dem Gewinn des Pokals, haben wir begonnen, das Finale vorzubereiten. Feiern kann man nach der Saison. Der Titel soll in nur zwei Spielen unser sein, auch wenn die Zuschauer wohl lieber drei Spiele sehen würden.“ Bartringen wird es Strassen nicht mehr so leicht machen wie im Pokalfinale, wo der etatmäßige Zuspieler Konstantin Mitev gesperrt pausieren musste. „Wenn beide Mannschaften auf ihrem besten Niveau spielen, werden wir gewinnen, ohne die Qualitäten von Bartringen schmälern zu wollen. Und sollte der eine oder andere Spieler von uns seine Leistung nicht abrufen können, so wird die Bank einspringen. Dadurch fällt unsere Leistung nicht ab, das haben wir in der Saison schon öfters gezeigt. Und die drei Siege in dieser Saison geben uns wohl recht.“ So oder so, es wird schwer werden für den Herausforderer. „Und sollte dann Bartringen trotzdem Meister werden, dann weil seine Spieler über sich hinauswachsen, zwei herausragende Spiele abliefern und bei uns wohl einige Spieler total neben sich stehen. Dies klingt vielleicht etwas arrogant, doch leider hat, neben uns, kein zweites Team eine solche Tiefe an Spielern.“ Mit 41 Jahren soll dann auch endlich Schluss sein. „Ich habe diese Saison noch drangehängt, da der Verein mich gebeten hatte, als Ergänzungsspieler noch eine Spielzeit zur Verfügung zu stehen.“ Lentz wird dann die Uniform des Technischen Direktors überstreifen und in dieser Funktion seine Volleyball-Karriere ausklingen lassen.

Steve Weber (Bartringen): „Vielleicht werden wir unterschätzt“

Steve Weber (Nummer 9) und sein Team aus Strassen müssen zur Höchstform auflaufen
Steve Weber (Nummer 9) und sein Team aus Strassen müssen zur Höchstform auflaufen Archivbild: Fern Konnen/Tageblatt

Nach zwei Saisons mit Bliesen in der 2. Deutschen Bundesliga ist Steve Weber als Kapitän zu seinem Ausbildungsverein Bartringen zurückgekehrt, um etwas zu bewegen. Nach einigen weniger guten Jahren hat man es diesmal in beide Finals geschafft. Weber kann sich durchaus vorstellen, dass seine Mannschaft dem großen Favoriten ein Bein stellen kann. „Aber jeder in der Starting Six muss seine beste Leistung bringen. Dann können wir durchaus mithalten. Unsere Stärken sind unsere Leidenschaft für unseren Sport und unser Kampfgeist. Viele unserer Spieler sind extrem emotional ausgerichtet. Sie würden alles geben für diesen Titel.“ Die letzten beiden Wochen ist Weber auch als Trainer in Erscheinung getreten, denn der etatmäßige Coach Georgy Sabchev war Corona-bedingt ausgefallen. „Ich habe versucht, das Training etwas anders zu gestalten, um nach der langen Saison keine Langeweile aufkommen zu lassen. Technik war angesagt, aber im Einklang mit unserer Spielweise. Die Taktik war dem Trainer, nach dessen Rückkehr, überlassen.“ Die Stimmung in Bartringen ist gut, weil die angestrebten Ziele erreicht wurden. „Wir wurden diese Saison öfters unterschätzt und wollen nun zeigen, was wirklich in uns steckt“, sagt Weber.  Und sollte der heimliche Favorit trotzdem nicht Meister werden, „so waren wir auf den Tag genau nicht in Höchstform und die Tiefe der Strassener Mannschaft hat wieder einmal überzeugt“.

Nathalie Braas (Walferdingen): „Nach der Pokalniederlage umso hungriger“

Nathalie Braas sieht ihr Team als klaren Favoriten an
Nathalie Braas sieht ihr Team als klaren Favoriten an Archivbild: Wildson Alves/Tageblatt

„Auch wenn wir im Pokal unser Ziel nicht erreicht haben, gehen wir trotzdem als Favorit ins Finale“, macht die Walferdinger Kapitänin Nathalie Braas eine klare Ansage. Immerhin hatte Ihre Mannschaft in der regulären Saison plus Halbfinale keine einzige Niederlage verbucht. „Damit ist der Druck natürlich auf unserer Seite und wir sind wie in den letzten Jahren erneut die Gejagten.“ Die Pause nach dem verlorenen Pokalfinale hat wohl positive wie negative Auswirkungen. „Einerseits wird der Spielrhythmus gebrochen, andererseits hatten wir Zeit, unsere Wunden zu heilen, und hier spreche ich von mentalen Wunden und kleinen Verletzungen.“ Sollte der Pokalverlust eine Warnung zum richtigen Zeitpunkt gewesen sein? „So könnte es schon sein. Wir werden definitiv die Gym nicht unterschätzen. Wir wollen zeigen, dass die Niederlage im Pokal ein Ausrutscher war.“ Braas war wegen einer Blinddarmoperation vier Wochen ausgefallen. Eigentlich sollte sie im Pokal noch pausieren, musste allerdings doch eingreifen, als der Trainer Ben Angelsberg versuchte, das Spiel noch zu drehen. „Ich hatte mich mit meinem Physiotherapeuten früh nach dem Eingriff auf meine Wiederkehr vorbereitet. Körperlich war ich fit und die Wochen vor dem Finale habe ich nun auch mein Ballgefühl zurückbekommen.“ Braas ist also bereit, ihre Mannschaft zum Titel zu führen. „Die Stimmung ist gut und wir sind bereit, den Titel zu holen, auf den wir eine Saison lang hingearbeitet haben. Und nach der Pokalniederlage sind wir umso hungriger. Wir sind eingespielter als die Gym und darum werden wir den Titel holen. Und wenn dies nicht gelingt, dann weil die Gym ein würdiger Gegner ist.“

Cindy Schneider (Gym): „Auch ein Außenseiter kann überraschen“

Cindy Schneider (Nummer 4) sieht ihr Team als Außenseiter an
Cindy Schneider (Nummer 4) sieht ihr Team als Außenseiter an Archivbild: Julien Garroy/Editpress

„Walferdingen war und ist der klare Favorit, sie haben die Meisterschaft dominiert. Jeder kann mal einen schlechten Tag erwischen, doch wir wissen, dass Walferdingen besser ist, als es sich im Pokal gezeigt hat.“ Dies ist die klare Aussage der Gym-Kapitänin Cindy Schneider. „Das Pokalfinale ist nicht in unseren Köpfen. Wir wollen uns auf unser Spiel fokussieren und versuchen, die wenigen kleinen Schwächen des Gegners, wenn möglich, auszunutzen. Natürlich ist unser Ziel, zu gewinnen. Wir müssen von Anfang bis Ende unser Spiel durchziehen, und dies nicht nur einmal.“ Genau darin liegt wohl die Schwierigkeit. Mamer musste für seinen Titel nur einmal gewinnen, Gym muss dies nun zweimal gelingen. „Unser Trainer Fabio Aiuto will immer 100 Prozent aus uns herauskitzeln. Sein Kampfgeistv und sein Einsatz neben dem Spielfeld werden vielleicht nicht immer richtig von den Zuschauern interpretiert, aber für ist es wichtig, dass wir diese Energie von außen mitbekommen.“ Auch die Gym hat eigentlich ihr Ziel mehr als erreicht. „Vor der Saison wollten wir ins Play-off und ins Final Four des Pokals. Jetzt stehen wir in einem Finale. Wir freuen uns unheimlich auf diese Spiele. Das merkt man auch in jedem Training immer wieder. Jeder will sein Maximum geben. Walferdingen bleibt der Favorit, muss allerdings dieser Rolle erst mal gerecht werden.“ Gute Spiele vor zahlreichen Zuschauern wünschen sich wohl alle, und dass der Bessere gewinnt. „Wir haben es verdient, im Finale zu stehen, da wir hierfür das ganze Jahr über hart trainiert und wir bisher gezeigt haben, dass viel Potenzial im Team steckt.“ 

Im Überblick 

Herren
Erstes Finale:
Samstag, 20.00: Strassen – Bartringen

Play-down
Samstag, 18.00: Echternach – Lorentzweiler
Mittwoch, 20.30: Belair – Esch

Damen
Erstes Finale:

Samstag, 17.30: Walferdingen – Gym

Play-down
Sonntag, 17.30: Diekirch – Bartringen
Fentingen – Petingen (verlegt auf den 27.4.)