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SportkletternOffene nationale Klettermeisterschaft 2022: Millimeterentscheidung in der Coque

Sportklettern / Offene nationale Klettermeisterschaft 2022: Millimeterentscheidung in der Coque
 Am Wochenende stellten sich die besten Kletterer einer schwierigen Herausforderung  Foto: FLERA

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Nur gut vier Monate nach der letzten Landesmeisterschaft stellten sich in der Coque wieder haufenweise Sportkletterer der steilen Herausforderung. Bei der stärksten Männerkategorie war es dabei denkbar – und ungewohnt – spannend.

Mitte November konnte der Verband FLERA nach der pandemiebedingten Unterbrechung eine Rekordstarterzahl von über 90 Teilnehmern feiern, auch weil sich viele Gäste aus der Großregion in der offenen Kategorie mit den Einheimischen messen. Um die dadurch hektischere Meisterschaft etwas aufzubrechen, starteten dieses Mal rund 50 Nachwuchskletterer der Jahrgänge 2007-11 bereits am Samstag. Dabei erreichte man mit insgesamt 80 Teilnehmern die Vorjahreszahlen nicht ganz, aber der Aufwärtstrend geht ungebrochen weiter. 

Während sich in der Coque am Samstag der Nachwuchs die Wand hochschraubte, war ein luxemburgisches Quintett noch in die Halle „Entre Ciel et Terre“ nach Louvain-la-Neuve gereist. Unter neun Junioren war Jim Zeimes mit einem Top nach der Qualifikation Drittbester. Im Finale kletterte sein Arloner Vereinskollege Nathan Rousselle aber noch zwei Griffe weiter, sodass der amtierende luxemburgische Landesmeister mit deutlichem Vorsprung auf den Fünften knapp am Podium scheiterte. Felix Hervé wurde derweil Neunter. Bei der jüngeren Youth A lief es genau umgedreht. Unter den vier besten von 16 Kletterern mit einem Top in der Qualifikation war Simon Apsner Vierter, Laurent Neuser nur knapp dahinter. Im engen Finale wuchtete sich Simon Apsner nervenstark auf den dritten Platz. Drei Griffe darunter wurde Laurent Neuser Fünfter. Léopold Prinz hatte das Finale als 11. hingegen unglücklich verpasst, da er in der zweiten Qualiroute bereits am 3. Griff rausflog. 

Die nationalen Meisterschaften im Sportklettern wurden bisher von einzelnen starken Kletterern meist etliche Ausgaben lang dominiert. Vor Jahren war es Noé Berger, vor der Pandemie vier Jahre in Folge der seither nicht mehr antretende Rafael Coronado und eigentlich dachte man vor vier Monaten, Jim Zeimes hätte die Regentschaft übernommen. Schließlich gewann er bereits einen Europacup der Jugend im Bouldern. In der Qualifikation toppte der Junior, ebenso wie der ältere Yves Schartz, beide Qualifikationsrouten; der noch jüngere Simon Apsner und Shayan Sadr-Salek fielen in der zweiten Route am 42. und drittletzten Griff ab. Im Finale scheiterte Shayan Sadr-Salek vom SC Zolwer am 27. Griff, aber Simon Apsner vom D-Summit toppte die Route.

In den abwechslungsreichen, progressiven Routen war für Yves Schartz vom EKV am 40. Griff Schluss, doch hatte der auch dieses Jahr wieder für gute, abwechslungsreiche Herausforderungen gelobte Chefroutensetzer David Antunes die Latte bei der Herrenelite etwas zu tief gelegt? Einen Griff nach dem anderen schraubte sich Jim Zeimes die Wand hoch, er hing am vorletzten, nur das Top, der Abschlussgriff fehlte zum erneuten Titel. Doch er erreichte ihn nicht mehr. Wie schon letztes Jahr zum Vizemeistertitel, verbesserte sich der junge, nervenstarke Simon Apsner im Finale noch einmal.

Klares Finale bei den Damen

Auch bei den Frauen gibt es mittlerweile ernstzunehmende Konkurrenz. Vor der Pandemie reichte es bereits anzutreten, um sich einen Podestplatz zu sichern. Mit Perrine Bieux (D-Summit), Gwendoline Joris (KH Hesper), Sophie Weber (Klammspann) und Cynthia Neiertz (D-Summit) toppten gleich vier der sechs Seniorinnen die erste Qualifikationsroute. Auch in der zweiten stiegen die Vier in die obere Hälfte, Perrine Bieux scheiterte, wie im Finale ihr Nationalmannschaftskollege Zeimes, sogar erst am Schlussgriff. Die Dritte und Vierte trennte dabei nur ein gehaltener Griff. Das Finale war dann jedoch in der anfangs geschriebenen Folge eine klare Angelegenheit, die die alte und neue Landesmeisterin mit einem weiteren Top besiegelte.

Nach diesem spannenden Wettkampf sorgten Anoushé Husain und Ken Ellacott für eine Premiere, indem sie im Paraklettern antraten, wo Husain dieses Jahr Luxemburg auch international vertreten wird.

Im Überblick

Die neuen Landesmeister: 
Frauen D: Laura van Wissen (Kloter Klub Niederanven); C: Daphné Dubois (D-Summit); B: Joyce Bleses (Klammspann Ettelbréck); A: Dana Arendt (KKN); Jun.: Noemie Bourscheid (D-S); Sen.: Perrine Bieux (D-S)
Männer D: Leo Engels (SC Zolwer); C: Kayan Helminger (SC Lënster); B: Tybalt Prinz (Groupe Alpin Luxembourgeois); A: Laurent Neuser (GAL); Jun.: Pol Freres (GAL); Sen.: Simon Apsner (D-S); Master: Serge Bour (SCZ)