Mittwoch5. November 2025

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European Youth Olympic FestivalLuxemburg ist mit einem Trio am Start

European Youth Olympic Festival / Luxemburg ist mit einem Trio am Start
Das Team Lëtzebuerg, noch ohne Eiskunstläuferin Ysaline Hibon, auf dem Weg nach Finnland Foto: COSL/Facebook

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Bereits 2001 fand das olympische Festival der europäischen Jugend (EYOF) in Vuokatti, dem finnischen Norden, in der Übergangszone von der Seenlandschaft zu Lappland statt, an das man sich in der Region gerne erinnert. 21 Jahre später ist es wieder so weit und Luxemburg wird mit einem Trio dabei sein.

Mit der pandemiebedingten Verlegung und dem Krieg in der Ukraine stehen die Jugendspiele dieses Mal unter schwierigeren Vorzeichen. Der Höhepunkt der sonntäglichen Eröffnungsfeier soll die traditionelle Entzündung des olympischen Feuers, der „Flamme des Friedens“, sein. Dass Sport und Politik sich trennen ließen, gehört dabei zur Lebenslüge der olympischen Bewegung. Aber es ist natürlich zu begrüßen, dass sich unter den rund 2.000 Sportlern aus 44 europäischen Ländern auch eine Delegation von 28 Sportlern aus der Ukraine befinden wird. „In diesen wichtigen Tagen für unsere Nation und unser Land sind wir dankbar für die großartige, solidarische Unterstützung unserer europäischen olympischen Familie“, bedankt sich Anna Sorokina, die ukrainische Missionschefin, und fährt fort: „Das gibt unserer Jugend die Möglichkeit zu lernen und zu teilen, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren und sich in ihrem Sport weiterzuentwickeln, der ein Werkzeug des Friedens und Feier menschlicher Werte ist.“

Ohne deren dramatischen Hintergrund hatten die heimischen Nachwuchssportler bei einem Teambuilding-Abend einen treffenden Slogan gesucht, und gefunden: „Growing together“. Leider fiel jedoch die erfahrenste und wettkampfstärkste des Quartetts, die 19-jährige Joyce Ten Raa, durch einen Trainingssturz Anfang März aus. Doch auch so bleibt Delegationsleiter Raymond Conzemius zuversichtlich, dass sein Trio wertvolle Erfahrung für die spätere sportliche Karriere sammeln kann.

Auf meinem besten Niveau fahren und den Druck des Events nicht an mich ranlassen

Joachim Keghian, Ski alpin

Eine kurzfristige Nachnominierung kam dabei nicht infrage. Das nötige Niveau hätte Joyce’ jüngere Schwester Gwyneth natürlich gehabt, aber: „Für jede Sportart kommt nur eine bestimmte Alterskategorie infrage“, erklärt Raymond Conzemius. Absurderweise durfte Gwyneth ten Raa an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen, aber für die Nachwuchsspiele ist die 16-Jährige schlichtweg zu jung. Bei den nächsten Winter-EYOF in Italien, wieder zum regulären Termin Ende Januar 2023, könnte sie aber durchaus mit der Ambition auf vordere Plätze starten. „Auch für Gwyneth wären natürlich zuerst die Jugendspiele die passende Etappe gewesen, aber wenn man zu den Olympischen Spielen kann, startet man natürlich“, kommentiert der frühere Hochspringer.

Traum von den großen Spielen

Für das COSL wird der aus Kanada angereiste 18-jährige Joachim Keghian die Wettkämpfe im Slalom eröffnen. In seiner stärksten Disziplin ist er aktuell die Nummer 2.331 der Seniorenweltrangliste. Als kleiner Anhaltspunkt: Beim letzten Festival vor drei Jahren in Jahorina standen etliche Jungen und Mädchen mit einem Platz zwischen den Top 200 und 500 am Start. Sein sportliches Ziel lautet dann auch: „Auf meinem besten Niveau fahren und den Druck des Events nicht an mich ranlassen.“ Jedenfalls scheinen die EYOF für ihn genau zu passen, denn wie er erklärt: „Ich will in FIS-Rennen weiterkommen und an großen internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Deshalb bin ich als 15-Jähriger nach Kanada aufgebrochen und ich hoffe, dass sich dies eines Tages auszahlt.“

Nachdem sie bei der Eröffnungsfeier am Sonntag die luxemburgische Fahne gemeinsam mit Keghian getragen hat, startet Elisa Diederich nur wenige Stunden nach ihm in ihren Wettbewerb. In knapp 20 internationalen FIS-Rennen seit Februar 2021 hat Diederich sich bis auf den Rang 3.206 nach vorne geschoben. „Mit dem Team Lëtzebuerg kann ich etwas Einmaliges in Vuokatti erleben“, ist die 17-Jährige voller Vorfreude und setzt sich realistische Ziele: „Ich werde mein Bestes geben, will eine gute Leistung zeigen und meine FIS-Punkte verbessern.“

Im Team Lëtzebuerg bei den EYOF zu sein, ist ein kleines Stück meines größten Traums, der wahr wird

Ysaline Hibon, Eiskunstlauf

Gut für Ysaline Hibon ist hingegen, dass sie erst am Mittwoch für ihr Kurzprogramm aufs Eis muss. Unmittelbar vor ihrem Saisonhöhepunkt steht für die Eiskunstläuferin nämlich an diesem Wochenende noch der nationale Höhepunkt, die Coupe du Printemps, an. „Im Team Lëtzebuerg bei den EYOF zu sein, ist ein kleines Stück meines größten Traums, der wahr wird“, meint die 16-Jährige. „Ich will noch in mehr von diesen großen und prestigeträchtigen Wettbewerben wie EM, WM und natürlich Olympische Spiele antreten. Auch wenn ich weiß, dass ich dafür noch nicht das Niveau habe, so will ich mein Bestes für meinen Traum geben und ich werde nicht aufgeben, egal wie viele Jahre harte Arbeit es benötigen wird.“

Das Programm

Sonntag, 20. März:
19.00: Eröffnungsfeier
Dienstag, 22. März:
9.00: 1. Slalom Joachim Keghian
13.00: 1. Slalom Elisa Diederich
Mittwoch, 23. März:
9.00: Qualifikation Parallelslalom Elisa Diederich
13.00: Qualifikation Parallelslalom Joachim Keghian
15:30: Kurzprogramm Ysaline Hibon
Donnerstag, 24. März:
14.45: Kür Ysaline Hibon
Freitag, 25. März:
9.00: Finale Parallelslalom Jungen
13.00: Finale Parallelslalom Mädchen
19.00 Abschlussfeier
*Alle Zeiten in MEZ