An 164 Tischen, pandemiebedingt etwas weniger als in den Jahren zuvor, boten 80 Sammler und Händler ihre Postwertzeichen, Ansichts- und Postkarten sowie postalisch beförderte Belege zum Tausch und Verkauf an. Dabei kamen auch die Liebhaber von Luxemburgensia sowie die Numismatiker nicht zu kurz.
Für die Münzhändler sehe die Marktlage aktuell nicht sehr gut aus, so Händler Vincent. „Ich wäre besser beraten, wenn ich all meine Goldmünzen zum Goldhändler bringen würde, als sie hier zu verkaufen“, sagt er. Aufgrund der hohen Goldpreise verzeichnen Münzhändler einen Umsatzrückgang von Goldmünzen. Nicht so bei Euromünzen. Im Gegenteil, die erst vor wenigen Wochen erschienenen Luxemburger Euromünzen wechselten bereits in den frühen Morgenstunden ihre Besitzer, so Vincent.
Zufrieden zeigten sich die Sammler und Händler von Briefmarken und Ansichtskarten. Auch hier florierte der Handel, wenn auch nicht so gut wie noch vor der Pandemie. Der Besucherrückgang ist wohl auf das Panemiegeschehen zurückzuführen, denn gerade ältere Sammler zögern noch beim Besuch solcher Veranstaltungen. Aber das ist zurzeit nicht die einzige Sorge der Briefmarkensammler, so Jean-Louis Reuter, Vorsitzender des „Cercle philatélique Ettelbruck“. Die Sammler werden immer älter, Nachwuchs findet sich kaum noch. Und wenn junge Menschen mit dem Sammeln beginnen, tun sie dies oft im Alleingang, außerhalb der Vereine, so Reuter.
Problem Erbschaft
Das Thema Erbschaften macht den Philatelisten ebenfalls zu schaffen, glaubt man Guy Reding, Vorstandsmitglied des „Cercle philatélique Ettelbruck“. Regelmäßig wenden sich Erben mit den Sammlungen ihrer Vorfahren und Verwandten an die Vereine. Und meistens stellt sich nach einem kurzen Gesprächswechsel heraus, dass es sich bei dem Gut um Postwertzeichen der 1960/1970er Jahre handelt. Mit anderen Worten: wertlose Massenware.
Damals orderte die Post jeweils eine Million Briefmarken pro Ausgabe. Als Frankaturware wurden aber nur um die 100.000 Marken verkauft. Die anderen 900.000 Exemplare scheinen also irgendwie bei den Sammlern zu liegen. Das Angebot ist sehr hoch, die Nachfrage äußerst gering, und somit liege der Wert dieser Marken weit unter dem damaligen Verkaufspreis der Post, so Guy Reding.
Global hält sich der Wertverfall dennoch in Grenzen – besonders beliebt sind nach wie vor alte Briefmarkenausgaben. Besonders die Lokalhistoriker interessieren sich nach wie vor für die alten Ansichtskarten aus der „Belle Epoque“. Letztendlich sind diese stumme Überbleibsel aus der Epoche des vorletzten Jahrhunderts im Übergang zur Moderne.
Zufrieden mit der Sammlerbörse zeigte sich Präsident Jean-Louis Reuter. „Wir hatten um die 500 Besucher, etwas weniger als noch vor dem Ausbruch der Pandemie.“ Trotzdem ein Erfolg.
De Maart






















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