Donnerstag6. November 2025

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Ukraine-KriegImmer mehr Welverbände schließen Russland und Belarus von Wettbewerben aus

Ukraine-Krieg / Immer mehr Welverbände schließen Russland und Belarus von Wettbewerben aus
Die Sportwelt steht immer geschlossener hinter der Ukraine und schließt Russland sowie Belarus von Wettbewerben aus Foto: Jae C. Hong/AP/dpa

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Der ungewohnt entschiedene Vorstoß des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat zu schnellen und harten Entscheidungen in der Sportwelt geführt. Im Fußball verkündeten FIFA und UEFA schon am Montag den Ausschluss Russlands, bis Dienstag taten dies auch zahlreiche weitere Fachverbände. In einigen großen Sportarten ist eine komplette Sperre allerdings noch nicht beschlossene Sache. 

Paralympics: Das IOC hat sich festgelegt, der Weg für das IPC scheint vorgegeben – allerdings lässt sich die Dach-Organisation des Behindertensports bemerkenswert viel Zeit. Am Mittwoch erst soll über einen möglichen Ausschluss von Russland und Belarus entschieden werden, ein früherer Termin sei nicht möglich gewesen. Schon am Freitag starten die Paralympics in Peking.

FINA: Der Schwimm-Weltverband setzt zwar ein Zeichen gegen den Aggressor: Wladimir Putin wird der im Jahr 2014 verliehene FINA-Orden entzogen. Russlands Schwimmerinnen und Schwimmer sind allerdings zunächst nicht ausgeschlossen, unter neutraler Flagge dürfen sie weiterhin starten. Nicht nur die FINA nahm übrigens Putin persönlich ins Visier: Zuvor hatte der Taekwondo-Weltverband dem Staatspräsidenten seinen schwarzen Ehrengürtel entzogen, der Judo-Dachverband setzte Putin zudem als Ehrenpräsidenten ab.

FIA: Eine allzu große Rolle spielt Russland nicht im Motorsport, in der Formel 1 gibt es aber dennoch guten Grund, genau hinzuschauen. Der US-Rennstall Haas, Team von Mick Schumacher, fuhr aufgrund des Titelsponsors Uralkali bis zuletzt in den Farben der russischen Flagge – und Schumachers Teamkollege ist Nikita Masepin, Sohn des Uralkali-Mitbesitzers Dmitri Masepin. Am Dienstagnachmittag tagte der Motorsport-Weltrat der FIA nun zum Thema Russland. Gut möglich, dass Haas einen neuen Kollegen für Schumacher suchen muss. Auch die FIA ist ein vom IOC anerkannter Verband.

Daniil Medwedew darf weiterhin starten

Ausschlüsse und Sanktionen: Nicht mal 24 Stunden nach der Empfehlung des IOC hatten viele andere Dachverbände schon reagiert. Am Dienstagnachmittag zog dann auch die Leichtathletik nach. Zwar hatte World Athletic Russinnen und Russen ohnehin seit 2015 wegen des Staatsdoping-Skandals ausgeschlossen, als „Neutrale Athleten“ waren sie aber noch zugelassen – ab sofort gilt die Sperre ausnahmslos für alle Sportler und Offiziellen.

Im Tennis fielen die Sanktionen unterschiedlich hart aus. Die ITF suspendierte den russischen Verband – die Titelverteidigungen im Davis Cup und Billie Jean King Cup sind damit hinfällig. Auf der ATP- und WTA-Tour dürfen russische Profis um den neuen Weltranglistenersten Daniil Medwedew allerdings weiterhin starten, wenn auch unter neutraler Flagge.

In Russlands Parade-Sportarten Eishockey und Eiskunstlauf wurden die Sperren schneller umgesetzt, kurz vor der WM in Montpellier (23. bis 26. März) trifft das vor allem die Eiskunstläufer. Im Eishockey wurde Russland zudem die Ausrichtung der Junioren-WM 2023 in Nowosibirsk und Omsk entzogen.

Im Volleyball entschieden sich der Weltverband FIVB und der europäische Verband CEV für einen Ausschluss, zudem wird die WM im kommenden August und September nicht wie geplant in Russland stattfinden.

Einen kompletten Ausschluss russischer Teams bzw. Sportlerinnen und Sportler verhängten am Dienstag zudem die Weltverbände für Ski, Segeln, Basketball, Hockey und Badminton, die Ruderer die Kanuten und auch der Rugby-Sport. (SID)