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Ukraine-KonfliktEU-Außenminister ringen um Sanktionen

Ukraine-Konflikt / EU-Außenminister ringen um Sanktionen
Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba war gestern Gast bei seinen EU-Amtskollegen in Brüssel Foto: AFP/Kenzo Tribouillard

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Ja zu Soforthilfe für die Ukraine, nein zu schnellen Russland-Sanktionen: Die EU-Außenminister haben sich am Montag in Brüssel in die Bemühungen um eine Entspannung der Lage in Osteuropa eingeschaltet. Dabei kamen Risse in der gemeinsamen Linie zum Vorschein; vor allem die geplanten massiven Sanktionen sorgen für Streit.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bekräftigte die Forderung seines Landes nach sofortigen Strafmaßnahmen gegen Russland. Man erwarte nicht nur politische Botschaften, sondern konkrete Taten, sagte er. „Wir sind der Auffassung, dass es gute und legitime Gründe gibt, zumindest einige Sanktionen zu verhängen.“ Rückendeckung bekam er aus dem Baltikum. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis sagte, es gebe bereits einen russischen Angriff auf die Ukraine, darauf müsse die EU reagieren. So könne man darüber nachdenken, diejenigen in Russland zu bestrafen, die für Falschinformationen zum Ukraine-Konflikt verantwortlich sind.

Die USA warnen seit Tagen vor russischen Fake News und „False flag“-Aktionen, also Zwischenfällen unter falscher Flagge. Allerdings sind auch die amerikanischen Warnungen mit Vorsicht zu genießen. So hatte die US-Administration bereits für den vergangenen Mittwoch eine russische Militäroffensive angekündigt, die dann nicht eintrat.

Deutschland, Österreich und Irland mahnen zu Zurückhaltung. Sanktionen solle man erst umsetzen, wenn Russland die Ukraine tatsächlich angreift – „aber nicht vorher“, sagte ein Regierungssprecher in Berlin. Jetzt gehe es um die Rückkehr an den Verhandlungstisch, betonte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in Brüssel. „Sanktionen sind eine Reaktion, eine Art Bestrafung“, erklärte Österreichs Chefdiplomat Alexander Schallenberg. „Das kann man nicht im Vorfeld machen, sollte man auch nicht.“ Der irische Außenminister Simon Coveney sprach sich dafür aus, das Augenmerk auf diplomatische Initiativen wie die für den USA-Russland-Gipfel zu legen.

Befürchtungen vor negativen Rückwirkungen

Hinter der Zurückhaltung steht nicht nur die Sorge, dass Sanktionen den Gesprächsfaden zwischen der EU und Russland zerreißen könnten. Mehrere Mitgliedsländer, allen voran Deutschland, fürchten zudem negative Rückwirkungen auf die eigene Wirtschaft. Denn das Sanktionspaket, das die EU-Kommission in Brüssel schnürt, hat es in sich. Nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist im Ernstfall nicht nur ein „Aus“ für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 geplant. Die Sanktionen zielten auch darauf ab, dass „Russland im Prinzip abgeschnitten wird von den internationalen Finanzmärkten“, sagte sie.

Dies könnte zu Erschütterungen auf den Märkten führen und deutsche, französische oder italienische Banken in Mitleidenschaft ziehen, die stark in Russland engagiert sind. Sorgen bereiten auch die hohen Energiepreise – sie könnten bei einer Eskalation durch die Decke gehen, die Inflation anheizen und den Aufschwung gefährden.

In wirtschaftliche Turbulenzen ist jetzt schon die Ukraine geraten. Das Land drohe wegen der Kriegsangst den Zugang zu den Kapitalmärkten zu verlieren, heißt es in Brüssel. Die EU-Kommission hat deshalb einen Notkredit in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vorgeschlagen. Die Außenminister haben die Hilfe nun im Eilverfahren bewilligt.

Beobachter
22. Februar 2022 - 0.10

Die USA, die EU und andere anti Russen täten gut daran die Unabhängigkeit der Separatisten Gebiete anzuerkennen.Ein stures Ablehnen unter Berufung auf Minsker Abkommen, Völkerrecht, Territoriale Integrität, ist total falsch und wird die Welt in einen unnötigen Krieg stürzen.Die Chinesen bereiten bestimmt schon die Übernahme von Taiwan vor.USA und follower bestimmen nicht mehr wohin die Reise geht.

Arm
21. Februar 2022 - 23.37

Ein einziger Mann ist clever als die ganze EU zusammen Frage mich warum wir überhaupt noch eine EU habe ich fang mal an Russisch zu lernen