Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

Vorfall am Royal HamiliusPerson zündet sich an – Augenzeugin: „Ein Mann versuchte, die Flammen mit einer Jacke zu ersticken“

Vorfall am Royal Hamilius / Person zündet sich an – Augenzeugin: „Ein Mann versuchte, die Flammen mit einer Jacke zu ersticken“
Davon, dass sich an dieser Stelle am Dienstagmorgen Dramatisches ereignet hat, ist zwei Stunden später nichts mehr zu sehen: der Bereich der Haltestellen am Royal Hamilius gegen 11.15 Uhr Foto: Sandra Schmit

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Am Royal Hamilius in Luxemburg-Stadt ist am Dienstagmorgen (8. Februar) offenbar ein Mann lebensgefährlich verletzt worden, nachdem er sich selbst angezündet hat.

Busse halten an der Haltestelle, Fahrgäste steigen aus der Tram. Am späten Dienstagmorgen nehmen die Dinge am Royal Hamilius in der Hauptstadt von Luxemburg ihren gewohnten Gang. Nichts weist darauf hin, dass sich knapp zwei Stunden zuvor dramatische Ereignisse vor den Bushaltestellen abgespielt haben. Denn gegen 9 Uhr hat sich ein Mann, aus Richtung rue Aldringen kommend, in Höhe des Ladens eines Mobilfunkanbieters offenbar mit einer Flüssigkeit aus einer Flasche übergossen und dann selbst angezündet. 

„Die Plastikflasche habe ich noch hier liegen sehen“, erklärt eine Frau, die in dem neuen Gebäude der Post am Royal Hamilius arbeitet und vor dem Geschäft des Mobilfunkanbieters steht. Wegen des Qualms sei sie nach draußen gegangen und habe dann in Höhe der Haltestellen „einen auf der Straße liegenden Mann gesehen“, berichtet sie. „Ein Mann versuchte, die Flammen mit einer Jacke zu ersticken“, sagt die Frau, bis ein Busfahrer mit einem Feuerlöscher zur Hilfe eilte. Aus den Erzählungen der Umstehenden schließt die Postangestellte, dass es sich um eine Verzweiflungstat handelt – eine Vermutung. 

In Lebensgefahr

In einem kleinen Laden mit Gebäck und für Take-away am Royal Hamilius bestätigen die Angestellten diese Schilderung der Ereignisse. „Meine Kollegin sagte, der Mann sei von dort aus am Laden vorbeigelaufen und kurze Zeit später lag er am Boden“, erzählt eine Verkäuferin. Wie ein Sprecher der Polizei auf Anfrage des Tageblatt erklärt, ging gegen 9.10 Uhr der Notruf ein, dass eine Person in Flammen stehe. Vor Ort fanden die Beamten auf Höhe der Tram-Haltestelle tatsächlich eine entsprechend verletzte Person vor. Die Flammen waren inzwischen von einem Zeugen gelöscht worden. Laut Polizei schwebt der Mann in Lebensgefahr. 

Einem Sprecher des „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS) zufolge befindet sich der Betroffene derzeit noch in Luxemburg, wegen Art und Schwere seiner Verletzungen wird er aber wohl zur Behandlung ins Ausland gebracht werden müssen. Zum Einsatz habe man nicht nur zwei Rettungswagen und den medizinischen Notfallhilfsdienst („Samu“) geschickt – sondern auch eine Seelsorger-Gruppe: Es war sofort abzusehen, dass ein Ereignis dieser Art an einem der belebtesten Plätze der Stadt von vielen Leuten beobachtet wurde.

Zum Hintergrund der Tat oder zum Motiv der Person können weder Polizei noch das Rettungskorps CGDIS am Mittag Aussagen treffen. Weitere körperlich Verletzte oder Sachschäden hat das Geschehen ersten Meldungen nach nicht verursacht.

Unterstützung in emotional schwierigen Situationen

Haben Sie Sorgen oder Ängste, die Sie sehr stark bedrücken? Haben Sie sogar Suizid-Gedanken? In Luxemburg gibt es viele Anlaufstellen, um Hilfe zu bekommen – auch vollkommen anonym:

Schnelle und anonyme Hilfe gibt es in Luxemburg bei „SOS Détresse“ unter der Telefonnummer 45 45 45. Kinder und Jugendliche können aber auch die Nummer 11 61 11 vom „Kanner a Jugendtelefon“ wählen.

Zudem bieten öffentliche Einrichtungen kostenlose Unterstützung an: die „Ligue luxembourgeoise d’hygiène mentale“ in der Hauptstadt, „Réseau Psy – Psychesch Hëllef dobaussen“ in Esch/Alzette und „Liewen Dobaussen“ in Ettelbrück.

Einen Überblick über die Angebote gibt es unter prevention-psy.lu in der Rubrik „Hilfe“ oder in der Broschüre der „Ligue“ mit dem Titel „und wenn ich mir helfen ließe“.

Unter der Telefonnummer 45 55 33 kann man sich auch beim Informations- und Präventionsdienst der „Ligue“ melden, um Informationen zum Thema zu erhalten – auch wenn man sich als Betroffener unsicher ist, an wen man sich wenden soll.