BadmintonIndividuelle Landesmeisterschaften am Samstag in Junglinster

Badminton / Individuelle Landesmeisterschaften am Samstag in Junglinster
Myriam Havé will ihren Titel am Samstag verteidigen Foto: Albert Krier

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Da die nationalen Einzelmeisterschaften des letzten Jahres von Anfang Februar auf Dezember verlegt wurden, liegen zwischen den Titelkämpfen 2021 und 2022 nur knapp zwei Monate. Am Samstagabend werden in Junglinster bereits die Nachfolger von Myriam Havé (Schifflingen) und Jérôme Pauquet (Kehlen) feststehen. Ob sich in der Kürze der Zeit die Kräfteverhältnisse geändert haben, scheint eher unwahrscheinlich – dennoch wird eine erfolgreiche Titelverteidigung für beide nicht zum Selbstläufer.

Aufschluss über die Formkurven der Spitzenspieler liefert einzig und allein die Badminton-Meisterschaft, denn die Favoriten für das kommende Wochenende haben seither keine Turniere mehr gespielt – weder in Luxemburg noch im Ausland. Das Topspiel zwischen Schifflingen und Junglinster fand am vorletzten Samstag ohne Sarkis Agopyan und Ivan Panev statt, beide waren in Bulgarien wegen einer Infektion mit dem Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Anwesend war aber die Nummer eins aus Junglinster, Philip Shishov. Er spielte groß auf und bezwang Mike Vallenthini im Einzel sehr deutlich. Zudem wies er mit seinem Doppelpartner Vincent Briche die erfolgsverwöhnte Paarung Vallenthini/Eric Solagna in die Schranken. Schifflingen trat in Bestbesetzung an und gewann alle weiteren Partien und somit auch die Begegnung erwartungsgemäß mit 6:2.

Pauquet, Hoffmann und Wang im Fokus

Bei Schifflingen glänzen der amtierende belgische Vizemeister im Einzel, Frédéric Gaspard, und das vielleicht größte luxemburgische Talent bei den Herren, William Wang, seit Saisonbeginn. So besiegte der Sechzehnjährige am vergangenen Wochenende den fast zwei Jahre älteren Itziger Kaderspieler Yannick Feltes recht deutlich in zwei Sätzen. Da Differdingen eine Woche zuvor gegen Kayl Punkte einbüßte, ist die erfolgreiche Titelverteidigung für Schifflingen fast schon in trockenen Tüchern. Der Tabellenführer könnte sich am 27. März sogar eine Niederlage gegen den Mitfavoriten aus Differdingen leisten, da der Vorsprung mittlerweile vier Punkte beträgt. Das Hinspiel endete mit einem 4:4-Unentschieden.

Vorausgesetzt, Corona macht dem Titelverteidiger keinen Strich durch die Rechnung. Derzeit sind einige Spieler des Nationalkaders vom Virus betroffen, Wang blieb bisher verschont. Dies gilt auch für den amtierenden Landesmeister im Einzel, Jérôme Pauquet. Er läuft in dieser Saison in Bischmisheim auf, sodass es schwierig ist, seinen aktuellen Leistungsstand einzuordnen. Sein Hauptwidersacher dürfte erneut Yves Hoffmann sein. Der Wahlschweizer wurde bei der letzten Ausgabe im Viertelfinale von Wang müde gespielt, sodass ihm im Finale einige Körner fehlten, um ernsthaft um die oberste Stufe des Podiums mitzukämpfen.

Robert Mann am Start

Das „Comeback“ des langjährigen Branchenführers Robert Mann (Düdelingen) verspricht, spannend zu werden, im Dezember verzichtete er noch auf eine Teilnahme. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der ehemalige Profispieler einen achten Einzeltitel erringen wird, da er sein Trainingsvolumen stark reduziert hat. Seine Niederlagen in der Mannschaftsmeisterschaft gegen Gaspard, Shishov und Mathieu Pohl bestätigen das. Allerdings waren das allesamt sehr spielstarke Gegner.

Pauquets weibliches Pendant, Myriam Havé, wird in der Mannschaftsmeisterschaft wenig gefordert. Allerdings setzt der Schifflinger Trainer Valerij Streltsov sie oft im gemischten Doppel ein und lässt Sabine Devooght (Belgien) das Dameneinzel spielen. Im Halbfinale der letzten Einzel-Landesmeisterschaften in Düdelingen gab Havé den ersten Satz gegen Zoé Sinico (Differdingen) recht deutlich ab, steigerte sich dann aber und dominierte die nächsten beiden Durchgänge. Ihre damalige Finalgegnerin Kim Schmidt dürfte auch dieses Mal ihre Hauptkonkurrentin sein. Diese hat mittlerweile ihre langwierige Verletzung überwunden. Es bleibt abzuwarten, ob ihre Form schon ausreicht, um den Titel erstmals zu gewinnen. (jn)