Ein am gestrigen Donnerstag veröffentlichtes entsprechendes Rundschreiben der Regierung wurde bereits Mitte Dezember an die Regionalbehörden versandt, die für die Krankenhausinfrastruktur zuständig sind. Die medizinischen Einrichtungen sind demnach dazu angehalten, beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität des Materials zu achten.
Die Regierung forderte in dem Schreiben, den Fokus neben den Qualitätskontrollen und der Einhaltung der europäischen Normen auch etwa auf die CO2-Bilanz bei der Produktion, den Wasserverbrauch und die Lieferzeiten zu legen. Bei sich häufenden Verstößen gegen die Anforderungen sollen „schwere Strafen“ in Betracht gezogen werden. Die Vorgaben gelten demnach „mit sofortiger Wirkung für alle öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und öffentlichen Beschaffungsstellen“.
Teurer als Importe
Die französische Industrie hat seit Beginn der Corona-Pandemie ihre Produktionskapazitäten von OP- und FFP2-Masken massiv aufgestockt: Von 3,5 Millionen Masken pro Woche auf rund 100 Millionen, davon 20 bis 25 Prozent FFP2-Masken. Dennoch seien zwischen Sommer 2020 und Sommer 2021 rund 97 Prozent der öffentlichen Beschaffungsaufträge durch Importe gedeckt worden, beklagte der Chef des Industrieverbandes F2M, Christian Curiel.
Die zuständigen Stellen hätten weiterhin auf „billigere, aber qualitativ andere Importe“ gesetzt, sagte Curiel der Nachrichtenagentur AFP. In der Folge sei in Frankreich „von April bis Anfang November die Produktion von FFP2-Masken praktisch zum Erliegen gekommen“. Seitdem hätten die Bestellungen bei französischen Herstellern wegen logistischer Probleme beim Import aber wieder zugenommen. Laut Curiel sind in Frankreich hergestellte Masken „zwei- bis dreimal so teuer“ wie importierte aus China. (AFP)
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