Im Dezember 1946, ein gutes Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges, öffnet die regionale Musikschule in Düdelingen ihre Pforten. Das 75. Jubiläum wurde dieses Jahr vivacissimo und ohne b-Moll gefeiert.
Die Schule ist eine Erfolgsgeschichte. Bei ihrer Gründung wird die „Ecole régionale de musique“ von 124 Schülern besucht. Unterrichtet werden sie von vier Lehrern. Seitdem hat sich die Schülerzahl stetig weiterentwickelt. Bedingt vor allem durch Vereinbarungen mit den Gemeinden Bettemburg, Roeser, Weiler-la-Tour und Kayl zählt die regional ausgerichtete Schule heute fast 1.400 SchülerInnen und 65 Lehrkräfte, die in rund 60 Musikfächern unterrichten.
Mit einer Perkussion-Darbietung im Freien und einem eigens für diesen Zweck konzipierten Stück wurde den Gästen der Jubiläumsfeier gleich zu Beginn eingeheizt. Danach zog es Besucher und Musikanten, mit dem Bläserensemble an der Spitze, in die Eingangshalle des Kulturzentrums „opderschmelz“, bevor der festliche Abend im Auditorium fortgesetzt wurde.
Reden sind bei akademischen Sitzungen ein notwendiges Übel, das war in Düdelingen nicht anders. Viel wichtiger war der musikalische Teil des Abends. Über 200 Schüler und Lehrer der Musikschule gestalteten ein Programm, das die gesamte Bandbreite der unterrichteten Fächer abdeckte. Von klassischer Musik bis hin zum Jazztanz. Ein speziell für den Festakt zusammengestelltes Streichensemble spielte die bekannte Serenade für Streicher von Tschaikowsky. Mit dem russischen Komponisten ging es auch nach dem kurzen Vortrag des Historikers Jean Reitz über die Geschichte der Musikschule weiter. Auszüge aus „Der Nussknacker“ boten den kleinen Ballerinas der erst vor zwei Jahren gegründeten Ballettklassen die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Ein Buch zum Jubiläum
Jean Ritz ist übrigens auch der Autor des Buches, das anlässlich des 75-jährigen Jubiläums in Auftrag gegeben wurde. Das reich illustrierte Werk deckt einerseits die Geschichte der Schule ab, lässt andererseits aber auch ehemalige Direktoren, Lehrer und Schüler zu Wort kommen. Vor allem die Politikerin und Pianistin Erna Hennicot-Schoepges, den Dirigenten Pierre Cao sowie Marc Meyers, Direktor des hauptstädtischen „Conservatoire de musique“.
Im weiteren Verlauf des Abends waren die Kinderchöre an der Reihe. Begleitet von einer Big Band aus Lehrern und Schülern der Musikschule sangen sie „You’ve got a friend in me“. Anschließend boten die Jazztanzklassen zu „Can’t stop the feeling“ eine beeindruckende Vorstellung.
Das Symphonieorchester der Musikschule sowie eine Combo spielten anschließend „Pariah“, gesungen von Schülern der Klasse für modernen Gesang. Zum musikalischen Finale gab es „The Wall“ von Pink Floyd – auf Luxemburgisch!
Als universelle Sprache spielt Musik in der Völkerverständigung eine wichtige Rolle, sagte der Direktor der Musikschule Düdelingen, Bob Morhard, im Verlauf der Feierstunde. Mit einem Empfang und – Jubiläum oblige – natürlich auch mit einer Geburtstagstorte klang der Abend aus. (mago)
De Maart




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