Samstag15. November 2025

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Arantia FelsEine engagierte Präsidentin: Für Gaby Hoffmann ist die Jungendarbeit die Basis des Vereins

Arantia Fels / Eine engagierte Präsidentin: Für Gaby Hoffmann ist die Jungendarbeit die Basis des Vereins
Seit zwei Jahren ist Gaby Hoffmann Präsidentin beim LBBL-Klub Arantia Fels Foto: Jerry Gerard

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Seit zwei Jahren ist Gaby Hoffmann Präsidentin des LBBL-Klubs Arantia Fels. Vielen ist sie jedoch eher als Jugendtrainerin bekannt, ein Bereich, dem sie sich seit vielen Jahren mit viel Engagement widmet und der den Felser Klub inzwischen auszeichnet.

Neben dem Präsidentenposten und der Jugendarbeit auf Vereinsebene ist Gaby Hoffmann seit 15 Jahren beim Basketball-Verband aktiv: Sie organisiert Veranstaltungen wie das „Wibbel an Dribbel“, das COSL-Fest und die FLBB-Camps. Basketball nimmt zweifelsohne einen wichtigen Platz in ihrem Leben ein: „Ich würde sagen, 60 Prozent sind dem Basketball gewidmet, aber mit viel Engagement und Freude.“ Sie ist neben Simone Schroeder (Contern) die einzige Frau, die an der Spitze eines Vereins in der höchsten luxemburgischen Liga steht. Insgesamt ist es eher selten, dass eine Frau den Präsidentenposten bekleidet: „Ich verstehe allerdings nicht, warum. Ich hatte noch nie Probleme, nicht ernst genommen zu werden. In meinem Verein packen jedenfalls alle mit Leib und Seele mit an“, so Gaby Hoffmann, die anfangs lediglich in der Jugendkommission war und jetzt seit fünf Jahren im Vorstand der Arantia aktiv ist.

Sie unterstreicht, dass man im Klub als Team funktioniert und jeder seine Aufgaben hat. „Um die Rekrutierung der Profi-Spieler kümmern sich beispielsweise Rui Nunes und Luc Kirpach. Da kenne ich mich nicht aus“, gibt sie ehrlich zu. Zusammenhalt wird bei der Arantia, deren Motto „Ein kleines Dorf, eine große Familie“ ist, jedenfalls großgeschrieben. Das war auch während der Corona-Zeit deutlich spürbar. Und so wurden mehrere Spendenaktionen organisiert, um die Vereinskasse zu füllen. Wie groß der Zusammenhalt innerhalb des Vereins ist, hat die Präsidentin vergangenes Jahr auch selbst gespürt, als sie schwer krank war. Die Hilfe und Unterstützung im Alltag für ihre Familie vonseiten von Vereinsmitgliedern waren nämlich groß: „Das werde ich nie vergessen.“

Trainingsstunden in den Schulen

Zum Basketball ist sie durch ihre Kinder gekommen, als diese bei der Etzella ihre Spieler-Laufbahn starteten. Anfangs wurde sie gebeten, bei der Lasep auszuhelfen, ehe sie als Trainerin bei den Pré-Poussins und Poussins in Ettelbrück aktiv war. An die Ettelbrücker Jahre denkt sie gerne zurück: „Es war eine schöne Zeit. Rumen Galabov habe ich viel zu verdanken, weil er mir viel beigebracht hat und mich stets auf Fehler aufmerksam gemacht hat.“

Am Anfang hatten wir ungefähr 30 Jugendspieler, jetzt sind es um die 200

Gaby Hoffmann

Als ihr Sohn Pit Hoffmann als Spieler einen Transfer von der Etzella zur Arantia tätigte, wechselte auch sie zum Klub in Fels, um im Jugendbereich eine Hand mit anzupacken: „Am Anfang hatten wir ungefähr 30 Jugendspieler, jetzt sind es um die 200“, erklärt die Präsidentin. Auch wenn in Fels der Fußball die Nummer eins bei den Jugendlichen ist, so hat man es in den vergangenen Jahren dennoch geschafft, viele Kinder für den Basketball zu begeistern. Doch wie funktioniert die Rekrutierung? Gaby Hoffmann erklärt, in Schulen nach neuen motivierten Spielern zu suchen, sei eine sehr effektive Methode. „Wir kontaktieren die Verantwortlichen des Sportunterrichts in den Grundschulen der Nachbargemeinden und jemand aus dem Verein hält dann eine Stunde, in der Basketball gespielt wird. Nach der Sportstunde wird ein Flyer an die Kinder verteilt mit den wichtigsten Infos über Trainingszeiten und Anmeldemöglichkeiten. Der Aufwand ist minimal, denn man bereitet eine Sportstunde für jede Altersgruppe vor und ist während einer Stunde in einer Schule präsent.“ Die meisten Jugendspieler kommen demnach auch aus den Nachbardörfern Schrondweiler, Cruchten, Nommern, Angelsberg und Fischbach.

Ein Team, drei Generationen

Eine andere Möglichkeit ist es, ein Informationsblatt per Post an die Haushalte der umliegenden Gemeinden zu verschicken, wodurch in dieser Saison seit September rund 40 Kinder rekrutiert werden konnten. Gaby Hoffmann zufolge ist es im Laufe der Zeit nicht schwieriger geworden, die Kinder „bei Laune zu halten“, doch man müsse eben etwas dafür tun: „Es ist wichtig, Freundschaftsspiele und Turniere zu organisieren. Wir haben beispielsweise ein sehr gutes Verhältnis zum neugegründeten Verein in Echternach. Mit Ildiko Vass organisieren wir regelmäßig Freundschaftsspiele. Und wenn man etwas außerhalb vom Basketball organisiert, wie beispielsweise einen Besuch in einem Freizeitpark, so kommt das auch immer gut an.“ Am Sonntag wird daher auch ein Jugendturnier mit zwölf Mannschaften in Fels stattfinden. Vieles hat sich demnach getan in den letzten Jahren. Doch man will bei der Arantia noch einen Schritt weitergehen und plant, für die kommende Saison einen professionellen Trainer für den Jugendbereich zu verpflichten. 

Auch wenn von den zahlreich rekrutierten Jugendspielern im Laufe der Zeit viele wegfallen werden, ist das Ziel, später den eigenen Nachwuchs in der ersten Mannschaft zu integrieren. „Die Jugend ist die Basis. Ohne die Jugend ist nichts möglich“, erklärt Gaby Hoffmann, die einen weiteren positiven Nebeneffekt einer effektiven Jugendarbeit sieht: nämlich die Rekrutierung von Freiwilligen im Verein: „Viele Eltern der Jugendspieler packen eine Hand mit an. Und ohne ’Bénévolat’ geht es bekanntlich nicht in einem Verein.“ Neben den Eltern der Kinder sind es jedoch auch die ehemaligen Spieler, die sich im Verein engagieren. Neben dem ehemaligen Spieler und aktuellen Assistant-Coach Jerôme Hansen sowie „Vereinslegende“ Mike Jones sind auch Pedro und Rui Nunes sowie Pit Hoffmann als Jugendtrainer im Klub aktiv. Bei den Pré-Poussins sind sogar drei Generationen in einer Mannschaft präsent: Gaby Hoffmann und ihr Sohn Pit als Trainer und ihr Enkel als Spieler. „Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so die Präsidentin. Für die Zukunft der Arantia ist demnach gesorgt und die Familie Hoffmann wird dem Basketball auf jeden Fall noch eine Weile erhalten bleiben. 

„Ein kleines Dorf, eine große Familie“ heißt das Motto bei Gaby Hoffmann (zweite Reihe, links) und der Arantia Fels
„Ein kleines Dorf, eine große Familie“ heißt das Motto bei Gaby Hoffmann (zweite Reihe, links) und der Arantia Fels Foto: privat