Samstag8. November 2025

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Großbritannien„Pakt mit dem Teufel“: Urteil wegen Tötung von Schwestern in London

Großbritannien / „Pakt mit dem Teufel“: Urteil wegen Tötung von Schwestern in London
 Foto: dpa/Elizabeth Cook/PA Wire

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Ein Mann tötet zwei Frauen, sie sind Zufallsopfer. Nun erhält er die Strafe für die furchtbare Tat in einem Londoner Park. Aufsehenerregend ist vor allem das Motiv.

Eine grausame Tat – und ein Motiv, das viele Briten fassungslos macht: Ein 19-Jähriger hat in einem Londoner Park zwei Schwestern getötet. Als Grund vermutet das Strafgericht Old Bailey in der britischen Hauptstadt, der junge Mann habe einen „Pakt mit dem Teufel“ geschlossen.

Das legt ein mit seinem Blut unterschriebener „Vertrag“ nahe, der in der Wohnung des jungen Mannes gefunden wurde. Darin versprach er, „Satan“ alle sechs Monate sechs Frauen zu opfern – also zu morden. Im Gegenzug sollte er einen millionenschweren Lottogewinn machen.

Schuldig gesprochen war der Mann bereits, am Mittwoch wurde das Strafmaß verkündet. Der 19-Jährige wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Der junge Mann könne frühestens nach mindestens 35 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden, entschied das Londoner Strafgericht Old Bailey am Donnerstag.

Zufallsopfer

Der zur Tatzeit 18 Jahre alte Mann hatte 2017 und 2018 an einem Deradikalisierungs-Programm teilgenommen, nachdem er rechtsradikale Propaganda geteilt hatte. Die 46 und 27 alten Schwestern waren Zufallsopfer, wie das Gericht annimmt.

Sie hatten in dem Park im Londoner Nordwesten den Geburtstag der Älteren gefeiert. Als ihre Gäste weg waren, blieben sie noch da, zündeten Lichter an und tanzten. Dutzende Selfies zeugen von einer ausgelassenen Atmosphäre in der Nacht zum 6. Juni 2020. Auf dem letzten Bild ist zu sehen, wie die Schwestern überrascht zur Seite schauen – womöglich sahen sie dort ihren Mörder. Die Leichen wurden erst nach mehr als einem Tag vom Freund der Jüngeren gefunden.

Ermittelt wird noch gegen zwei Polizisten, die den Tatort bewachten. Sie hatten unerlaubt Fotos der Opfer gemacht und in Chatgruppen geteilt. (dpa)