Als einziger Luxemburger in der zweiten Qualifikationsrunde zum Hauptfeld bekam Alexander Marinov am Montagmorgen erst vom an zehn gesetzten Niederländer Deney Wassermann mit einem klaren 1:6, 3:6 seine Grenzen aufgezeigt. Nach einer kurzen Pause wurde er dann mit Doppelpartner Lennart Melzer beim 3:6, 2:6 von Marcel Hornung (D) und Ashot Mkrtchyan (ARM) über den Platz gehetzt. Da Chris Rodesch kurzfristig wegen eines Geschwürs am Fuß absagen musste, fiel sein Doppel mit dem Deutschen Marlon Vankan ebenso aus wie das rein luxemburgische Duell gegen Raphael Calzi heute. Stattdessen wird dieser nicht vor 15 Uhr gegen den nachrückenden Belgier Guillaume Dermiens antreten.
Damit konzentrierte sich am späten Nachmittag die ganze Aufmerksamkeit auf das Doppel der beiden Davis-Cup-Spieler Alex Knaff und Raphael Calzi gegen die starke niederländisch-deutsche Paarung Guy den Ouden und Adrian Oetzbach. Obwohl in einem durchaus sehenswerten Ballwechsel Alex Knaff erst gut cross vorbereitete und dann mit einem sauberen Passierschlag zum 2:3 verkürzte, sicherten sich ihre Gegner dennoch den ersten Satz deutlich zum 2:6. Vor gerade einmal sechs regulären Zuschauern zeigten die Luxemburger aber Moral. Und auch, dass sie Tennis spielen können. Nach einigen starken Punkten führten sie im zweiten Satz 1:0. Trotz weiterer schöner Winner ließen sich die jungen Gegenspieler des Luxemburger Duos nicht aus der Ruhe bringen, gingen mit einem Break zur Mitte des Satzes in Führung und gewannen mit 6:4 – und das, obwohl Sportsoldat Raphael Calzi noch beim Matchball vollen Einsatz zeigte und ihm dabei der Schläger in den Spielfeldzaun flog.
„Wir hatten Schwierigkeiten im Returnspiel gegen ein routiniertes Team“, sagte Knaff. „Sie waren einfach die bessere Mannschaft. Aber es war gut, hier auf dem Feld zu spielen und sich an die Bälle zu gewöhnen. Morgen (heute) will ich dann gewinnen und mein Spiel weiterentwickeln.“ Auch Calzi zeigte sich enttäuscht. „Auch ihr erster Aufschlag kam einfach öfter und besser. Morgen (heute) haben wir beide dann die Möglichkeit, im Einzel zu gewinnen. Für mich ist es dabei ziemlich egal, gegen Chris oder einen Qualifikanten zu spielen. Aber für ihn ist es natürlich sehr schade, dass er hier zu Hause nicht dabei sein kann.“
Nachwuchstalent schlägt heute auf
Mittlerweile drückten im ersten Match der Hauptrunde knapp 50 Zuschauer dem Trainer des ausrichtenden TC Esch Ugo Nastasi die Daumen gegen Gabriel Hidalgo (Arg). Obwohl die Zuschauer eifrig jeden Punkt ihres Lokalmatadoren beklatschten, gab dieser nach knapp 50 Minuten und 0:6 und 1:3 Rückstand auf. Vor zwei Wochen hatte er sich die linke Schulter verrenkt, was ihn insbesondere beim eigenen Aufschlag deutlich behinderte. Auch befürchtete er weiteren Schaden an der lädierten Schulter. „Es war eine Chance, unglaublich ein 15.000er-Turnier hier zu haben. Aber ich habe erst gestern (Sonntag) geheiratet, was es nicht leichter machte. Und dann habe ich seit zwei Wochen eine Verrenkung. Zwar habe ich alles gemacht, um möglichst gut in Form zu sein, aber auf diesem Niveau muss man bei 100 Prozent sein. Ich bin natürlich enttäuscht, aber hoffe, dass das Turnier auch 2022 stattfindet und ich dann besser vorbereitet bin“, resümierte Nastasi.
Es war also aus sportlicher Sicht ein enttäuschender Tag für die Luxemburger. „Wir sind natürlich etwas traurig, da es für einen Ausrichter immer schön ist, wenn Luxemburger weiterkommen“, sagte Turnierdirektor François Dahm. „Das liegt jetzt an Knaff und Calzi und erhöht auch das Interesse der Zuschauer und Medien. Der Zweck eines solchen Turniers ist ja auch, dass unsere Spieler erste Punkte sammeln können. Aber wir haben ein starkes Tableau, unter anderem mit einem Van Assche.“
Heute wird dann wohl wieder die größte Aufmerksamkeit jenem dritten Court zukommen, auf dem erst Raphael Calzi und anschließend, aber nicht vor 17 Uhr, Alex Knaff gegen den Deutschen Marlon Vankan spielen werden. Einige Tenniskenner wird es aber wohl bereits ab 11 Uhr an den Court zwei treiben. Schließlich wird hier der vielversprechende 17-jährige Luca Van Assche seinen Einstand geben. Seines Zeichens Nummer eins der Juniorenweltrangliste und jüngst Gewinner des Grand-Slam-Turniers auf der Asche von Roland Garros.
De Maart
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