Der Besuch in einem Restaurant oder Café ist bekanntlich mit einigen Auflagen verbunden. Zum einen müssen die Kunden (ab 6 Jahren) vor Ort einen Schnelltest machen oder einen von einer Apotheke zertifizierten negativen Test vorlegen, der nicht älter als 24 Stunden ist. Alternativ gilt auch ein PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Anders als bei den deutschen Nachbarn gelten die Vorgaben allerdings auch für bereits geimpfte Personen.
Zudem dürfen an einem Tisch maximal vier Personen Platz nehmen (Ausnahme: alle Personen kommen aus einem Haushalt) und der Abstand zwischen den Tischen muss gewährleistet sein. Das Tageblatt hat sich am Wochenende entlang der Mosel bei Kunden und Gastronomen umgehört.
Kostenlose Schnelltests

Im Vorfeld der Öffnung hatte die Regierung den Betrieben die Bereitstellung kostenloser Schnelltests angekündigt, in der Hauptstadt geschah dies im Laufe der Woche mit Gutscheinen, die in Apotheken eingelöst werden konnten. Der Run war erwartungsgemäß groß: Mehr als 10.000 Gutscheine sind eingelöst worden.
Wir erkundigen uns im Restaurant „Le Pavillon“, zum Domaine Desom in Remich gehörend. Hier ist man hocherfreut ob der guten Kundenfrequenz am Feiertagswochenende. „Wir testen unsere Gäste, die keinen eigenen Test vorlegen, in einem separaten Raum des Hauses, sodass das nicht störend auf die anderen Besucher wirkt, wenn am Nebentisch förmlich in der Nase gebohrt wird“, erklärt man uns. „Wir haben eigens eine Kraft dafür abgestellt, das Procedere ist schwierig wegen des Aufwands, aber machbar und die Gäste nehmen das nach der langen Durststrecke auch an. Nicht erfreut jedoch sind wir über die Tatsache, dass wir die angekündigten Schnelltests für unsere Gäste noch nicht erhalten haben. Die Horesca hat hier lediglich Tests für das Personal bereitgestellt. Wir fühlen uns da ein wenig im Stich gelassen.“ Für die kommenden Tage werden die Betreiber benötigte Tests in Eigenregie einkaufen. Ob man die Kosten dann an den Kunden weitergeben wird, hat man noch nicht entschieden, geht jedoch davon aus, dass man das Budget des Gastes nicht noch zusätzlich strapazieren werde.

Guter Start in die erste Woche
Wir fragen weiter nach im beliebten Restaurant „Bistro Quai“ an der Moselpromenade in Grevenmacher. Geschäftsführer Marco Sartisson gibt uns bereitwillig Auskunft über die erste Woche des Betriebs im Innenbereich des Restaurants. „Wir waren sehr gut frequentiert über die Woche und auch am Feiertagswochenende. Unsere Gäste haben das förmlich herbeigesehnt. Das Testen funktioniert ohne Probleme. Wir testen am Tisch, die Gäste mit Maske, bis das Resultat vorliegt. Einen separaten Raum haben wir leider nicht, das stört unsere Kundschaft allerdings weniger. Einige Gäste haben auf das Testen jedoch verzichtet und lieber auf der Terrasse Platz genommen.“ Wie wird er vorgehen, wenn die kostenlosen Tests aufgebraucht sind, möchten wir gerne in Erfahrung bringen. „Die Charge, die wir von staatlicher Seite erhalten haben, ist jetzt komplett verbraucht. Wir kaufen also jetzt welche in Eigenregie und werden die Kosten aber zum Selbstkostenpreis an den Kunden weitergeben müssen. Ich weiß aber auch von Kollegen, die noch gar keine Tests bekommen haben. Das sollte noch besser und verlässlicher organisiert werden.“
Unser Fazit der ersten Woche der Lockerungen: Die Gastronomen sind heilfroh über den regen Besuch ihrer Kundschaft und das Gros der Café- und Restaurantbesucher hat die Lockerungen mehr als wohlwollend angenommen.
Was sagt der Kunde?
Der Autor ist Mitglied einer Luxemburger Facebook-Gruppe mit mehr als 10.000 Mitgliedern, die sich in erster Linie mit dem Kochen und auch mit Restaurantbesuchen beschäftigt. Er hat vor ein paar Tagen eine Umfrage zur „Réouverture“ der Gastronomie lanciert, u.a. mit der Fragestellung: Nehmt ihr die Lockerungen jetzt an und besucht wieder Cafés und Restaurants …? Wenn ja, wie aufwändig ist das Testprocedere vor Ort? Binnen eines Tages gab es hierzu mehr als 200 Rückmeldungen, die Statements waren hierbei sehr unterschiedlich:
Renée Z.: „Mär waren elo zu 3 an d’Pizzeria, si hunn eis 3 Tester ginn, eis ganz gutt erkläert, wat ee maache muss, no kuerzer Zäit huet et schon ugewisen, datt mer negativ wäeren, an dunn hu mär bestallt.“
Marie W.: „Fannen et dégueulasse, op engem Dësch sëtzen se ze iessen an op dem anere gëtt an der Nues gewullt. Ech froe mech, wéi a wou all déi Tester entsuergt ginn.“
Sally M.: „Bis ewell war ech nach net an de Resto, mä ech wäert de WE goen. Den Test u sech stéiert mech guer net, et soll jo jidderengem eng Ofesécherung ginn. Ech froe mech just, wéi fiabel déi Schnelltester sinn.“
Nicole B.: „Nee, mir ginn och net, fannen daat Nueswullen net grad appetitlech. Mir hunn esou vill gekacht an der lescht, dass dat kee Problem ass, fir doheem ze iessen.“
Häufige Fragestellung der User war auch: „Was passiert, wenn die Gratis-Tests aufgebraucht sind? Zahlt dann der Gast oder übernimmt der Wirt die Kosten?“
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können