Sonntag26. Oktober 2025

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2.000 Milliarden Dollar für KriegsgerätWeltweite Militärausgaben steigen auch in der Corona-Krise weiter an

2.000 Milliarden Dollar für Kriegsgerät / Weltweite Militärausgaben steigen auch in der Corona-Krise weiter an
Verpulvertes Geld: Hier übt die russische Armee, die USA geben aber bei weitem am meisten für ihr Militär aus Foto: AFP/Vadim Savitsky

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Die weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr trotz der Corona-Krise weiter gestiegen. Im Pandemie-Jahr 2020 seien insgesamt 1.981 Milliarden US-Dollar (1.647 Milliarden Euro) ausgegeben worden, teilte das schwedische Friedensforschungsinstitut in Stockholm (Sipri) am Montag mit. Dies sei ein Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) war laut Internationalem Währungsfonds durch die Corona-Krise um 4,4 Prozent gesunken.

62 Prozent der Gesamtmilitärausgaben entfielen allein auf die USA, China, Indien, Russland und Großbritannien. China verzeichnete den schwedischen Friedensforschern zufolge den 26. Anstieg in Folge.

Obwohl die Militärausgaben weltweit stiegen, widmeten einige Länder einen Teil ihrer geplanten Militärausgaben explizit für die Pandemiebekämpfung um, so zum Beispiel Chile und Südkorea. Einige andere, darunter Brasilien und Russland, gaben deutlich weniger aus als in ihren ursprünglichen Militärbudgets für 2020 veranschlagt.

Einige müssen sparen

Die mit Abstand größten Militärausgaben entfallen laut dem Sipri-Jahresbericht weiter auf die USA. Sie erreichten schätzungsweise 778 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 4,4 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Damit entfielen auf die USA 39 Prozent der weltweiten Militärausgaben 2020. Dies war das dritte Jahr in Folge, in dem die US-Militärausgaben stiegen, nachdem sie sieben Jahre lang kontinuierlich gesunken waren.

„Die jüngsten Erhöhungen der US-Militärausgaben lassen sich in erster Linie auf hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie mehrere langfristige Projekte wie die Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals und die Beschaffung von Waffen in großem Umfang zurückführen“, erklärte Alexandra Marksteiner von Sipri.

Chinas Militärausgaben, die zweithöchsten der Welt, beliefen sich 2020 schätzungsweise auf 252 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 1,9 Prozent – und 76 Prozent im Zeitraum von 2011 bis 2020. Chinas Ausgaben sind in 26 aufeinanderfolgenden Jahren gestiegen, die längste Serie ununterbrochener Steigerungen eines Landes laut Sipri.

Bei fast allen NATO-Mitgliedern stiegen die Militärausgaben im Jahr 2020 dem Jahresbericht zufolge. Zwölf NATO-Mitglieder hätten zwei Prozent oder mehr ihres Bruttoinlandsprodukts für ihr Militär ausgegeben – das Richtziel der Allianz für die Ausgaben. 2019 waren es nur neun Mitglieder.