Sonntag26. Oktober 2025

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SpanienBrasilianische Variante P.1 erreicht Mallorca

Spanien / Brasilianische Variante P.1 erreicht Mallorca
Teststation für Covid-19 im brasilianischen Forschungsinstitut Fiocruz: Die brasilianischen Corona-Varianten breiten sich in Europa aus Foto: Archivbild/Itamar Crispim/Agencia Brazil/dpa

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Auch Mallorca ist nicht vor der gefürchteten brasilianischen Virusvariante P.1 sicher. Die Gesundheitsbehörden der Urlaubsinsel bestätigten nun, dass erstmals ein Infektionsfall mit dieser Mutation identifiziert wurde.

Ob es sich bei dem Betroffenen um einen Touristen oder einen Einheimischen handelt, wurde nicht mitgeteilt. Auf der Mittelmeerinsel war Mitte März der Tourismus unter großen Sicherheitsvorkehrungen wieder angelaufen. Seitdem sind mehr als 100.000 ausländische Feriengäste auf dem Flughafen gezählt worden.

Der Virustyp P.1 war Anfang des Jahres erstmals in Brasilien aufgetaucht. Er weist nach ersten Studien möglicherweise eine höhere Resistenz gegen Impfstoffe auf und könnte ansteckender als andere Varianten sein. Bereits seit einigen Wochen weiß man, dass der P.1-Virus in fast allen europäischen Ländern angekommen ist. In ganz Spanien wurden mittlerweile 35 Fälle bekannt.

Nun hat es also Mallorca erwischt, wo die Gesundheitsbehörden nicht verbergen, dass ihnen diese Nachricht Sorgen macht. Wenn sich aggressive Virusvarianten wie P.1 unkontrolliert ausbreiten, könnten sie zum Infektionstreiber werden. Es gilt bereits als wahrscheinlich, dass es sich bei der P.1-Infektion auf Mallorca nicht um einen Einzelfall handelt, sondern dass weitere Menschen angesteckt wurden. Im Umfeld der betroffenen Person seien bisher acht weitere Menschen positiv getestet worden. Deren PCR-Proben werden derzeit hinsichtlich des Virustyps untersucht. Der Sprecher des epidemiologischen Dienstes auf der Insel, Antonio Oliver, ging jedoch davon aus, dass es sich auch in diesen acht Fällen wohl um P.1 handelt.

7-Tage-Inzidenz zwischen 28,8 und 30,5 Fällen

Ansteckungsherd sei eine Sportveranstaltung Ende März auf der Insel gewesen, heißt es. In welchem Inselort dieser Virusausbruch registriert wurde, teilten die Behörden aber nicht mit. 40 weitere Personen, die mit den Infizierten dieses Ausbruchs Kontakt hatten, seien negativ getestet worden.

Die Nachricht über die Ankunft von P.1 im Ferienparadies signalisiert, dass sich auch auf der Baleareninsel, die seit März sehr niedrige Infektionszahlen verzeichnet, die Lage sehr schnell wieder ändern kann. Zuletzt meldete das regionale Gesundheitsministerium in Palma eine Sieben-Tage-Inzidenz von 28,8 Fällen pro 100.000 Einwohner auf der Balearen-Hauptinsel Mallorca (Stand: 15. April). Balearenweit betrug dieser Wert 30,5.

In dieser statistischen Fallzahl sind ebenfalls Infektionen von Touristen enthalten. Mindestens 30 Urlauber befinden sich wegen einer Ansteckung oder Infektionsverdachts in einem Quarantänehotel in der Inselhauptstadt Palma. Etliche von ihnen wurden bei jenen Tests identifiziert, die seit Ende März alle Fluggäste vor ihrer Rückkehr in die Heimat machen müssen. Die örtlichen Behörden verweisen darauf, dass Mitte März auf Mallorca lediglich die brasilianische Variante B.1.1.28 registriert worden sei. Diese sei ein weniger gefährlicher Vorläufer der P.1-Mutation, die wegen ihrer Abstammung von den Wissenschaftlern nun auch als „B.1.1.28.1“ bezeichnet wird.