FußballFLF sagt BGL-Ligue-„Restart“ ab

Fußball / FLF sagt BGL-Ligue-„Restart“ ab
Adrien Ferino und Co. hätten im Februar eigentlich sieben Pflichtspiele bevorgestanden Archivbild: Gerry Schmit

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Also doch keine BGL Ligue (und keine Damen-Meisterschaft). Die FLF hat den zehnten Spieltag, der an diesem Wochenende hätte ausgetragen werden sollen, gestern Nachmittag verschoben. Auslöser des gescheiterten Comebacks war eine Mitteilung der Differdinger Gemeinde, die anders als die BGL-Ligue-Vereine auf Schnelltests bestand. 

Während der vergangenen Tage zogen bereits dunkle Wolken über die nationale Fußballmeisterschaft hinweg – die gestern in Form einer Komplettabsage für einen wahrhaftigen Sturm sorgten. Die finanziellen Sorgen bezüglich der Löhne von Spielern „sous contrat louage“ oder wegen fehlender Einnahmen durch das „huis clos“ hatten die Klubs bereits seit mehreren Wochen beschäftigt. Am Montag kam ein weiteres Thema hinzu: die Umsetzung der Antigen-Tests, die auf fakultativer Basis durchgeführt werden sollen. Einige Präsidenten, darunter Jacques Wolter (Hostert) oder Michael Schenk (Wiltz), hatten bereits direkt im Anschluss an die Pressekonferenz sehr skeptisch auf die Schnelltest-Strategie des Sportministeriums reagiert.

Anders als beispielsweise die anderen großen Kollektivsportarten sprach sich die LFL am Mittwoch daraufhin komplett gegen regelmäßig (und eigenständig ausgeführte) Antigen-Tests vor den BGL-Ligue-Begegnungen aus. Zu kurzfristig, zu risikoreich, zu teuer – so lauteten nur ein paar der Argumente, die bereits vor dieser Versammlung genannt worden waren.

Das heftige Beben, das schließlich zur Absage geführt hatte, löste dagegen erst die Gemeinde Differdingen am Freitagmorgen in ihrem Schreiben aus: „Der Schöffenrat hat entschieden, seine Fußballplätze nicht zur Verfügung zu stellen, sollten die ministeriellen Ratschläge bezüglich der Schnelltests nicht respektiert werden“, hieß es in der Mitteilung. Eine klare Ansage, die wenig Raum für Spekulationen ließ: Testen oder Absage. 

Marochi: „Wer muss denn getestet werden?“

Betroffen war davon an diesem Wochenende nicht Déifferdeng 03, sondern Lokalrivale Progrès Niederkorn und die Gäste aus Mondorf. Während der neue Coach Stéphane Leoni am Nachmittag noch versicherte, dass der Verein dabei wäre, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Schnelltests zeitnahe über die Bühne zu bekommen, folgte eine Stunde später die definitive Entscheidung des Verbands. „Die FLF versucht, in den kommenden Tagen gemeinsam mit dem Sportministerium und den Vereinen eine Lösung zu finden, damit die Saison fortgesetzt werden kann.“

Fabio Marochi, Vereinspräsident der Gelb-Schwarzen, kann die Entscheidung der Gemeindevertreter durchaus verstehen: „Die Reaktion ist richtig. Niemand will in seinen Einrichtungen ein Cluster entstehen sehen. Allerdings hat uns der Zeitpunkt erschrocken.“ Auf die Frage, ob es möglich gewesen sei, innerhalb eines Tages ausreichend Schnelltests zu besorgen und durchzuführen, antwortete er mit einer Gegenfrage: „Wer muss denn überhaupt getestet werden? Die Personen, die auf dem Spielerbogen aufgelistet werden, oder der komplette Kader? Was ist mit den Trainern? Und dem Gegner? Ich kann keine Mannschaft dazu zwingen.“ 

Müsste also in Differdingen auch die gegnerische Mannschaft einen offiziell weiterhin fakultativen Test durchführen – bleibt die Frage, wer für diese Kosten aufkommt. Es handelt sich demnach um einen dicken Katalog an Ungereimtheiten, der in den nächsten Tagen unbedingt aus der Welt geschafft werden muss. Obschon Verbandspräsident Paul Philipp den Niederkornern schnelle Lösungen versprach, bleiben Zweifel bestehen: „Ich kann dem Ganzen auch etwas Gutes abgewinnen: Jetzt müssen sich endlich alle an einen Tisch setzen und Klarheit schaffen. Niemand weiß momentan wirklich, wie er sich verhalten soll. Wir brauchen jetzt tiefgreifende Diskussionen.“

John Vopros
6. Februar 2021 - 16.17

Der Verursacher an dem ganzen Schlamassel ist das Sportministerium. Was von deren Seite alles schief läuft ist nicht in Worte zu fassen. In Krisenzeiten wie jetzt wo Kinder, Senioren, Behinderte und Kranke seit jetzt fast einem Jahr weggesperrt wurden, und gesundheitliche Langzeitschäden riskieren, macht ein sozialistisch geführtes Sportministerium nur Bling Bling Politik für gesunde und priviligierte Erwachsene und die Schwächsten der Gesellschaft werden einfach ignoriert. In solch einer Krise müsste eigentlich so eine Sportpolitik aus sozialistischer Sicht ein No-Go sein. Hier offenbart sich eine politische Gleichgültigkeit die man auch als Offenbarungsrid der LSAP bezeichnen könnte, ja sogar müsste.

Guy Guth
6. Februar 2021 - 9.55

Respekt un d’Gemeng Déifferdeng déi dem Ministère des Sports,der FLF an den Klibb den Dicks geriit huet . Schoulen gin nees zou,Restaurant an Caféen bleiwen zou asw. awer sie wëllen Fussball spillen ouni ze testen obwuel aaner Federatiounen dat ouni weideres hikréien. An dësem Komödienstadl ass alles sou eppes vun Amateurhaft an blamabel bis op d’Gemeng Déifferdeng déi absolut richteg gehandelt huet