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Pandemie„Verantwortungslos“: Kritik aus dem Saarland nach Luxemburger Lockerungs-Ankündigung

Pandemie / „Verantwortungslos“: Kritik aus dem Saarland nach Luxemburger Lockerungs-Ankündigung
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) besuchte im Mai 2020 die Virologie der Universitätsklinik des Landes Foto: Oliver Dietze/dpa

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Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat die in Luxemburg geplanten Lockungen in der Corona-Pandemie kritisiert.

„Ich halte das, ehrlich gesagt, für verantwortungslos, bei solch hohen Virus-Inzidenzzahlen zu lockern“, sagte der Regierungschef des Nachbar-Bundeslandes am Mittwoch in einem Interview mit dem Saarländischen Rundfunk (SR).

Luxemburg hatte am Dienstag angekündigt, vom 11. Januar an den Einzelhandel, Kultureinrichtungen und Sportstätten unter strengen Auflagen wieder öffnen zu wollen. In den Schulen sei dann wieder Präsenzunterricht vorgesehen.

Laut Premierminister Xavier Bettel sollen Restaurants und Kneipen bis Ende Januar geschlossen bleiben. Auch änderten sich die Kontaktbeschränkungen nicht: Nur maximal zwei Personen aus einem anderen Haushalt könnten zu Besuch kommen. Und weiter gelte eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 23 Uhr bis 6 Uhr. Die Gesetze sollten diese Woche im Parlament verabschiedet werden, hieß es.

„Verbindung zu Großbritannien“

Angesichts der Inzidenzahlen ist Hans der Ansicht, dass in Luxemburg „die Regierung das überdenken“ müsse. Die Entscheidung sei „eine echte Belastung in der Großregion“. Zudem warnte Hans vor einer möglichen Ausbreitung der jüngsten Virus-Mutation: „Zumal man auch weiß, dass es enge Verknüpfungen zwischen Luxemburg und Großbritannien gibt, wo die neue Mutation grassiert und zu heftigsten Ausgangssperren im Moment führt“, sagte er dem SR.

Bettel hatte die Lockerung der Einschränkungen mit sinkenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen begründet. Diese seien von rund 550 pro Tag Anfang Dezember auf nun gut 160 zurückgegangen. Die Situation bleibe aber weiter „angespannt“, hatte er gesagt.

Die letzte veröffentliche Sieben-Tage-Inzidenz in Luxemburg für die Woche vom 21.12. bis zum 27.12. hatte bei 202 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gelegen. In der letzten Oktoberwoche 2020 hatte der Wert 750 erreicht.  (dpa)

LPM
7. Januar 2021 - 18.17

35 oder 50 Neuinfektionen klingen gut, sind möglicherweise aus virologischer Sicht auch als Ziel anstrebenswert. Aber auch in Deutschland gibt es Virologen - leider derzeit noch zu wenig - die diese Werte für unrealistisch halten. Da ein strengen Lockdown bis zum Frühjahr völlig irrealistisch sei, müsse man versuchen, mit rund 200 Neuinfektionen pro 100.000 durch diese Zeit zu kommen, so ihr Plädoyer. Übrigens führen auch die schweizer Politiker ihr Land mit Inzidenzen um die 200 durch die Pandemie. Soweit das beim Tracing und in den Intensivstationen der Krankenhäuser beherrschbar ist, kann das durchaus OK sein. Bedenklich wird es allerdings wenn die Zahl der Toten explodiert, wie das im November der Fall war. Der 200er Kurs ethisch ist eigentlich nur vertretbar, wenn die besonders vulnerablen Gruppen geimpft sind, was aber sicherlich nicht bis Montag der Fall sein wird.

trotinette josy
7. Januar 2021 - 10.42

Zu recht sind die Saarländer über diese unverständlichen Lockerungen entsetzt. Wieso nicht mal konsequent den Lockdowen, so hart er auch sein mag, noch bis Anfang Februar durchziehen? Die aktuellen Testresultate sind eh nicht aussagefähig nach den Feiertagen an denen kaum getestet wurde . Es geht hier um die Grossregion und somit auch um unsere eigenen Interessen. Diese Pandemie kennt keine Grenzen und keine Nationalitäten. Was heisst hier diplomatischer Respekt, wenn die Gesundheit und das Leben Tausender Menschen, ob Luxemburger, Saarländer, Franzosen, Belgier oder Rheinlandpfälzer auf dem Spiel steht? Hier geht es nicht darum, alte Rechnungen zu begleichen.

Jonny
7. Januar 2021 - 8.32

Tobias Hans sollte sich intensiver um sein Saarland kümmern
und nicht um die Verantwortung des Nachbarn.
Seine Vorgängerin hätte keine solche Sprüche von sich
gegeben, in seinem Saarland gibts mehr Probleme die er
nie lösen kann, etwas mehr diplomatischen Respekt wäre
schon angebracht,gegenüber Pendler,Grenzgänger,usw.

jean-pierre goelff
6. Januar 2021 - 21.36

...und der Herr sprach:Junge,gehe hinaus,nimm den Besen und kehre gefälligst den Dreck vor deiner eigenen Tür,denn es ist genug da!!!

Tim
6. Januar 2021 - 18.46

Den Här Hans huet komplett Recht. Verstin di Entscheedung vun eiser Regierung dës Keier och nët, obwuel ech soss ëmmer hirer Meenung waar.

Ralf J
6. Januar 2021 - 18.17

An meinen Landesvater:

Ein jeder kehre vor seiner Tür.

Schaack Jean
6. Januar 2021 - 17.53

Tobias Hans soll sëch ëm =sëngt Land= an sëi Coronavirus bekëmmeren !!!!!

François Lippert
6. Januar 2021 - 17.18

De Minister Tobias Hans huet vollkommen Recht dass eis Regierung nees emol zevill séier Mesuren getraff an iwerstierzt huet an daat d'Ganzt nach eng Kéier schnellstens iwerdenken soll !!
Wann eis Regierung esou monter weider fiert därfen mir Letzebuerger eis gleich net méi an d'Ausland bewegen well da léist keen Noper eis méi eran........et ass nach guer net esou laang hier !!

Klitz
6. Januar 2021 - 17.12

Dass der Herr sich gerne als smarten Söder profilieren will weiß mittlerweile jeder. Dass er im Grunde in der Sache Recht hat kann und will ich nicht leugnen. Nur als die luxemburgische Regierung am Anfang der Pandemie eine europaweite oder zumindest regionale Zusammenarbeit und Angleichung der Maßnahmen anpeilte schlug man ihr die Tür auf der Nase zu und zog es stattdessen vor dumpfe und dümmliche Grenzschliessungen vorzunehmen. Jeder wollte sein Süppchen kochen. Von den nahezu faschistoiden Ausserungen
des Herrn Bouillon im Saarland mal ganz abgesehen. Dann soll man sich bitteschön auch jetzt aus unseren Entscheidungen heraushalten. Interna sind Interna. Sie haben’s ja so gewollt.