Wer als TV-Kabelkunde am Sonntagabend die Vorberichte zum Champions-League-Finale im deutschen Sender ZDF sehen wollte, das ab 20.15 Uhr auf Sendung ging, musste bei Eltrona mit einem Hinweis vorliebnehmen: Das Programm könne aus rechtlichen Gründen dort nicht gezeigt werden, war dort statt Fußball zu sehen. Das ZDF und TF1 hatten die Übertragungsrechte nur für Deutschland und Frankreich inne. Immerhin: Auch beim Anbieter Eltrona durfte man sich dann ab kurz vor 21 Uhr das heißersehnte Finale im „Zweeten RTL“ anschauen.
Bei der Luxemburger Post konnte man dagegen mehr als man eigentlich gedurft hätte: das Finale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Bayern München auf mehreren Kanälen ansehen – und zwar auch über das ZDF. Und das, obwohl die Post nicht die Rechte dazu hatte.
Ein Eltrona-Sprecher sagte am Montagvormittag gegenüber dem Tageblatt: Falls jemand anderes das Spiel auf besagten Kanälen gesendet haben sollte, sei das illegal gewesen. Die Verträge über die Rechte für die Ausstrahlung gehe man ein, um sie einzuhalten. „Es kann nicht sein, dass die, die sich daran halten, nachher die Dummen sind“, ergänzt der Sprecher.
„Verfahrensfehler bei der Terminierung“
Paul Rausch von Post Luxemburg erklärt, wie es dennoch zu der Ausstrahlung kam – es habe an einem Verfahrensfehler bei der Terminierung der zeitweiligen Sperre von Inhalten gelegen. „Die Kanäle, deren spezifische Inhalte in Luxemburg aus rechtlichen Gründen nicht ausgestrahlt werden dürfen, werden vorübergehend unzugänglich gemacht“, sagt Rausch. Im Fall von Sonntagabend war die Sperre aber nicht aktiv und das Finale der Champions League war auch dort abrufbar. Die zuständigen Behörden seien nach dem Vorfall von Post Luxemburg benachrichtigt worden, ergänzt Rausch.
Pascal Casel, Direktor der „Business Platform“ für RTL Luxemburg, betonte während eines Telefongesprächs mit dem Tageblatt, dass RTL keinen Exklusivvertrag mit der UEFA habe, vielmehr seien die anderen Kanäle anscheinend nicht bereit gewesen, die Rechte für Luxemburg zu kaufen: „Wir haben es eigentlich gut in Luxemburg, in Italien konnte man sich das Finale zum Beispiel nur im PayTV anschauen.“
De Maart
Dann wird doch hoffentlich eine kräftige Nachzahlung fällig sein.