Donnerstag6. November 2025

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FußballDas Europapokal-Wochenende: Rekorde und eine Dampfwalze

Fußball / Das Europapokal-Wochenende: Rekorde und eine Dampfwalze
Der eingewechselte Moussa Dembele (r.) kam, sah und siegte: Der Matchwinner aus Lyon traf bereits zum zweiten Mal doppelt in der Königsklasse AFP/Franck Fife

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Dank des Erfolgs von Olympique Lyon im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City (3:1) sind in der Vorschlussrunde der europäischen Königsklasse zum ersten Mal ausschließlich Mannschaften aus der Bundesliga und der Ligue 1 vertreten. Selbst im Vorgänger-Wettbewerb, dem bis 1992 ausgetragenen Europapokal der Landesmeister, war es nie zu einer solchen Konstellation gekommen.

Dass keine einzige Mannschaft aus Spanien, England und Italien mehr im Wettbewerb dabei ist, hatte es zu diesem Zeitpunkt zudem zuletzt 1991 gegeben. Damals standen neben Bayern München und dem späteren Sieger Roter Stern Belgrad noch Olympique Marseille und Spartak Moskau im Halbfinale.

Beim Finalturnier in Lissabon trifft morgen zunächst RB Leipzig auf Paris Saint-Germain, einen Tag später kämpfen München und Olympique Lyon um den Finaleinzug. Möglicherweise hat auch die längere Pause vor dem Turnier den Ausschlag für diese Konstellation gegeben: Während in England, Spanien und Italien bis vor Kurzem noch die Meisterschaft zu Ende gespielt wurde, hatten die Bundesligisten seit Ende Juni Pause. In Frankreich war die Saison wegen der Corona-Krise sogar bereits Ende April abgebrochen worden.

Barça-Trainer Setien vor dem Aus: Nach dem 2:8-Debakel im Viertelfinale der Champions League hat Trainer Quique Setien beim FC Barcelona keine sportliche Zukunft mehr. Wie mehrere spanische Medien gestern übereinstimmend berichteten, werden die Katalanen schon heute die vorzeitige Trennung von den 61 Jahre alten Coach bekannt geben. Als Favorit auf die Nachfolge Setiens, der erst zu Jahresbeginn seine Arbeit in Barcelona aufgenommen hatte, gilt der Argentinier Mauricio Pochettino. Viele Fans des Traditionsvereins wünschen sich jedoch ein Comeback der Klublegende Xavi, aktuell als Trainer in Katar beschäftigt.

Ein Hansi, ein Thomas, ein Julian und jetzt auch noch ein Rudi: Erstmals in der Geschichte der Champions League stehen derweil drei deutsche Trainer im Halbfinale – und zu ihnen gesellt sich ein Mann, dessen Vorname deutscher kaum sein könnte. „Mein Vater hat mir diesen Namen gegeben. Er war ein großer Radsport-Fan und hat Rudi Altig geliebt“, sagte Rudi Garcia. Ein deutsches Trainer-Trio in der Vorschlussrunde der Königsklasse – das hat es seit der Einführung zur Saison 1992/93 noch nicht gegeben. Klar ist damit auch, dass nach 2018 und 2019, als Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool die große Bühne betrat, es zum dritten Mal in Folge mindestens ein deutscher Trainer ins Endspiel des wichtigsten Klubwettbewerbs schafft.

Messis Barça-Ära steht vor dem Ende: Der sechsmalige Weltfußballer vermittelte bereits den Eindruck, als ginge ihn der Neuaufbau bei den Katalanen nichts mehr an. Videoaufnahmen zeigten, wie der Kapitän in der Halbzeitpause beim Stande von 1:4 apathisch und sichtlich ratlos in der Kabine hockte. „Wir sind am Tiefpunkt angelangt“, sagte Gerard Piqué. Der von der „Dampfwalze“ FC Bayern (Marca) überrollte Abwehrchef machte bei seiner Kritik auch vor sich selbst nicht halt. „Der Klub braucht Veränderungen. Keiner ist unantastbar, am allerwenigsten ich. Um das zu ändern“, sagte der 33 Jahre alte Innenverteidiger, „ist frisches Blut nötig“. Messis Vertrag läuft noch bis 2021, in der Nähe des Trainingszentrums von Inter Mailand soll er sich aber schon eine Luxuswohnung gekauft haben. Als Lebensversicherung für Barcelona hat Messi ausgedient – auch, weil seine Mitspieler allzu offensichtlich ihre besten Tage hinter sich haben. Neben Messi und Piqué ist auch Luis Suarez schon 33 Jahre alt, Sergio Busquets und Jordi Alba 31. Der umstrittene Präsident Josep Bartomeu sagte nach dem „Desaster“, es müssten nun Änderungen vorgenommen werden, „an die wir bereits gedacht haben und an die wir in den nächsten Tagen denken werden“.

Rekorde, Fakten, Zahlen

4: Als erste Mannschaft in der Europapokal-Geschichte erzielte der FC Bayern vor der Pause vier Tore gegen den FC Barcelona.
8: Als erste Mannschaft in der 28-jährigen Geschichte der Champions League erzielte der FC Bayern in einem K.o.-Spiel acht Treffer. Dem deutschen Rekordmeister gelangen zudem in seinem 350. im Europapokal der Landesmeister/Champions League erstmals überhaupt acht Treffer in einem Europapokalspiel. Barcelona kassierte erstmals in einem Europapokalspiel acht Gegentreffer.
10: Das 8:2 war das torreichste K.o.-Spiel in der Geschichte der Champions League. Bislang auf Platz eins: das Schützenfest von Olympique Lyon gegen Werder Bremen (7:2) im Achtelfinale 2005.
13: Erstmals seit 13 Jahren steht keine spanische Mannschaft im Halbfinale der Champions League.
14: Erstmals seit 14 Jahren stehen weder Cristiano Ronaldo noch Lionel Messi im Halbfinale der Champions League.

Champions League

Viertelfinale:
Atalanta Bergamo – Paris Saint-Germain 1:2 (1:0)
RB Leipzig – Atletico Madrid 2:1 (0:0)
FC Barcelona – Bayern München 2:8 (1:4)
Manchester City – Olympique Lyon 1:3 (0:1)
Halbfinale:
18. August: RB Leipzig – Paris Saint-Germain
19. August: Olympique Lyon – Bayern München

Europa League

Halbfinale:
Gestern: FC Sevilla – Manchester United 
17. August (21.00): Inter Mailand – Schachtjor Donezk